Zillertaler Alpen - Hohe Tauern

Erstellt am: 30.10.2009
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour
Tourenlänge:   6 Tage
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Kompass Nr. 38 - Venedigergruppe
Region:   Zillertaler Alpen / Hohe Tauern / Venedigergruppe/Östereich
Hütten:   Zittauer Hütte 2329 m, Plauener Hütte 2384 m, Birnlücken Hütte 2442 m, Warnsdorfer Hütte 2324 m, Postalm 1699 m
Gipfel:   Roszkopf 2845 m, Richterspitze 3052 m, Schlieferspitze 3289, Gamsspitzl 2888 m

Tourenplaner:   Juppi
Teilnehmer:  Achim, Lucke, Norbert, Erras, Helmut, Tscharly
Tourentermin:     erste Woche im September 1997
Besonderheiten:  6 Tage Sonne und blauer Himmel


Tourenbericht

Das Höhenprofil



Zuerst ein paar Bilder




Erster Tag
Es ist Anfang September und wir sind zu sechst. In meinem Mitsubishibus haben alle Platz. Durch das Zillertal fahren wir über die Gerlos Alpenstraße ins Oberpizgau. Nach dem Paß halten wir bei der Schönmoosalm 1434 m. Hier parken wir den Bus und beginnen unsere Bergtour. Auf dem Weg Nr. 49 wandern wir durch die Schönmoos Hochalm wie auf einem Misthaufen zur Breitscharte 1925 m, danach weiter auf dem Leitenkammer Steig zur Trisslalm 1583 m oberhalb des Speicher Durlaßboden gelegen. Die Trisslalm ist Bewirtschaftet und wir machen unsere erste Pause.
Danach wandern wir durch das Wildgerlostal auf einem Forstweg, dann aber auf einem schönem Steig immer am Fluss entlang. Zum Schluß steigt man neben einem Wasserfall zur Zittauer Hütte 2329 m auf. Diese liegt sehr schön am Unteren Gerlossee

Zweiter Tag
Heute haben wir einen längeren Tag vor uns. Juppi unser Tourenplaner will heute gleich zwei Gipfel besteige. Wir wissen zwar nix davon aber das macht ja nix. Vorbei am Unteren Gerlossee steigen wir auf dem Weg 540 zur Roßkarscharte 2689 m auf. Hier lassen wir die Rucksäcke liegen und kraxeln in leichter Kletterei zum Mannlkarkopf 2689 m rauf. Der Aufstieg geht durch loses Blockgelände und man muss auf Steinschlag achten. Es ist auch eine kurze Gratstelle zu überwinden. Nach der Gipfelbezwingung steigen wir durchs Roßkar ab und kommen rechtzeitig zu Mittag auf die Richter Hütte 2374 m. Nach dem fetten Essen und drei Schnaps müssen wir zur Gamsscharte 2972 m aufsteigen. Die letzten 100 Hm durch Schnee , das ist ganz schön anstrengend. In der Scharte angekommen bleiben manche in der Sonne liegen, ich auch, und die anderen besteigen die Richterspitze 3054 m. Nach deren Rückkehr steigen wir auf der anderen Seite durch eine Rinne ab. Hier ist viel loses Gestein und die Drahtseile die zur Sicherung vorhanden sind hängen alle locker herum weil sie durch Steinschlag beschädigt sind. Nach der Rinne kommen wir in ein Firnfeld. Das ist nicht ganz ohne, wenn man hier ausrutscht wird man unterhalb des Firnfeldes durch Steine unsanft gebremst. Danach ist es nicht mehr weit zur Plauener Hütte 2384 m wo wir nach etwa 9 Stunden unser heutiges Tagesziel erreicht haben.

Dritter Tag
Auch heute ist eine längere Etappe geplant. Zuerst folgen wir relativ flach dem "Drei Länder Weg" oder "Hannemanweg". Doch bald zweigen wir nach links ab und steigen zur Zillerplattenscharte 2880 m auf, über die der Zillertaler Hauptkamm verläuft.
Danach folgt der Abstieg zum Eissee auf 2569 m (erstes Bild oben). Kurz unterhalb treffen wir auf eine Herde Gemsen. Bevor wir wieder aufsteigen müssen, machen wir im "unteren Kessel" eine ausgiebige Rast. Danach steigen wir und die Gemsen zur "Zollhütte Krimmler Tauern" 2633 m auf. (siehe Bild oben) Hier überschreiten wir die Grenze nach Italien, die Gemsen bleiben in Östereich. Kurz nach dem Pass kommt nochmals ein verlassenes Zollhaus die Krimmler-Tauern-Hütte. Danach geht es fast auf gleicher Höhe auf dem"Lausitzer Weg" der Birnlückenhütte 2442 m entgegen.

