Zillertaler Alpen - Hoher Riffler 3231 m und Olperer 3476 m

Erstellt am: 29.11.2012
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Tourentyp:   Hochtour
Tourenlänge:   4 Tage
Schwierigkeit:     mittelschwer
Karte:   Kompass Nr.: 37
Region:   Zillertaler Alpen
Hütten:   Friesenberghaus, Olperer Hütte
Gipfel:  Hoher Riffler 3231 m, Olperer 3476 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerda, Werner, Klaus H., Gabi, Roland, Klaus F., Ruth, Kurt, -- Gerti, Birgit, Christa, Adolf, Luke, Helmut, Giri, Franz
Tourentermin:     18. bis 21. August 2012
Besonderheiten:  Mit 17 Personen Olpererüberschreitung
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht



Diese Tour hab ich für den DAV-Sulzbach-Rosenberg ausgeschrieben. Unsere bekannte Truppe ist normalerweise schon nicht klein. Diesmal melden sich noch viele Neue an. Das war aber schon mal so. Mitgegangen ist aber dann doch kein neues Gesicht. Doch diesmal ist alles anders. Alle die sich anmelden wollen auch mit, so sind wir 17 Personen. Das freut mich, denn ich denke die ausgeschriebenen Touren sind ja für Leute ausgeschrieben die das sonst nicht machen. Entweder weil sie momentan keinen Bergkameraden haben oder weil man was machen will was man alleine nicht machen würde.

Beim Kreuzerwirt verabreden wir ein Treffen. Hier will ich die neuen Leute kennenlernen und erkunden was sie so in den Bergen gemacht haben. Der Olperer ist kein Wanderberg und bei der Menge an Leuten müssen einige die Seilführung übernehmen. Beim Kreuzerwirt stellt es sich so dar, dass einer der Neuen sogar den Olperer seilfrei gehen würde. Gut, den brauch ich aber als Führer. Er erklärt sich auch einverstanden damit. Der Adolf geht auch mit, von dem weiß ich dass er das seilfrei machen kann. Der ist mein Joker, er ist erst mal nicht als Führer verplant.

Vor ein paar Wochen war ich mit Gerti und Luke auf dem Wörner 2474 m. Auf dem Gipfel und dann noch auf einer Hütte habe ich da den Roland kennengelernt. Er hatte auch Interesse an der Olperertour. Alles was er so erzählt und das was ich am Wörner gesehen habe, bewegt mich dazu, auch ihn als Seilersten zu verplanen. Schaumer mal wie das wird.

Zustieg zum Friesenberghaus

Wir fahren nicht gemeinsam in Sulzbach-Rosenberg los. Der Adolf wird abgestellt den Roland in Allershausen einzusammeln. Ich fahr nach München rein um die "Grauen Panther" zu holen. Der Haupttross trifft sich in Breitlaner 1256 m. Hier müssen wir natürlich erst mal einkehren. Die Neuen werden denken, das geht ja gut los. Doch für heute ist ja nur der Aufstieg zum Friesenberghaus geplant. Dafür hab ich eh schon den längeren Zustieg gewählt, sonst würde der Hüttenabend zu lange werden. Nach unserem Frühschoppen brechen wir auf zum Friesenberghaus. Von hier ist eine Gehzeit von 4 Stunden angegeben. Um etwa 16.30 Uhr kommen wir zum Friesenberghaus 2477 m.




Hier ist es noch sonnig und wir nehmen auf der Terrasse Platz. Auch die Resttruppe trifft bald darauf ein. Jetzt sind wir komplett, alle 17 Personen sind da. Wir machen uns in unserem reservierten Quartier breit und gehen langsam zum Hüttenabend über.








Hoher Riffler und Übergang zur Olpererhütte

Morgens um 8.00 Uhr treten wir an zum Hohen Riffler. Meine neue Erungenschaft vom Wörner, der Roland, hat gestern schon angemeldet dass er heute nicht mitgeht. Das ist ihm zu anstrengend. Das fängt ja gut an, denk ich mir. So brechen wir also nur mit 16 Personen auf. Den von Steinmännchen übersäten Platz, wo es zum Petersköpfel abzweigt haben wir bald erreicht. Wir folgen aber dem Schild "Riffler." Ab hier wird es unwegsamer. Man muss manchmal von Stein zu Stein springen. Weiter oben muss man auch mal Hand im Blockgelände anlegen. Doch im Großen und Ganzen für fast jedermann zu machen. Je weiter wir rauf kommen desto weiter wird der Blick. Über dem Schlegeisspeicher werden Hochfeiler, Mörchner und Möseler sichtbar. Auch der Große Greiner ist zu sehen, da wollte ich auch schon mal rauf, ein Gewitter hat´s verhindert.




