Schneeschuhtour zur Lizumer Hütte

Erstellt am: 25.02.2013
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Schneeschuhtour/Skitour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:   Mittel
Karte:   freytag&berndt 151
Region:   Zillertal - Tuxer Alpen
Hütten:   Lizumer Hütte 2019 m
Gipfel:   Mölser Berg 2479 m, Geierspitze 2857 m, Torspitze 2668 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa, Rosi, Johanna, Erika, Martin, Martin 2, Giri, Adolf
Tourentermin:     22. - 24. Februar 2013
Besonderheiten:  Drei Gipfel an drei Tagen (ziemlich kalt)
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht



Diesmal wollten wir eigentlich zur Rastkogelhütte im Zillertal. Da hat aber der Hüttenwirt gewechselt und die Hütte wird neu hergerichtet. So ist sie diesen Winter nicht offen. Ich muss also umplanen. Es soll nicht zu weit sein weil ein Teil der Truppe erst später am Tag nachkommen kann (arbeitendes Volk). So wähle ich die Lizumer Hütte aus. Nach Anmeldeschluß für die Tour reserviere ich durch Anzahlung von 10 €/Person für 8 Teilnehmer. Im Laufe der Zeit vermehren sich die Teilnehmer auf 13 Personen. So versuche ich nachzubuchen und bekomme nur noch Notlager. Als wir starten sind wir dann 11 Teilnehmer - also drei Notlager.

Mölser Berg 2479 m und Lizumer Hütte 2019 m


Ich habe eine Schneeschuhtour für den DAV Sulzbach-Rosenberg ausgeschrieben, auch für Anfänger geeignet. Diesmal haben sich zwei neue Gesichter angemeldet. die Erika und Martin 2. Erika wollte letztes Jahr schon mit, da hat es aber nicht geklappt. Diesmal passt alles und sie kommt mit. Den Rest der Truppe kenne ich schon länger, alles alte und junge Freunde. Aber mehr alte als junge.

Sieben fahren gegen 6.00 Uhr in Sulzbach-Rosenberg los. Christa holen wir in München ab. Gegen 11.30 Uhr stehen wir im Lager Walchen 1400 m zum Abmarsch bereit. Das Gebiet in dem wir uns bewegen ist ein Truppenübungsplatz vom Östereichischen Bundesheer


Jetzt gibt´s mehrere Möglichkeiten.
Entweder wir nehmen das Hüttentaxi oder wir nehmen den Normalweg mit etwa 2,5 Stunden Gehzeit. Aber das Wetter ist prima und die Sonne scheint, so will ich nicht über den kurzen Normalweg aufsteigen sondern eine VARIANTE wählen.

Wir wandern also nicht entlang des Zirmbachs sondern rein ins Mölstal. Auch dieser Weg ist bis etwa 1950 m geräumt. Er wäre auch noch weiter geräumt wenn wir über die Mölser Scharte wollten. Aber auch das will ich nicht. So verlassen wir bei etwa 1950 m den Weg und steigen links ins Gelände ein. Zuerst folge ich noch einer Skitouren-Aufstiegsspur. Doch der fährt bald wieder ab. Ab etwa 2050 m muss ich selbst spuren. Ich gehe eine Rinne an die etwas rechts vom Gipfel auf den Mölser Berg führt. Der "Weg" ist zwar nicht in meiner Karte, ich war aber vor 7 Jahren schon mal hier und bin mir deshalb meiner Sache ziemlich sicher. Der Schnee ist gut und die Spurarbeit lässt sich machen. Unser Neuzugang Martin 2 macht mir etwas Sorgen, ihm ist schlecht. Gerti versorgt ihn mit Tabletten. Er kämpft sich langsam mit hoch. Giri übernimt seinen Rucksack. So hab ich Zeit und muss mich nicht beeilen. Gegen 15.30 Uhr erreichen wir den Gipfelgrat. Wir wenden uns nach links und erreichen bald den Gipfel.


Das Gipfelkreuz des Mölser Bergs auf 2479 m.



Gipfelmannschaft: Gerti, Christa, Erika, Johanna, Martin, Martin 2, Giri, Tscharly


Obwohl noch nicht alle da sind mache ich schnell ein Foto. Es ist ziemlich zugig und meine Finger werden kalt. Obwohl dem Martin 2 noch immer schlecht ist machen wir keine Pause, nicht mal einen Gipfelschnaps gibts. Ich will schnell hier runter. Auf dem sonnigen Grat müssen wir ein schönes Stück (45 Min) laufen bis wir in einer Scharte links absteigen können.





