Karwendel - Wörner 2474 m

Erstellt am: 23.11.2012
Zurück zur Startseite

Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:     Mittel für Trittsichere
Karte:   Kompass Nr.: 26 Karwendelgebirge
Region:   Karwendel
Hütten:   Hochlandhütte 1632 m
Gipfel:  Wörner 2474 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Luke
Tourentermin:     11. bis 12. August 2012
Besonderheiten:  Nicht so einsam wie gedacht.


Tourenbericht



Mittenwald - Dammkarhütte - Predigtstuhl - Hochlandhütte

Wir waren 2010 auf dem Hochwanner im Wetterstein, das hat uns gut gefallen. Deshalb haben wir uns diesmal was ähnliches ausgesucht. Ein Gipfel der nicht überlaufen sein soll und kein reiner Wandergipfel mehr ist. Wir wollen auf den Wörner 2474 m im Karwendel bei Mittenwald. Der Luke ist auch wieder mit dabei. Die Annegret kann leider nicht, schade.

Um etwa 9.00 Uhr erreichen wir den letzten Parkplatz links neben der Straße, bevor es unter der Karwendelbahn durchgeht. Hier parken wir und machen uns abmarschbereit. Der Einstieg zum Ochsenbodensteig ist bald gefunden. In etwa 2 Stunden steigen wir auf zur Dammkarhütte 1667 m. Ein schöner Weg. Das letzte Stück zur Dammkarhütte steigen wir schon baumfrei auf. Doch das hilft momentan nicht viel. Eigentlich hofften wir hier auf gute Sicht, doch nichts dergleichen. Auch als wir die Hütte gegen 11.00 Uhr erreichen sind wir im Nebel. Also kein Terassenfrühschoppen. Wir suchen uns einen Platz in der Hütte. Das Wetter will sich nicht so recht bessern also haben wir keine Eile.

Erst um 13.00 Uhr verlassen wir unseren Hüttenplatz. Jetzt sieht es so aus als würde die Sonne die Oberhand gewinnen. Auf markierten Weg steigen wir auf zum Predigtstuhl 1920 m. Den gibt´s anscheinend in jedem Gebirge. Hier scheint nun endlich die Sonne und wir haben eine gute Aussicht. So soll es sein. Gegen 14.20 Uhr verlassen wir den Gipfel. Eigentlich kein eigenständiger Gipfel, sondern ein Vorgipfel der Tiefkarspitze.


Auf dem Predigtstuhl 1920 m



Runter geht´s teilweise drahtseilversichert zur Hochlandhütte 1632 m. Schon um 15.30 Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Doch das macht heute nichts. Christa ist ja nicht dabei, die will vor 4 nicht auf der Hütte sein. Denn: "Vor Vier kein Bier" , sagt sie.

Mir und uns ist das heut wurscht. Auch hier scheint jetzt die Sonne. Wir setzen uns auf die Terasse und lassen es uns gut gehen. Der Tag ist gerettet und auch der Abend lässt nichts zu wünschen übrig.

Hochlandhütte 1632 m



Wir haben auch noch einen schönen Sonnenuntergang, was will man mehr.







Hochlandhütte - Wörner - Fereinalm - Rehbergalm - Mittenwald

Heute wollen wir auf den Wörner. Schon gegen 7.00 Uhr nehmen wir unser Frühstück ein. Das Wetter ist gut und wir sitzen draussen. Kurz vor 8.00 Uhr brechen wir auf. Schon um 8.45 Uhr sind wir im Wörnersattel. Hier steht ein Zelt, also sind schon Gipfelaspiranten unterwegs. Wir befinden uns auf einem Grasrücken. Der Weg zum Einstieg des Wörners ist ziemlich "beschissen", Schafmist liegt überall. Am Einstieg ist eine Tafel angebracht "Normalweg zum Wörner", der muss man folgen. Zuerst sieht es so aus als würde es schon hier anspruchsvoll werden, doch das täuscht. Ist erstmal der erste Schafmist abgestreift kann man auf anspruchsvollem Wandergelände weiterwandern.

Doch Gerti lässt sich abschrecken. Sie macht einen Rückzieher. Sie will derweil auf die Fereinalm absteigen. Gut ausgemacht, dort werden wir uns wieder treffen.


Wie schon gesagt, nach der ersten Felspassage folgt bald Gehgelände. Der Luke und ich gewinnen schnell an Höhe. Weiter oben sehen wir eine absteigende Truppe. Von hier sieht die Querung die sie gerade machen ziemlich ausgesetz aus. Das müssen die aus dem Zelt sein. Etwas später begegnen wir uns, immer noch fast in Gehgelände. Ein paar anspruchsvollere Stellen kommen schon. Dann kommt die Querung. Die ist aber ein schönes Band. Hier kann nix passieren, hat von unten schlimmer ausgesehen als es ist. Danach kommt der berühmte rote Pfeil. Hier muss man links rauf, eine kaminartige Rinne. Den "Roten Pfeil" sollte man nicht übersehen. Geradeaus würde ein schönes Band weiterlaufen, gut begehbar. Ob man hier aber zum Gipfel kommt möchte ich bezweifeln.

