Schneeschuhtour zur Rastkogelhütte

Erstellt am: 10.02.2014
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Schneeschuhtour/Skitour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:   Mittel --> Schwer
Karte:   freytag&berndt 151 oder Kompass 37
Region:   Zillertal - Tuxer Alpen
Hütten:   Rastkogelhütte 2117 m
Gipfel:   Pangert 2550 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa, Rosi, Adolf, Martin, Hermann
Tourentermin:     08. und 09. Februar 2014
Besonderheiten:  Auch für Anfänger geeignet !?
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht



Zur Rastkogelhütte im Zillertal wollten wir eigentlich schon letztes Jahr. Da hat aber der Hüttenwirt gewechselt und die Hütte wurde neu hergerichtet. So war sie letzten Winter nicht offen, hat es geheißen. Also haben wir umgeplant und sind auf die Lizumer Hütte ausgewichen. Dort haben wir drei Gipfel geschafft. Diesmal müssen wir erst mal sehen ob drei Gipfel möglich sind. Das Wetter ist nicht so toll gemeldet.

Diesmal hat sich auch mal wieder ein neues Opfer angemeldet, den kennen wir noch nicht, er kennt uns aber auch nicht. Bei unserer Tourenbesprechung beim Fuchsbeck können wir uns etwas beschnuppern. Hermann läßt sich dadurch nicht abschrecken und will noch immer mitgehen, das freut mich sehr.

Pangert 2550 m und Rastkogelhütte 2117 m


Ich habe eine Schneeschuhtour für den DAV Sulzbach-Rosenberg ausgeschrieben. Auch für Anfänger geeignet, hab ich reingeschrieben. Wir gehen auch diesmal wieder als gemischte Schneeschuh/Ski - Truppe. Wir sind 5 Schneeschuhgeher und 3 Skitourengeher. Hier hab ich immer das Problem auch für die Skitourengeher eine interessante Tour zusammen zustellen. Die Skifahrer wollen ja irgenwo auch abfahren können. Schon im Vorfeld bespreche ich mit Adolf die verschiedenen Möglichkeiten. Der Adolf ist der Skiguide. Er schlägt vor auf dem Normalweg zur Rastkogelhütte aufzusteigen und nachmittags noch den Kraxentrager zu machen.

Am Freitag Abend find ich aber im Internet noch eine Tourenbeschreibung von Mösl rauf zum Pangert (2-3,5h) und dann runter zur Rastkogelhütte, mit etwa 300 Hm Gegenanstieg. Zusammen sind das gut 1400 Hm im Aufstieg, keine einfache Sache für den Anfahrtstag. Aber, das ist eine tolle Tour für die Skitourengeher denk ich mir, zudem ist sie als Insiderschitour angepriesen. Außerdem ist der Anfahrtstag der einzige Tag an dem das Wetter passen soll, danach wird es schlechter. Wer weiß ob wir dann überhaupt noch einen Gipfel machen können. Schaumermal was der Adolf morgen dazu sagt.

Am Samstag fahren wir um 5.00 Uhr in Sulzbach-Rosenberg los, auf der Raststelle Holzkirchen treffen wir uns mit den Münchner Mädels, wie so oft. Über den Achensee fahren wir ins Zillertal und fahren bei Hippach die Zillertaler Höhenstraße hoch bis Mösl 1337 m. Hier machen wir Halt und besprechen noch mal unsere Tour. Ich will hier losgehen und über den Pangert zur Rastkogelhütte zusteigen. Es hat etwa 15 cm Neuschnee, Lawinenlage 3 über 2000 m. Adof zieht nicht recht, auch Birgit und Gerti sind kritisch. Trotzdem entschließen wir uns die Tour hier zu starten. In den Bergen gibt es keine Demokratie. Stimmt zwar hier nicht ganz, aber so ist es.

Wir machen uns also startklar. Die Schneeschuhgeher und die Skitourengeher richten ihr Ausrüstung her. Mösl liegt zwar auf 1337 m, dieses Jahr ist aber der Winter und die Schneelage auf der Alpennordseite etwas mikrig. So tragen wir um 10.30 Uhr unsere Ausrüstung zuerst in der Hand aus dem Dorf raus. Doch beim letzten Gehöft können wir die Skier und die Schneeschuhe anziehen. Der Aufstieg beginnt. Bis zum Niederleger der Sandeggalm folgen wir annähernd den Strommasten. Danach steigen wir einen steilen baumfreien Hang auf und kommen um 12.00 Uhr bei etwa 1830 m auf die Sandeggalm Hochleger. Nach einer kleinen Trinkpause steigen wir etwas rechtshaltend direkt hinter der Hütte auf. So gelangen wir auf einen Rücken. Links ist ein Wegweiser sichtbar. Das wird wohl unsere Richtung sein. Auf dem kupierten Rücken kommen wir unter den Einstieg zur steileren Rinne. Links von zwei Gipfelzacken müssen wir hier die Rinne hoch.