Über zum Teil gewalztes Gelände (hier trainiert das Bundesheer) steigen wir zur Hütte ab. Zuletzt erwischen wir noch ein paar steile Frischschneehänge die wir runterrutschen.
Erst gegen 17.30 Uhr erreichen wir die Lizumer Hütte 2019 m.

Rosi von unserer Nachhut ist schon da. Sie ist mit dem Hüttentaxi raufgefahren und hat derweil Quartier gemacht. Auch einen Tisch hat sie uns bereits organisiert. So können wir uns in aller Ruhe etwas frisch machen. Bald sitzen wir gemütlich beisammen. Nur Adolf und Birgit unsere Skitourengeher fehlen noch. Sie wollten nicht mit Rosi im Taxi anreisen sondern noch etwas Auslauf haben.

Als es 18.30 Uhr wird werden wir etwas unruhig. Kurz darauf wird auch der Hüttenwirt nervös. Zwei fehlende Gäste ist fehlender Umsatz. Ich geb ihm die Nummer von Adolf, unser Handy geht nicht. Der Wirt (Anton) erreicht unsere Freunde. Sie sind nach einem Verhauer jetzt auf dem Hauptweg unterwegs. Um keine weitere Umsatzeinbusen zu haben springt unser Hüttenwirt ins Auto und holt Birgit und Adolf ab. Das ist auch für uns gut, als die beiden da sind gibt´s endlich was zu Essen. Auch nach dem Essen erholt sich Martin 2 nicht ganz, anscheinend hat er sich einen VIRUS eingefangen.

Hier noch mal mein Dank an den Wirt der unsere Freunde aus der Finsternis und der Kälte der Nacht gerettet hat.

Nachdem nun alle angekommen sind kann der gemütliche Teil beginnen. Es gibt keine Hüttenruhe und so dauert der gemütliche Teil etwas länger als bis 10.00 Uhr.

Geierspitze 2857 m


Es eilt nichts, wir haben 9.00 Uhr Abgehzeit vereinbart. Gegen 7.30 Uhr krabbeln wir aus unseren Betten. Wir haben übrigens alle in einem Raum Lager. Keiner hat ein Notlager, anscheinen sind einige angemeldete Gruppen nicht gekommen. Vielleicht war´s ihnen zu kalt, es hat heute unter -20 Grad als wir aufstehen.

Doch zuerst wird gemütlich Frühstück gemacht. Es ist ein reichliches Buffet mit Käse, Wurst und Marmelade aufgebaut. Auch Müsli mit Joghurt und Früchten ist da. Tee, Saft und Kaffe der nach Kaffe schmeckt, ist vorhanden. Sogar eine Durchlauftoastmaschine ist in Aktion. Der Wirt lässt sich nicht lumpen mit seinem Frühstück. Auch das Abendessen gestern war gut und reichlich, das sei der Vollständigkeit halber gesagt.

Dem Martin 2 geht´s noch immer nicht gut, so beschließt er heute nicht mit zu gehen. Der VIRUS hat ihn noch im Griff. Der Rest der Mannschaft steht pünktlich um 9.00 Uhr startklar vor der Hütte. So ziehen wir bei klirrender Kälte und bestem Wetter los, zuerst flach rein Richtung Süden der wärmenden Sonne entgegen.

Nicht lange dann muss Birgit umkehren, auch ihr ist schlecht, der VIRUS hat wieder zugeschlagen. Birgit ist ja mit dem Adolf als Skitourengeher unterwegs. Nun ist Adolf mit uns Schneeschuhgehern alleine. Das ist schade, so kann Adolf die Umrundung der Geierspitze die angedacht war nicht machen.

Wir ziehen weiter unserem Tagesziel entgegen. Bald kommen wir in die Sonne und es wird etwas angenehmer. Im Talschluß steilt es auf und uns wird noch wärmer. Wir sind schon auf 2600 m als Gerti beschließt umzudrehen, ihre Zehen haben Schaden genommen. Rosi beschließt sie zu begleiten. So können wir weiter aufsteigen. Hier oben ist es jetzt ganz schön zugig und kalt. Doch der Gipfel ist nicht mehr weit, um 11.45 Uhr sind wir oben.