Gegen 10.00 Uhr erreichen die Ersten den Gipfel des Hohen Rifflers 3231 m. Von hier haben wir eine eine noch bessere Aussicht auf die genannten Berge. Doch erst jetzt kann man einen guten Blick auf den OLPERER werfen. Unser Ziel für Morgen. Wir machen ein Gipfelbild mit Gipfelkreuz und eins mit Olperer im Hintergrund. Das ist auch gut so. Denn morgen gibt´s kein gemeinsames Gipfelbild.






Wir müssen auch wieder absteigen .Auf der Hütte wartet der Roland. Nach einer ausgiebigen Pause wandern wir weiter zur Olpererhütte. Der Übergang ist nicht schwer und nicht weit. Schon um 16.00 Uhr erreichen wir die Olpererhütte 2388 m. Die Lage ist nicht schlecht. Die Ausrichtung der Hütte in der Achse des Schlegeisspeichers macht was her. Auch die Panoramafenster sind toll. Doch eigentlich ist es doch nur eine schlichte viereckige Hütte. Nicht gewachsen wie andere Berghütten. Aber vielleicht ist das in 100 Jahren auch wieder anders. Angestückelt und dann auch ein Unikat, wie viele Berghütten.





Auch hier ist es wieder sonnig, wir haben super Wetter erwischt. Wenn es morgen auch so ist dann wird der Gipfel klappen. Nach einem tollen Sonnenuntergang ziehen wir uns in die Hütte zurück.

Wir machen noch aus welche Seilschaften wir morgen bilden wollen. Wir haben fünf Seile dabei und sind 17 Personen. Wir wollen 5x3 gehen. Luke und Adolf wollen seilfrei gehen. Adolf ist eh mein Joker. Als Seilerste werden Helmut, Birgit, Klaus H., Roland vom Wörner und ich ausgemacht. Die Seilersten waren natürlich seit dem Kreuzerwirt für mich klar. Wer an welches Seil soll wurde hier noch mal ein wenig verändert. Ich und Gerti nehmen Ruth mit ans Seil. Ihren Vater vergeben wir an Birgit. Wird schon so passen.

Aufi auf den Olperer



Um 6.00 Uhr brechen wir auf. Auch Roland der ja eine Seilschaft führen soll ist natürlich mit angetreten. Wir erleben beim Aufstieg einen tollen Sonnenaufgang. Auch heute ist das Wetter wieder prima, womit haben wir das verdient?

Zuerst folgt unser Weg dem Zustieg zum Riepengrat (Südostgrat). Bevor der Normalweg zu weit nach links abbiegt, verlassen wir diesen und steigen gerade hoch zum Gletscher rechts vom Olperer. Der Gletscher gehört zum Hintertuxer Skigebiet. Eigentlich steigt man über den Gletscher auf. Der Roland würde das am liebsten auch machen. Ich entscheide mich aber dafür rechts vom Gletscher, auf den Schliffplatten unter dem Lift, einen Weg zu suchen. So legen wir erst kurz vor der Kuppe die Steigeisen an.








Schon nach einer kurzen Gletscherquerung nach links sind wir auf der Kuppe. Der Riepensattel 3072 m und die Wildlahnerscharte sind in Sicht- und Greifweite. Auch Pistenraupen und Skifahrer rasen hin und her. Wir müssen aufpassen auf unser Seil. Über den flachen Skigletscher wandern wir zur Wildlahnerscharte 3254 m. Hier kommen wir um 9.30 Uhr an.

Der Einstieg sieht nicht sehr verlockend aus. Ziemlich blank, kein schöner Firn. Steigeisen hat ja jeder, Pickel waren aber nicht angeschafft. Adolf, Roland und ich haben aber trotzdem Pickel dabei. Adolf geht seilfrei als erstes los. Ich folge ihm mit meiner Mannschaft. Kurz vor den Felsen rutscht Adolf durch eine Unachtsamkeit weg, dank seines Pickels kann er sich aber schnell bremsen . Trotzdem hat er sich seine Elbogen angeschrammt. Ihm macht das nix, mir aber rutscht das Herz in die Hosentasche und ich dreh mal schnell eine Eisschraube rein.

Der Luke ist auch noch seilfrei unterwegs, den binden wir noch hinten an uns dran. Birgit als nächste Seilerste sichern wir auch noch nach. Die anderen müssen schauen wie sie raufkommen. Der Adolf ist derweil in die Felsen ausgeklettert. Ich bleib auf seiner Spur, setze vor dem Einstieg in die Felsen noch eine Eischraube. Birgit muss ich noch kurz in die Felsen nachholen. Der Helmut versucht etwa 20 m weiter oben den Einstieg in die Felsen. Mit einer kleinen Bandschlingenrettungsaktion durch Adolf, unseren Joker, klappt das auch. Der Roland ist ein Gletscherliebhaber, er steigt noch weiter im Gletscher hoch als Helmut. Er hat nur eine Eischraube und einen Pickel, mit dem sichert er seine Mannschaft. Klaus hat sich an ihn rangehängt, komisch er hat beim Kreuzerwirt eigentlich gemeint er würde den Olperer auch seilfrei gehen. Von Weitem schaut Manches einfacher aus.