Vierter Tag
Nach einem Abend mit italienischem Essen (Spagetti) und viel Rotwein brechen wir am anderem Morgen auf. Juppi wollte den Sägebock mitnehmen, man muss wissen er ist Zimmermann, das konnten wir ihm aber noch ausreden. Wir müssen heute nur gute 200 Hm aufsteigen um die Birnlücke 2665 m zu erreichen. Hier verlassen wir "bella Italia" und es geht abwärts, nur das letzte Stück zur Warnsdorfer Hütte 2324 m müssen wir nochmal ansteigen. Gegen Mittag haben wir das heutige Etappenziel erreicht.
Um nicht den ganzen Nachmittag auf der Hütte rumzusitzen beschließt Juppi noch zur Schlieferspitze aufzusteigen. Doch schon nach 200 Hm legen wir uns ins Gras und genießen die Aussicht auf das Krimmler Kees. Nach längerer Zeit wird uns trotzdem langweilig, außerdem haben wir Durst. Wir suchen also Wasser, das wir auch schnell finden. Nachdem unser Durst gelöscht ist bauen wir mit neuer Energie einen Stausee. Nach der Fertigstellung nimmt Juppi ein kurzes, kühles Bad. Das mit der Schlieferspitze wird heute nichts mehr. Nach dem Baden steigen wir wieder zur Warnsdorfer Hütte ab und lassen den Tag dort ausklingen. Gegen Abend kommt östreichisches Militär auf die Hütte. Die haben den ganzen Tag im Krimmler Kees Spaltenbergung geübt und haben, glaub ich, kalte Füße.

Fünfter Tag
Wir wollen heute zur Postalm ins Obersulzbachtal. Zuerst steigen wir von der Warnsdorfer Hütte 2324 m in etwa 1,5 Stunden zum Gamsspitzl 2888 m auf. Der Ausblick ist überwältigend. Nach Osten blickt man über das riesige Obersulsbachkees. Etwas weiter rechts kommt der Große Geiger ins Blickfeld. Im Süden liegt das zerrissene Krimmler Kees und im Westen sieht man die Birnlücke durch die wir gestern aus Italien gekommen sind. Im Januar 2004 war ich nochmal mit Schneschuhen auf dem Gamsspitzl. Vom zerrissenen Krimmler Kees war fast nichts mehr übrig, durch die warmen Sommer ist es abgetaut.



Nachdem wir die Aussicht ausreichend genossen haben, müssen wir am linken Gletscherrand über das Obersulzbachkees absteigen. Wir haben Steigeisen und ein Seil dabei und benutzen auch beides weil das unsere erste Gletscherbegehung ist. Beim Abstieg machen wir noch eine Aufnahme mit dem Großen Geiger 3360 m im Hintergrund, da war ich inzwischen auch oben.
Tourenbericht Großer Geiger
Nach dem Gletscher kommt eine kurze seilversicherte Stelle über die man zum Obersulzbach absteigt. Diesem folgend kommen wir um etwa 15.00 Uhr bei der Postalm 1698 m an. Nach etwa 1/2 Stunde hat der nun schon 5 Tage anhaltende Sonnenschein ein Ende und es beginnt leicht zu regnen. Das ist uns egal, wir verlassen die Terrasse und setzen uns in die gemütliche Hütte.

Sechster Tag
Der Abstieg durch das Obersulzbachtal ist lang und dauert seine Zeit. Vorbei an mehreren Almen kann man auf der Berndlalm nochmal einkehren. Die Forststrasse führt entlang des Obersulzbach bis nach Neukirchen am Großvenediger. Hier endet unsere Wandertour. Während ich den Bus hole, sitzen die Freunde im Wirtshaus, der Wirt schimpft über den Nationalpark Hohe Tauern, weil dadurch verhindert wurde das ein riesiges Gletscherschigebiet entstanden ist. Wir sind da anderer Meinung.