Zugspitze über Wiener Neustädter Hütte und Stopselzieher

Erstellt am: 22.08.2005
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Klettersteige
Tourenlänge:   5,5 Stunden
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Kompass Nr. 05
Region:   Wettersteingebirge
Hütten:   Wiener Neustädter Hütte 2209 m, Münchner Haus 2921 m
Gipfel:  Zugspitze 2962 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa, Günter
Tourentermin:     August 2005
Besonderheiten:  manchmal kommt es anders als man denkt




Kurzbeschreibung

Eigentlich wollten wir ja den Jubiläumsgrat gehen, doch manchmal kommts anders als man denkt. Eine große gefrohrene Schneeflocke veränderte die geplante Tour.


Das wär der Jubiläumsgrat gewesen.


Tourenbericht

Aufstieg zur Wiener Neustädter Hütte

Den Jubiläumsgrat der Zugspitze wollen wir schon seit zwei Jahren gehen. Dieses Jahr wollen wir es nun packen. Wir haben Mitte August 2005, trotzdem hat es letztes Wochenende auf der Zugspitze geschneit. Am Donnerstag morgen fahren wir los, der Wetterbericht hat für Freitag noch vernünftiges Wetter gemeldet.

Wir wollen von der östereichischen Seite Aufsteigen. Also fahren wir zur Talstation der Erwalder Zugspitzbahn. Nach Obermoos auf 1228 m. Hier kann man sogar gebührenfrei parken.
Bis zum Gipfel haben wir 1734 m im Aufstieg zu bewältigen. Hinter der Talstation beginnt der Aufstieg. Zuerst steigen wir über sehr steile Grashänge auf, danach geht das Gelände in nicht weniger steiles Geröll über. Wir steigen ohne Pause weiter bis von links der Weg einmündet der von der Haltestelle Riffelriss kommt. Hier ist man knapp unter 2000 m und wir haben nicht mehr weit zur Wiener Neustädter Hütte.
Bis hierher ist der Weg nichr besonders aufregend. Doch nach der Rast wird der Weg interessanter. Das Gelände wird felsiger. Nachdem wir die Seilbahn unterschreiten ist nach kurzer Zeit die Hütte erreicht. Die Wiener Neustädter Hütte auf 2209 m wird erst im letzen Moment sichtbar. Ein kleines gemütliches Hüttchen, hier könnte man auch länger bleiben. Wir kehren aber nur für eine dreiviertel Stunde ein weil wir ja heute noch auf die Zugspitze wollen.

Weiter durch den Stopselzieher (Klettersteig) zur Zugspitze

Nach der Wiener Neustädter Hütte queren wir kurz durch Geröll zum Einstieg des hier beginnenden Klettersteiges. Wir legen unsere Klettergurte an und setzen die Helme auf. Gleich am Anfang ist der Stopselzieher. Eine schräg nach rechts oben ziehende Rinne die von weitem tatsächlich an einen Stopselzieher oder Korkenzieher erinnert. Siehe Bild links.
Das ist auch der interessanteste Teil des Klettersteiges, zum Teil geht es sogar fast durch einen Tunnel nach oben. Durch Stifte und Tritte sind die schwierigeren Stellen leicht begehbar. Siehe Bilder unten. Nach dem Stopselzieher geht es zum Teil versichert weiter nach oben bis sich der Weg mit dem vom Platt kommenden Zustieg vereinigt. Ab hier weniger schön (siehe Bild rechts) noch ein paar Meter zum verbauten Zugspitzgipfel.
Hat man einige Klettersteigerfahrung, braucht man bei guten Verhätnissen kein Klettersteigset. Ein Helm aber ist nie verkehrt. Insgesamt ein schöner Aufstieg der zu Unrecht wenig begangen wird. Links und rechts am Einstieg zum Stopselzieher ist ein Klettergarten installiert den man von der Wiener Neustädter Hütte in 10 Minuten erreichen kann.











Auf dem Gipfel

Als wir auf der Zugspitze ankommen haben wir keine Sicht, es hat Nebel. Trotzdem gehe ich Richtung Gipfel. Ich will sehen in welchem Zustand der Grat ist. Vor dem Übergang zum Gipfel ist ein Schild angebracht. CLOSED. Günter und ich gehen zum Gipfel rüber. Ich gehe etwa 15 Minuten den Grat rein um zu sehen wie die Verhältnisse sind. Auf den ebenen Stellen liegt 15 cm Schnee, die zu kletternden Stellen sind aber Schneefrei. Meiner Meinung nach könnte der Grat gehen. Ich gehe zurück und wir machen Quartier im Münchner Haus. Durch die doch nicht ganz guten Verhältnisse ist das kein Problem. Abends äußert Birgit schon Bedenken wie lange morgen das Wetter wohl halten wird. Der letzte Wettebericht von heute der auf der Zugspitze aushängt meldet für München ab 14.00 Uhr schlecht. Wir beschließen bei guter Sicht morgen einzusteigen und über den Brunntalgrat zur Knorrhütte abzusteigen.

Der nächste Morgen

Wir stehen um 5.00 Uhr auf und haben keine Sicht. Alles im Nebel, doch nach etwa 10 Minuten reißt es auf. Ich bin zuversichtlich, der Grat könnte gehen.




Doch das ist ein Irrtum, schon die Terasse ist ganz vereist. Auch der Übergang zum Gipfel ist eisig und man muss vorsichtig sein. Ich merke wie zwei der Damen den Mut verlieren. Wir brechen die Überschreitung auf dem Gipfel ab und beschließen über das Platt zur Knorrhütte abzusteigen.

Der Abstieg

Wie gesagt steigen wir übers Platt zur Knorrhütte 2051 m ab. Hier ist Frühschoppen. Danach gehts weiter durchs Gatterl und Felderjöchl zur Hochfelderalm 1732. Hier ist der zweite Frühschoppen. Danach steigen wir weiter zur Ehrwalder Alm 1493 m ab. Hier beschließen wir bei einem Glas Bier über den Koatigen Weg zur Seebenalm 1575 m aufzusteigen um nochmal zu übernachten. Hier ist leider schon voll. Nach einem Anruf auf der Coburger Hütte 1917 m steigen wir weiter auf. So ist es auch später Nachmittag geworden und wir haben uns den Feierabend verdient. Das befürchtete schlechte Wetter, Gewitter oder Regen, ist nicht eingetroffen. Der Zugspitzgipfel und der Grat waren aber ab 11.00 Uhr in Wolken.




Der Schluss

Am anderen Morgen regnet es. Wir lassen auch die angedachte Tajakante sein und steigen ab. Hier müssen wir wohl noch mal her.