18. Tag - Mittwoch 11. September

Albergo Alla Vedova 500 m - Luserna 1333 m

Kompass-Karte:    75 Valsugana
Übergänge/Gipfel:    keine  
Hütten:   Albergo Monterovere 1255 m (geschlossen)  
Täler:   nix
Schwierigkeit:     Klettersteig ohne Klettersteigset, Keine Hütte offen
Bemerkung:   Eigentlich wollten wir weiter kommen  
Wetter:   Sonnig mit etwas Wolken, trocken


Losgegangen:  08.00 Uhr    Angekommen:   13.00 Uhr  
Gesamtzeit:   5 h 00 min    Gehzeit   5 h
Aufstieg:   1200 m  Abstieg:   367 m
Tiefster Punkt:     etwa 500 m  Höchster Punkt:     1333 m  

Tagesbericht

Als wir aufstehen hat es schon aufgehört zu regnen. Nach dem Frühstück brechen wir gegen 8.00 Uhr auf. Zuerst noch auf einer kleinen Straße gehts leicht bergauf. Doch schon bald kommt der Wegweiser "Via Ferrata di Val Scura", da wollen wir hin. So verlassen wir die Teerstraße, und folgen dem Pfad rein ins Val Scura. Der "HÜSLER" hat ihn als leicht eingestuft, oben soll eine Hütte kommen die auch im Winter offen hat.

Der Zustieg im Tal Scura ist schon schön, langsam wird es steiler und das Tal wird enger. Es folgen Aufstiege über schottrige Pfade, die Landschaft ist wild und interessant. Ausblicke runter nach Levico im Valsugana tun sich auf, das Wetter ist gut.


Es folgen ein paar Drahtseile im Schottergelände an denen man sich anhalten kann, dann eine Leiter über einen 5 Meter hohen Stein rauf. Auch ein kleines Brett wie beim Aufstieg zur Zugspitze übers Höllental müssen wir queren. Dann folgen noch mal Seilversicherungen im Felsen, hier wünscht man sich manchmal schon ein Klettersteigset. Aber wir kommen auch ohne durch. Oben der Ausstieg ist dann noch mal wildes, steiles Baumgelände. Ein sehr interessanter und abenteuerlicher Weg, uns hats gefallen.

Bilder zum Text







Nachdem wir die Schlucht verlassen haben ist es nicht mehr weit zum "Albergo Monterovere 1255 m" , das auch im Winter offen hat; sagt der HÜSLER. Das ist aber gelogen, das Albergo hat am 11 September 2013 um 11.00 Uhr geschlossen.

Also gibts heute keinen Frühschoppen, wir wandern weiter. Vorbei an der geschlossenen Malga Laghetto bei einem Skilift durch den Wald nach Luserna.

Gegen 12.45 Uhr ereichen wir den Ortsrand von Luserna 1333 m, hier wollen wir Pause machen. Wir wandern ins Dorf rein und suchen nach einem Wirtshaus, bald werden wir fündig. Die Verpflegung ist gut. Wir fragen nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Lasteblasse was unser heutiges Etappenziel ist. Die Wirtin sagt, "da kann man nicht übernachten". So entschließen wir uns schon hier in Luserna Quartier zu machen.

Wir verlassen das Gasthaus und schlendern durchs Dorf, jetzt haben wir Zeit. Wir besuchen ein Dokumentationszentrum und die Kirche, auch der Friedhof wird in Augenschein genommen.


Dorfbesichtigung in Luserna







Luserna ist ein Zimbrisches Dorf auf einer Hochebene. Irgendwann etwa 1200 siedelten hier Deutschsprachige aus dem Sürbayerischen Raum. Die Sprache hier hat immer noch Bezug zum Deutschen. Etwa 1000 Leute sprechen noch die Ursprache Zimbrisch. Die Oma in unserer Unterkunft hat bei unserer Ankunft mit ihrer Tochter telefoniert und gesagt " Da ist ein Mann mit seiner Frau und zwei Weibern". Im Gang ist der "Abort" angeschrieben. Die Oma hat zu einem einheimischen Gast gesagt "bischt narrert". Also manche Brocken kann man verstehen, zumindest wenn man aus Bayern kommt.

Irgendwo hab ich auch gelesen das 90 % der Familien hier Nicolussi heißen. Tatsächlich findet man hier ein Soldatenbild aus dem 1. Weltkrieg mit jungen Männern, auch hier sind sechs Nicolussi dabei, sie unterscheiden sich nur durch ihre Vornahmen. Siehe Bild nenebenan. Ein historischer Ort also, mit deutscher Vergangenheit.

Im 1. Weltkrieg war das Dorf sofort Frontlinie, die Bewohner mussten das Dorf verlassen und wurden nach Böhmen ausgesiedelt, erst 1919 konnten sie zurück in ihre Heimat.


Wir übernachten "Lusernahof Albergo Ristorante", kein schlechtes Quartier, aber auch nicht ganz billig für Bergsteiger. Aber, wir sind zufrieden.

Es gibt ein mehrgängiges Menü zum Abendessen, auch für den Nachspeisenmagen ist was dabei. Wir müsen das nicht haben, aber wenn es angeboten wird, dann ... Nach dem Essen siedeln wir wieder in die Wirtsstube um. In Italien muss man öfter mal den Platz wechseln. Hier gibt es noch Original Cimbrisches Bier und auch noch etwas Vino Rosso .

Heute war´s zwar kein sehr anstrengender Tag. Wir sind aber nicht so weit gekommen wie geplant. Schaumermal wie es morgen wird.


Unser Abendessen



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