19. Tag - Donnerstag 04. September

Rif. Agostini 2410 m - Cavastro 732 m

Raus aus der B R E N T A

Kompass-Karte:    73 Gruppo di Brenta/ 071 Alpi di Ledro
Übergänge:   Passo 2240 m, vorbei am Monte Brugnol 2150 m  
Hütten:   Rif. Cacciato 1820 m (vorbei), Stenico 666 m (Ort), Cavastro 732 m (Quartier)  
Täler:   Sarce-Tal
Schwierigkeit:     Mittel, Kondition
Bemerkung:   Noch mal ein langer Tag mit über 2500 Hm Abstieg  
Losgegangen:   7.00 Uhr    Angekommen:   17.00 Uhr  
Gesamtzeit:   10 h    Gehzeit:   8 h 50 min
Aufstieg:   882 m    Abstieg:   2560 m
Tiefster Punkt:     450 m  Höchster Punkt:    2410 m

Höhenprofil



Tagesbericht



Letzter Blick zurück in die BRENTA



Heute steht uns der dritte lange Wandertag in Folge bevor. Wir müssen die Brenta verlassen, das Sarce Tal auf 450 Höhenmeter durchqueren und dann wieder durch Dörfer aufsteigen. In Summe kommen da über 2500 Hm Abstieg zusammen. Auch die Strecke ist nicht zu vernachlässigen.

Abschied von der Brenta


Auch heute brechen wir schon um 7.00 Uhr auf. Das wird langsam zur Gewohnheit. Nebel ziehen umher, so wie es sich für die Brenta gehört. Doch wir sind schon am südlichen Rand der Brenta. Nach nicht mal einer Stunde Abstieg kommen wir zum Rif. Cacciato 1820 m. Es ist noch vor 8.00 Uhr und für einen Frühschoppen ist es zu früh.


Hier ist das erste Mal Garda über den "Sentiero GARDA-BRENTA" angeschrieben. Das ist unsere Richtung. Erst jetzt wissen wir, dass die letzten 18 Tage nicht vergebens waren. Unser Ziel kommt näher. Das werden wir nun auch noch schaffen. Die auch angeschriebene "Malga Asbelz" ist allerdings für die Katz, da gibtīs nämlich nix.

Wir müssen heute noch runter auf 450 Meter, doch zuerst steigen wir jetzt über einen schönen Pfad wieder nach oben. Hinter uns verschwindet langsam die Brenta aus unserem Sichtfeld. In einer Senke wendet sich der Weg nach links. Wir steigen auf und kommen in einen Passo den Sella di Colmalta 2240 m. Ab hier müssen wir steile unangenehme Wiesenhänge queren. Es ist noch früh und daher noch feucht von der Nacht. Vorsicht ist angesagt. Ein Ausrutscher und du bist futsch. Absturzhöhe ist genügend vorhanden. Doch irgendwann ist auch das vorbei. Die Wiesen sind zwar noch steil, aber das Absturzgelände ist weg. Die "Malga Asbelz" auf 2024 m ist nicht bewirtschaftet, das sehen wir schon von der Weite. Deshalb machen wir schon kurz über ihr, bei einem kleinen See eine kurze Pause. Nach der Alm kommt noch mal ein Gegenanstieg bis rauf auf etwa 2150 m, vorbei am Monte Brugnol 2221 m.

Hier haben wir die Aufstiegshöhenmeter fast alle geschafft. Jetzt müssen wir runter auf 450 Meter. Das sind wieder mal 1700 Höhenmeter Abstieg in einem Stück. Das kennen wir ja schon. Christa freut sich schon darauf. Sie hat ja Crocs und kann notfalls die Schuhe wechseln.

Auf 1871 m treffen wir noch auf eine verfallene Schäferhütte, die Malga Valandro. Trotzdem treibt sich hier ein Schäfer mit seinen Schafen und Hunden rum. Kurz darauf treffen wir auf eine kleine Herde Esel. Da müssen wir natürlich ein paar Bilder machen.

