15. Tag - Sonntag 31. August

Haselgruber Hütte 2425 m (Rif. Lago Corvo) - Male 740 m

Auf inīs "Val di Sole"

Kompass-Karte:    72 Ortler/Cevedale
Übergänge:   Höchster Punkt 2550 m, Passo Palü 2412 m, Pass dell Om 2325 m  
Hütten:   Malga Preghena 1911 m  
Täler:   Val di Sole
Schwierigkeit:     Leicht (Kondition)
Bemerkung:   Eine sehr schöne Alm (Malga)
Losgegangen:   8.00 Uhr    Angekommen:   16.30 Uhr  
Gesamtzeit:   8 h 30 min    Gehzeit:   7 h 00 min
Aufstieg:   580 m    Abstieg:   2265 m
Tiefster Punkt:     700 m  Höchster Punkt:    2550 m

Höhenprofil



Tagesbericht

Der Weg zur Malga Preghena

Wie schon erwähnt folgen wir nicht den Mountainbikern ins Rabbi-Tal. Wir bleiben oben in den Bergen und steigen zuerst Richtung Osten auf. Eigentlich nicht unsere Hauptrichtung, aber was tut man nicht alles fürīs BERGwandern. Wir steigen bis etwa 2550 m auf, dass ist für heute unser höchster Punkt. Danach steigen wir mehr oder weniger in den Passo Palü 2412 m ab. (Bild links) Danach kommt ein Abstieg über Almwiesen auf 2084 m zu einem Kuhstall. Hier sind Wegweiser zu der Malga Preghena. Malga ist Italienisch und bedeutet Alm. Zuerst über Wiesen, dann durch einen Zauberwald mit hüfthohen Alpenrosen und anderen Stauden queren wir in leichtem Auf und Ab.
Überall sind Trittspuren von Kühen. Gut dass es nicht nass ist, sonst wär das ein "beschissener Weg". Um 10.30 Uhr kommen wir aus dem Wald raus und stehen vor der Malga Preghena auf 1911 m. Die sieht nicht so aus als wäre sie auf Gäste eingerichtet.


Auf der Malga Preghena 1911 m

Trotzdem schauen wir rein. In einem Wirtschaftsraum sitzen ein paar Einheimische beisammen. (Bild links) Einer vom Almpersonal ist auch da, der Maurizio, wie sich später rausstellt. Wir fragen ob wir hier was bekommen. "Vino Rosso" und "manschare" kann ich grad noch auf Italienisch.
Klappt ja super. Draußen vor der Alm ist ein langer Tisch mit einer Bank. Da setzen wir uns hin und warten auf das was da kommt.

Ein Krug mit Rotwein und Gläser kommt sofort. Die Gläser spülen wir am Brunnen kurz nach. Die Schnaken die im Rotwein schwimmen werden mit den Fingern rausgeholt. Kurz darauf bringt der Maurizio noch Speck und Käse. Ully kann Italienisch und hat sich mit Maurizio schon angefreundet. Der zweite Liter Rotwein ist ohne Schnaken. Der Maurizio bringt uns auch noch eine Flasche Schnaps, aus der wir uns bedienen können. Wir stossen auf Maurizio und unseren Weiterweg an. Nicht überall geht es einem so gut wie hier. Auf normalen Bergtouren steuert man solche Ziele meist nicht an.

Wir sind auf einer tollen Alm mit Käserei gelandet. Maurizio bringt uns noch einen ganz alten Käse zum probieren. Der Birgit zeigt der Maurizio im Wirtschaftsraum wie man Polenta umrührt. Da ist anscheinend die Drehrichtung wichtig sagt uns Birgit danach. Auch von der Polenta, verfeinert mit Gulasch, bekommen wir noch eine Kostprobe. Dann bekommen wir noch eine Führung durch die Käserei und das mit Käse gefüllte Lager. Zum Schluss sind wir alle 6 satt und haben auch gut getrunken. Ich geh rein und zahl beim Maurizio 50 € für alles zusammen. Das halt ich für in Ordnung, wir bedanken uns und ziehen gestärkt weiter.



Nicht nur Käse, auch Speck, ham die hier auf der Alm



Der lange Abstieg vom Passo dell Om

Um 11.35 Uhr brechen wir wieder auf, wir sind noch lange nicht am Ziel. Wir machen heute durch unsere Routenwahl einen gewaltigen Umweg. Unser Weg führt uns über den Passo Lainert 2216 m, nach einem kleinen Zwischenabstieg, rauf auf den Pass dell Om 2325 m. Hier kommen uns sogar ein paar Wanderer entgegen. Um 13.15 Uhr sind wir "Om", ab jetzt müssen wir nur noch absteigen. Nur ist leicht gesagt, fast 1600 Meter Abstieg am Stück haben wir noch vor uns. Auf etwa 1900 m, bei einer leer stehenden Alm, müssen wir pausieren. Ully hat Probleme mit den Oberschenkeln. Doch wir sind gut ausgerüstet.
Nach eine Behandlung mit unserer Voltarensalbe läuft Ully wieder wie eine Junge.

Der weitere Abstieg zieht sich aber noch ganz schön in die Länge. Zum Schluss wechselt Christa auch heute die Wanderschuhe gegen ihre Crocs aus. Um unser heutiges Tagesziel zu erreichen, müssen wir das letzte Stück auf der Straße runter.
Wir kommen nach Arnago 800 m rein. Ein kleines Dorf, anscheinend ohne Kneipe. Wir finden auf alle Fälle keine. Auf der anderen Talseite ist schon Male zu sehen, da müssen wir hin. Dazu müssen wir aber auf der Straße noch auf 700 m ins Rabbital absteigen und einen Fluß queren. Das ist schnell geschehen. Noch ein kurzer Gegenanstieg und wir betreten um 16.00 Uhr durch ein Tor Male 740 m.

So geht eine schnelle Talquerung. Wären wir von der Haselgruber sofort ins Rabbital abgestiegen, hätten wir zwar Zeit gespart. Aber wir wären nicht beim Maurizio gelandet. Und wir hätten lange im Tal vorlaufen müssen. Oder einen Bus genommen, das wollen wir aber nicht. Wir wollen laufen. Einer will nicht mal Aufzug fahren.

Ein Quartier ist schnell gefunden. Gleich beim ersten Versuch im Ristorante Tipico bekommen wir um 16.30 Uhr eine Bleibe. Ully handelt den Preis noch auf 33 Euro runter.
So sind wir gut im Val di Sole angekommen.



Wir wohnen im 3. Stock. Ich fahre mit dem Aufzug rauf.
Der Giri geht zu Fuß, er sagt: "Von Garmisch zum Gardasee wird gelaufen nicht gefahren. Auch nicht mit dem Aufzug."

Abends gibtīs Pizza, wir sind schließlich in Italien - Im Val di Sole.



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