Von dieser Stelle aus brauchen wir noch etwa 1/2 Stunde in anspruchsvollerem Gelände bis zum Gipfel. Es ist eine angenehme Kraxelei in wenig ausgesetztem Gelände. Die Dremelspitze in den Lechtalern ist viel ausgesetzter.


Als wir um 10.30 Uhr auf dem Gipfel des Wörner 2474 m ankommen liegen noch zwei Herren rum. Zuerst lassen wir sie in Ruhe. Doch dann kommen wir in´s Reden. Wir machen unsere gegenseitigen Gipfelfotos.

Auf dem Wörner 2474 m





Die zwei sind heute Nacht von Mittenwald aufgestiegen erzählen sie. Mitten in der Nacht haben sie die im Zelt aufgweckt, als sie vorbei sind. Deshalb waren die auch so früh dran mit ihrem Abstieg. Doch die Mittenwalder Berggeher waren nach ihrem frühen Aufbruch und nach ihrem langen Anstieg (etwa 1500 Hm) müde. So haben sie verdient eine längere Gipfelrast eingelegt. Nachdem wir sie geweckt haben sind sie aber ganz munter. Sie erklären uns, dass man vom Wörnersattel bequem zur Rehbergalm kommt und gut einkehren kann. Diese Alm ist bei mir als verfallen in der Karte, hat aber inzwischen wieder offen, sagen sie. Hilft uns aber eh nichts mehr, Gerti haben wir auf die Fereinsalm runter geschickt. Nach unserem Palaver steigen wir und die Mittenwalder ab. Wir haben sehr viel Gegenverkehr. Von wegen Geheimtipp oder einsamer Gipfel. Wir haben es noch gut erwischt, wir waren früh genug dran. Die Mittenwalder sowieso.


Im Sattel trennen wir uns. Luke und ich gehen rechts runter zur Fereinsalm, die Mittenwalder geradeaus zur Rehbergalm. Um etwa 13.30 Uhr kommen der Luke und ich auf der Fereinsalm (Krinner Kofler Hütte 1391 m) an. Meine Gerti sitzt bei einem Cowboy. Wir setzen uns dazu. Wir haben nicht lange Zeit, aber für ein kühles Bier reichts. Das haben wir uns verdient.

Fereinalm - Krinner Kofler Hütte 1391 m





Auf der Rehbergalm 1565 m


Wir müssen weiter nach Mittenwald, da steht unser Auto. Bald müssen wir uns bei einer Abzweigung entscheiden. Entweder wir nehmen den kurzen Weg, oder wir steigen noch mal auf zur Rehbergalm. Die soll ja wieder offen sein wissen wir von den Mittenwaldern. Wir entschließen uns den Gegenanstieg in Kauf zu nehmen . Der Weg ist gut markiert und wir landen auf einer Almwiese. Hier irgendwo müsste die Alm sein. Wegweiser sind zwar da, aber keiner zur Rehbergalm. Wir irren etwas herum, fragen sogar andere Wanderer. Mach ich sonst nicht, die lügen einen sowieso nur an. Auch diesmal ist es so. Sie sagen die nächste Hütte ist die Hochlandhütte. Wir lassen sie weiterziehen und steigen über die Almwiese ab. Irgendwo muss die Alm ja sein. Kaum können wir über den nächsten Wiesenrücken schauen erblicken wir die Rehbergalm 1565 m. In nicht mal 5 Minuten sind wir da, und bewirtschaftet ist sie auch. Wir lassen uns nieder und bestellen uns was.


Gleich neben uns erkennen wir unsere Gipfelkollegen aus Mittenwald. Wir kommen noch mal ins Gespräch. Einer ist der Roland. Mit dem mache ich lose was aus.

Ich will dieses Jahr noch auf den Olperer 3476 m. Der Roland hat Interesse. Tatsächlich kommt die Verabredung zu Stande. Roland geht mit auf den Olperer. Ich hatte die Tour für den DAV Su-Ro ausgeschrieben. Hier hatten sich einige angemeldet. Zusammen waren wir 17 Personen. Der Roland hat mich gut unterstützt und einen Teil der Truppe sicher auf den Gipfel und auch wieder runter geführt. Dafür besten Dank.

Von der Rehbergalm steigen wir zusammen nach Mittenwald ab. Gegen 19.00 Uhr kommen wir zum Auto. Eine schöne Tour war´s. Nicht zu weit zu fahren und ein interessanter Gipfel. Auch das Wetter hat gut gepasst.