Gipfel der Geierspitze 2857 m.





Gipfelmannschaft: Christa, Erika, Johanna, Martin, Adolf, Giri, Tscharly


Auf dem flachen Gipfel steht kein Gipfelkreuz sondern ein Geier aus Edelstahl. Eigentlich ist es auch kein Geier sondern eher eine Taube. Vielleicht haben wir uns verlaufen und wir sind auf der Taubenspitze. Aber egal, wir haben den Gipfel erreicht und konnten noch einen Blick ins Tuxer Skiegebiet mit dem Olperer 3476 m erhaschen. Da waren wir 2012 im Sommer oben, auch eine schöne Tour. Es zieht zwar langsam zu aber heute gibt´s sogar einen Gipfelschnaps, der Giri hat einen dabei. Danach steigen wir wieder ab, es ist trotzdem etwas frisch hier oben. Adolf mit seinen Skiern ist jetzt natürlich klar im Vorteil. Es steigen noch einige Mannschaften auf, so kann Adolf auch voraus fahren. Wir mit unseren Schneeschuhen steigen zuerst aber auch ziemlich zügig in Fallinie ab. Als wir gemäßigtere sonnige Zonen erreichen machen wir noch mal eine kleine unterhaltsame Pause. Giri erzählt ein paar Geschichten, an ihm sind mindesten zwei Frauen verloren gegangen.







Danach erreichen wir schon um 13.30 Uhr die Hütte. So sind Wintertouren eben.



Hier treffen wir unsere zurückgebliebenen, umgekehrten und vorausgefahrenen Kameraden wieder. Der Hüttenabend beginnt relativ früh. Langsam trinken wir ein Bierchen. Eine will ihren eingefangenen VIRUS bekämpfen eine andere Vorsorge betreiben. Spät am Abend wird es ziemlich lustig. Hüttenruhe gibt es auch heute nicht. Als sich um 23.30 Uhr die Feuerwehr vom Tal noch zu uns setzt streiche ich die Segel. Ein "harter Kern" von uns bleibt noch sitzen, es wird 2.00 Uhr früh erzählt mir anderntags der Hüttenwirt.



Torspitze 2668 m


Auch heute genießen wir unser Frühstück. Martin 2 hat sich wieder erholt, der VIRUS hat verloren. Er muss heute aber absteigen weil er abends in die Nachtschicht muss, Erika fährt mit. Birgit kämpft zwar noch mit Durchfall, beschließt aber nach einiger Überlegung mit aufzusteigen. Gerti will wegen ihrer geschundenen Zehen mit absteigen. Rosi glaubt auch den VIRUS zu haben und steigt mit ab. Ich glaub´s ja nicht, sie hat zu viel VIRUSBEKÄMPFUNG betrieben.

Aber egal, die Gipfelmannschaft startet wieder pünktlich um 9.00 Uhr. Das nenne ich Disziplin, so soll es sein.

Heute ist es nicht ganz so kalt. Es hat nur -13 Grad, dafür schneit es aber. Eine Aufstiegsspur ist aber da, der folgen wir. Verschlungen führt sie um die Graue Wand herum. Im Sattel auf etwa 2550 m führt die Skispur noch mal um die Torspitze rum. Ich nehme mit unsere Schneeschuhtruppe die Diretissima auf den Gipfel. Das ist etwas felsdurchsetzt, unsere Skitourengeher können und wollen hier nicht mit. Um auf den Gipfel zu kommen müssten sie etwas abfahren und hätten dann natürlich zurück einen Gegenanstieg. So verzichten sie auf den Gipfel.


Um 11.00 Uhr erreichen wir die Gipfelkreuzlose Torspitze 2668 m.



Gipfelmannschaft: Christa, Johanna, Martin, Giri, Tscharly


Aussicht gibt´s hier wegen Schneefall zwar keine, aber einen Gipfelschnaps hab ich doch dabei. Danach steigen wir wieder zu unseren Skifreunden ab. Die haben gewartet. Gemeinsam suchen wir bei schlechter Sicht runter. Die Skifahrer sind natürlich wieder schneller, bald verlieren wir sie aus den Augen. Vorbei an der Zirmbachalm steigen wir ab bis zur Melangalpe. Hier treffen wir uns wieder. Nach einer kleinen Pause wandern wir vorbei am Wasserkraftwerk vor ins Lager Walchen. Hier beenden wir um 13.30 Uhr unsere Tour.