E S E L E I





Danach beginnen wir ernsthaft abzusteigen. Schon auf etwa 1000 Meter erreichen wir so was wie eine Teerstraße. Hier hat für Christa der Spass ein Ende. Die Wanderschuhe werden an den Rucksack gebunden. Weiter gehts in Hausschuhen, den bewährten Crocs. So laufen wir in Seo 832 m ein. Bis nach Stenico 666 m ist es nicht mehr weit. Beim Ortsschild machen wir ein Foto.



Hier in Stenico hab ich einen Denkfehler in meiner Tour. Ich bin der Meinung Stenico liegt schon im Sarcetal. Ich brauche nur den Flußübergang zu suchen und wir laufen einfach weiter. Wir wollen inīs Wirtshaus und Pause machen. Auf die Schnelle finden wir keine uns entsprechende Kneipe. Macht nix denk ich, auf der anderen Flussseite finden wir schon was. Also laufe ich weiter und suche den Fluß. Wir sind schon durch Stenico durch. An einem Kartoffelacker vorbei, versuche ich den Weg zu finden. Am Ende des Kartoffelackers gehtīs aber steil nach unten. Hier muss ich erkennen, dass die SARCE noch 200 Höhenmeter tiefer liegt. Also umdrehen, zurück in die Ortschaft, eine Kneipe suchen und einen neuen Plan (Weg) suchen.

Wir finden eine Pizzeria mit unwilliger Bedienung. Das ist uns aber jetzt egal. Wir brauchen zumindest was zu Trinken, zum Essen kriegen wir nix. Es ist 14.30 Uhr, eigentlich hätten wir auch Hunger.

Ich weiß noch immer nicht woīs weiter geht. Vorn im Dorf war eine Wanderkarte an die Wand genagelt. Ich will mir die noch mal anschauen. Giri kommt mit. Vier Augen sehen mehr als zwei. Doch die Karte ist auch nicht genauer als meine. Wir können nicht genau sagen wo wir die 200 Hm runter müssen. Giri und ich gehen noch mal um ein Haus rum. Wir sehen zwei Mountainbiker mit einer Karte sitzen. Wir gehen hin und fragen wo sie hin wollen, und ob wir mal in die Karte sehen können. Sie wollen auch über die Sarce queren. Wir schauen in die Karte und sind danach auch nicht schlauer. Ich schau ratlos an die Hausmauer hinter den Bikern. Da ist ein kleines Schild hingenageld. "Cilla" steht da drauf. Das hab ich bei unserem Kartenstudium schon gelesen. Eine Ortschaft auf der anderen Seite der Sarce. Da müssen wir hin. Wir sagenīs auch den Radlern und kehren zu unsere Mannschaft zurück.

Ich bin froh, dass wir jetzt wissen wie es weiter geht. So lange haben wir noch nicht gesucht. Nichts ist schwerer als in Ortschaften den Weg zu finden. Im Gebirge gibtīs meist nicht so viele Möglichkeiten.

Raus aus Stenico


Wir zahlen bei der unfreundlichen Bedienung und ziehen um 15.00 Uhr weiter. Der Pfad zieht zwischen der Burg und einer Bar steil nach unten. Auf 450 Meter erreichen wir die Sarce. Das ist der tiefste Punkt unserer Wanderung. Nur der Gardasee, unser Ziel, liegt tiefer. Bei einem Kraftwerk queren wir die Sarce und gleich darauf eine Straße. Hier überholen uns auch die Radfahrer. Sie haben also den gleichen Weg gewählt, oder auch keinen anderen gefunden.

Nach der Straße gehts durch einen Wald gleich wieder steil bergauf. Nach Cilla 553 m (die Ortschaft nach der Sarce) schlagen wir uns auf kleinen Straßen durch bis Cavastro 732 m. Nach einem ersten Fehlversuch machen wir hier Quartier.
Es ist eine Unterkunft die auch Biker aufnimmt. Also bekommen auch stinkende Wanderer wie wir Asyl.





Wieder haben wir Glück. Wie schon in Schlanders liegt die Unterkunft direkt auf unserem Weg. Wir müssen morgen keinen Meter zurück. Wer will jetzt auch noch zurück. Das Ziel ist schon so nah.

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