Ab hier geht der Adolf voraus, ich bin froh nicht mehr spuren zu müssen. Nach einer weiteren halben Stunde lasse ich auch noch Hermann vorbei. Unsere neue Errungenschaft ist gut fit. Als ich Adolf und Hermann folge kann ich mich etwas erholen. Zwei Skitourengeher kommen von oben, einer davon mit Helmkamera. Das bestärkt mich dass wir richtig dran sind und wir steigen weiter auf. Die Rinne wird schon etwas flacher und auch schon breiter, Hermann und ich wechseln jetzt mit dem Spuren ab. Für unsere Skitourengeher ist die Spur manchmal etwas zu steil angelegt. Das ist aber keine Absicht. Mit Schneeschuhen geht man automatisch wie man sich leichter geht. Eine Spitzkehre für Skier kann mann eh nicht anlegen. Bevor wir aus der Rinne raus sind kommt noch eine kleine Horde Snowbordfahrer runter. Die müssen wohl aus dem nahen Skigebiet vom Penken kommen. So wissen wir endgültig dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Gegen 15.30 Uhr erreichen wir das Ende der Rinne und stehen etwa 50 m unter dem Gipfel des Pangert. Das ist mindestens eine Stunde später als ich gedacht hatte. Mit Schneeschuhen ist man trotzdem nicht ganz so schnell wie mit Skiern. Wir machen eine kurze Müsliriegel - und Trinkpause. Wir müssen noch 50 Hm rauf. Es hilft nix. Den Gipfel können wir nicht umgehen. Zumindest sehe ich nichts. Für einen Rückzug ist es auch zu spät. Also klettern wir den Gipfelgrat hoch. Irgendwer hat den Ventilator eingeschaltet, es zieht wie Hechtsuppe. Aber um 16.00 Uhr sind wir alle auf dem Gipfel des Pangert 2550 m angekommen.

Pangert 2550 m







Rosi braucht wärmere Handschuhe und ich mach mit kalten Fingern ein Gipfelfoto. Wir bleiben nicht lange, um 18.00 Uhr wird es dunkel und die Rastkogelhütte ist noch weit. Ab hier gibt es auch keine Bilder mehr, keine Zeit und dann schlechte Lichtverhältnisse und wiedrige Umstände.

Wir folgen einer Spur Richtung Rastkogel und steigen vor der Grindelspitze rechts ab in einer Mulde. Hier sieht es so aus als könnten wir runterkommen. Die Skitourengeher ziehen ihre Felle ab, so gewinnen wir Schneeschuhgeher einen kleinen Vorsprung. Ich such mal schon einen Weg, quere etwas rechts rein und geh relativ steil zwischen zwei Felsen durch. Ein kleines Schneebrett von etwa 10 cm Stärke löst sich und ich fahr ein kurzes Stück mit runter. Gut, dass wir nur wenig Neuschnee haben. Weiter unten meine ich dass wir uns links halten sollten, das machen wir dann auch. Stellt sich für uns Schneeschuhgeher aber als Fehler raus. Ich traue mich nicht uns da runterzuführen. Die drei Skitourengeher wagen die Abfahrt, und es geht auch gut. Mir war´s mit den Schneeschuhen zu harschig. So müssen wir uns trennen. Wir müssen noch mal kurz mit einem Gegenanstieg zurück und einen neuen Abstieg suchen. Den finden wir auch. Wir 5 Schneeschuhgeher müssen nun zusehen die Spur der Skifahrer zu finden, es wird bald dunkel. Wir queren mehrmals einen Bach und finden dann auch die Spur der Skifahrer. Es ist schon nach 18.00 Uhr, die Skispur verliert sich wieder. Bei zunehmender Dunkelheit müssen wir noch mal tief in den Bach absteigen und auf der anderen Seite steil rausklettern um den Weg, Pfad, Skispur zu erreichen, den wir im letzten Restlicht ausgemacht zu haben. (Auch unsere Skitourengeher sind vorher irgendwo durch diesen Graben.) Die Skispur finden wir, inzwischen ist es ganz finster. Jetzt sind wir aber gerettet. Die gute Spur wird uns zur Rastkogelhütte führen. Die Hütte ist beleuchtet und das gibt zusätzliche Sicherheit. Unsere Skitourengeher sind voraus und auch das ist Sicherheit. Sie wissen das wir noch fehlen. Um 20.00 Uhr kommen auch wir Schneeschuhgeher auf der Rastkogelhütte 2117 m an. Eine lange Tour, ich hätte nicht gedacht dass es so lange dauern würde. Gut dass der Hermann ein Guter ist, er hat mir sogar beim Spuren geholfen.

Für eine Anfängertour war´s ganz schön heftig.

Abends haben wir uns langsam erholt. Zur Hochform sind wir nicht mehr aufgelaufen. Wenige haben vorzeitig die Gaststube verlassen. Aber vor 12.00 Uhr sind dann doch alle ins Bett. Frühstück mmachen wir für 8.00 Uhr aus.

Hart im Nehmen - Aber uns geht´s schon wieder besser



Abstieg


Eigentlich wollten wir ja drei Tage bleiben. Doch nach dem Frühstück kommt die Hüttenwirtin. Draußen schneit und windet es. Sie sagt Morgen wird es nicht besser, nur der Wind wird noch stärker. Ob wir denn nicht Heimfahren wollen. Gut für Heute wollten wir es nach dem gestrigen Tag eh langsamer angehen lassen. Gestern haben wir eh eine Zweitagestour gemacht. Eigentlich haben wir schon das ganze Gebiet gesehen. So beschließen wir nach einem kleinen Frühschoppen noch Mittag zu machen und danach abzusteigen. So kann die Hüttenwirtin auch ins Tal runter und Shoppen, ich glaub das war ihr Ziel. Um 12.45 Uhr brechen wir auf zum Abstieg gegen 14.15 Uhr sind wir unten in Mösl. Es hat etwa 25 cm Neuschnee.