11. Tag - Mittwoch 04. September

Passo di Valparole 2168 m - Passo Fedaia 2054 m

Kompass-Karte:    55 Cortina d´Ampezzo
Übergänge/Gipfel:    Monte Sief 2424 m, (Col di Lana 2452 m), Crepe Rose 2223 m  
Hütten:   Rif. Passo Fedaia  
Täler:  
Schwierigkeit:     weit, warm, tiefes Tal (1200 m) versperrt den Weg
Bemerkung:   Um den Col de Lana kann man noch Granatsplitter finden  
Wetter:   Sonnig, trocken, warm


Losgegangen:   8.00 Uhr    Angekommen:   17.10 Uhr  
Gesamtzeit:   9 h 10 min    Gehzeit   7 h 30 min
Aufstieg:   1800 m  Abstieg:   1914 m
Tiefster Punkt:    1200 m  Höchster Punkt    2424 m 

Tagesbericht



Nach einem italienischen Frühstück brechen wir um 8.00 Uhr auf. Auch heute ist das Wetter prima, die Sonne scheint schon morgens. Hinter der Passhütte steht der Wegweiser Richtung Col di Lana, da wollen wir erst mal hin. Außer uns ist noch keiner unterwegs, das ist auch kein Wunder, wir waren die einzigen Übernachtungsgäste.

Schon nach kurzer Zeit kommt ein Wegweiser auf dem steht: "Edelweiß", das ist zwar gut gemeint aber nicht unsere Richtung. Wir wandern weiter unter einer Felswand durch in der sich auch alte Kriegsstellungen befinden. Hier befinden wir uns direkt auf der Frontlinie des ersten Weltkrieges. Bald erreichen wir einen grasigen Sattel. Von hier zieht ein runder Grat rauf zum Monte Sief, von dort geht´s durch eine kleine Einsattelung weiter Richtung Col di Lana. Rauf zum Sief laufen wir an noch sehr gut erhaltenen Schützengräben vorbei. Oben auf dem Monte Sief 2424 m steht eine Infotafel. Zwischen dem Sief und dem Col de Lana haben sie damals im Krieg mit 45.000 kg Dynamit einen Teil des Berges weggesprengt, und natürlich die Soldaten die draufsaßen. Hat den Frontverlauf aber nicht verändert, so ein Irrsinn!

Der "Luis" (Luis Trenker) hat einen Film über den Kampf um den Col di Lana gedreht, ein alter Film.

Hier vom Gipfel hat man aber auch eine tolle Aussicht. Wir sehen den Pass, über den wir heute noch drüber müssen. Ein tiefer Taleinschnitt liegt dazwischen, da müssen wir wohl oder übel durch. Hinter unserem heutigen Pass sehen wir die Marmolada, da müssen wir morgen im Pass, fast auf 3000 m hoch, durch. Weiter rechts steht der Sellastock, im Winter ein großes Skigebiet rund um die Sella herum.



Auf dem Monte Sief 2424 m



Eigentlich wollte ich ja noch über den Col de Lana weiter und erst dann absteigen, wir ändern hier ein kleinwenig die Route und steigen nach rechts den Rücken vom Monte Sief ab. Auf einem Stein in der Wiese liegen noch Granatsplitterreste, hier könnte man sicher noch mehr finden. Über kleine Wanderpfade suchen wir runter zum kleinen Dorf Sief 1699 m. Hier suchen wir etwas ratlos den Weiterweg nach Ronch. Einen alten Mann auf der Wiese frag ich um Rat, obwohl ich eigentlich nicht gerne frage. Lieber verlauf ich mich. Er will einen deutsch sprechenden Italiener herbeirufen. Ich winke aber ab und verständige mich mit Handzeichen. Er deutet mir den Weg und sagt "rudere". O.K. das ist unser Weg, ich winke die drei Mädels her und wir steigen auf dem "rudere Weg" ab. Stellenweise ist er wirklich etwas kaputt, eigentlich sogar weg.

Doch wir finden runter, zwar kommen wir nicht nach Ronche, aber wir kommen runter. Und dann wird der Weg auch wieder besser, sogar Markierungen kommen wieder. Bei Livine 1475 m erreichen wir die Straße und halten uns links. Nach etwa 15 Minuten erreichen wir die Ortschaft Brenta auf etwa 1468 m. Es ist 12.00 Uhr und Zeit für eine Pause. Hier gibt´s aber nur eine Tankstelle mit kleiner Bar. Also setzen wir uns an einen Tisch neben der Tankstelle an der Straße und holen uns was zu trinken, einen Sandwich oder eigentlich Panini gibt´s auch. Trotz Tankstelle eine gemütliche Pause.

Pause auf der Tankstelle in "BRENTA"





Erst nach einer Stunde brechen wir wieder auf. Gleich hinter der Tankstelle steigen wir wieder weglos über Wiesen und kurz durch ein Wäldchen ab, bis wir wieder auf eine kleine Straße treffen. Der folgen wir weiter nach unten in den Taleinschnitt. Die Talsohle liegt etwa bei 1200 m, weiter unten als ich dachte. Das war aus der Karte so nicht rauszulesen, so müssen wir heute Nachmittag noch mal 1000 Hm aufsteigen.

Bis zu dem kleinen einsamen Dörfchen Davedino 1530 m führt noch die kleine Fahrstraße. Dann geht´s auf einem Wanderweg weiter nach oben, vorbei an der ersten Alm Ciampei 1865 m wandern wir weiter rauf zu einer Hochalm auf etwa 1900 m. Hier ist etwa um 15.00 Uhr noch mal eine Pause nötig. Wasser gibt es hier, es ist heute ziemlich warm, ich muss mal was trinken.

Nach der Pause steigen wir weiter auf bis in den Sattel Creppe Rose 2223 m. Von hier können wir schon zum Passo Fedaia sehen, da wollen wir heute noch hin.



Passo Fedaia 2054 m



Erst mal geht´s jetzt nach unten. Wir haben aber Pech, zum Pass haben wir noch einen Gegenanstieg zu bewältigen. Das letzte Stück müssen wir der Passstraße folgen. Doch um 17.10 Uhr erreichen wir den Passo Fedaia mit dem Rif. Fedaia 2054 m. Wir stellen sofort eine Bierbank in die Restsonne und holen uns was zu trinken. Wir ziehen die Schuhe aus und lassen es uns gut gehen. Irgendwie war´s ein anstrengender Tag heute.

In der Restsonne



Abends sind wir wieder die einzigen Übernachtungsgäste, aber man gewöhnt sich daran. Wir machen die Planung für morgen, da müssen wir einen kleinen Gletscher, oder besser Firnfeld queren. Wir besorgen uns also Pickel - gschmarre natürlich.

Die besorgten Eispickel für morgen



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