Es geht alles gut, alle Seilschaften erreichen sicher den Felsgrat. Helmut hat mit seiner Mannschaft die Führung übernommen. Helmut erreicht mit Giri und Franz den Olperergipfel 3476 m um 12.00 Uhr. Ihre Freude ist groß, das Gipfelkreuz als erste Mannschafft erreicht zu haben. Es sei ihnen vergönnt.

Birgit schnappt sich nach dem geglückten Felseinstieg unseren JOKER Adolf. Der darf jetzt den Seilersten machen, das entlastet Birgits Nerven und der Adolf hat was zu tun.

Wir kommen als zweite Seilschaft auf dem Gipfel an. Adolf mit Birgit´s Seilschaft folgt uns auf den Fuß. Roland mit seinen zwei Seilschaften ist noch weiter unten am Arbeiten. Wir machen Gipfelbilder. Sehr geräumig ist der Gipfel nicht. Alle sind sowieso noch nicht da. So gibt es kein gemeinsames Gipfelbild. Wir können nicht warten bis alle da sind, der Gipfelsieg verteilte sich auf etwa 2 Stunden.


Einige Bilder vom Aufstieg







Kurz vor dem Gipfel und am Gipfel







ABSTIEG über den Südostgrat (Riepengrat)



Wenn wir mit 17 Mann vom Gipfel starten gibt´s den gleichen Knoten wie unten beim Einstieg. Der Giri will eh schon lange aufbrechen. Er ist nervös, auch seine Nerven sind nicht besser als Birgit´s. Der Südostgrat sieht vom Gipfel aus recht interessant aus. Ziemlich ausgesetzt, das trägt auch nicht zu Giri´s Nervenberuhigung bei. So tritt Helmut auch als erste Mannschaft den Abstieg an. Danach brechen wir auf. Birgit gibt Adolf frei. Kurt aus ihrer Seilschaft macht im Abstieg den ersten. Adolfs Freiheit wärt aber nicht lange. Gabi aus der Hillentruppe (die Roland raufgeführt hat) schnappt sich den Adolf zum runterführen. So ist Roland wenigstens im Abstieg etwas entlastet. Der Südostgrat (Riepengrat) ist nicht so schlimm wie er Anfangs aussieht. Trotzdem, es sind schon ein paar ausgesetzte Stellen zu meistern. Weiter unten kommt dann noch ein Stück Klettersteig. Danach erreicht man ein steiles Firnfeld. Bei uns aber gut begehbar, ich denke das kann auch anders sein. Man ist trotzdem im Hochgebirge unterwegs.




Einige Bilder vom Abstieg







Nach dem Firnfeld zieht der, durch Steinmännchen markierte Weg relativ weit nach rechts. Wir sind den Männchen gefolgt obwohl die Hütte weiter links steht. Ich denke das ist auch ratsam, es kommen nämlich immer wieder kurze Steilstufen. Endlich treffen wir auf einen markierten Weg der uns zur Olpererhütte führt. Der Adolf hat uns längst überholt. Als er seine Mannschaft sicher vom Grat runter gebracht hatte, hat er sich ausgebunden und ist davon. Ich glaub der hat Durst gehabt. Um 18.00 Uhr erreichen die letzten die Olpererhütte. 12 Stunden sind für den Olperer eine lange Zeit. Aber das spielt keine Rolle.

Wir haben mit 17 Mann eine Olpererüberschreitung bei bestem Wetter erlebt. Ich hoffe jeder hatte für sich seinen Spass, seine Freude und ein schönes Erlebnis gehabt.

Besonders bedanken möchte ich mich beim Adolf und beim Roland, die haben im besonderen Maße dazu beigetragen dass die Tour gelungen ist.

Leider müssen heute noch einige absteigen, sie haben morgen wieder einen Termin. Die späte Rückkehr vom Gipfel war nicht so geplant, aber wer ist schon perfekt. Der Franz hat zu tun wieder auf Breitlaner zu kommen wo sein Auto steht. Aber irgendwie klappt´s und er kann seine Mannschaft sicher nach Hause bringen. Wir anderen steigen erst morgen ab und halten ein Abschlussessen in Breitlahner.
Ein paar Bilder zum Abschluß