Gamsspitzel und Dreiherrenspitze

Erstellt am: 02.10.2006
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hochtour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:   schwer
Karte:   AV Karte 36, Venedigergruppe
Region:   Zillertaler Alpen, Hohe Tauern
Hütten:  Birnlücken Hütte 2441 m
Gipfel:   Gamsspitzel 2888 m, Dreiherrenspitze 3499 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Franz, Helmut, Giri, Annegret
Tourentermin:     Mitte Juli 2006
Besonderheiten:  leichter als ich dachte









Tourenbericht

Aufstieg zur Birnlücken Hütte 2441 m

Der Franz übernimmt diesmal die Anfahrt. Das ist auch gut so, denn Helmut und ich waren gestern auf dem 40sten bei Horst. Wir wollen die Dreiherrenspitze diesmal von der italienischen Seite aus versuchen. Deshalb müssen wir über den Brenner und durch das Pustertal, ins Ahrntal weit anfahren.

Unser letzter Versuch die Dreiherrenspitze zu besteigen scheiterte. Damals versuchten wir von Östereich aus (Essener-Rostocker Hütte) durch die "Eisrinne" aufzusteigen. Hoffentlich kommen wir diesmal auf den Gipfel.

Franz hat uns mit seinem Routenplaner sicher nach Kasern auf 1566 m gebracht. Entlang des Ahrnbachs geht es, vorbei an der Heiligengeistkirche, ziemlich gemütlich zur Kehreralpe auf 1842 m. Genau hier beginnt es zu regnen. Aber das macht nix, den drinnen ist noch Platz und wir essen Spagetti, so wie es sich in Italien gehört. Wir bleiben bis der Regen aufhört und steigen dann, jetzt steiler, weiter zur Birnlücken Hütte 2442 m auf.


Eingehtour zum Gamsspitzel 2888 m

Den heutigen Tag verwenden wir für eine Eingehtour, denn das Wetter ist noch nicht so toll. Wir steigen hinauf zur Birnlücke auf 2669 m, und auf der anderen Seite wieder runter bis etwa 2000 m. Dann geht es über Moränen rauf zur Warnsdorfer Hütte (2324 m). Hier machen wir eine Pause. Giri, Helmut und ich steigen danach zum Gamsspitzel, 2888 m auf. Annegret und Franz statten dem Eissee einen Besuch ab. Danach geht es die ganze Strecke wieder zurück. Wir sind pünktlich zum Abendessen auf der Birnlücken Hütte zurück und haben mit 1900 Höhenmetern im Aufstieg eine solide Eingehtour gemacht.



Dreiherrenspitze 3499 m

Heute ist das Wetter gut. Wir stehen früh auf und wollen zur Dreiherrenspitze. Zuerst geht es im steinigen Gelände auf die, in Gehrichtung linke, Seitenmoräne des Prettau Kees zu. Durch Überwindung einiger leichter Kletterstellen gelangen wir auf den Moränenrücken. Auf dem Rücken kommen wir gut voran. Über grobe Steine steigen wir auf die Zunge des Prettau Kees ab. Hier seilen wir an. Der zum Teil von Spalten durchzogene Prettau Kees muß nun im Aufstieg gequert werden. Auf etwa 2800 m erreichen wir die Lahner Schneid. Durch eine felsige Scharte wechseln wir vom Prettau Kees auf das Lahner Kees. Danach steigen wir rechts der Lahnerschneid weiter auf, bis auf etwa 3200 m. Hier machen wir Pause. Bis hierher war der Aufstieg kein Problem. Doch nun versperrt uns eine zum Teil vereiste Felsstufe den weiteren Weg. Zuerst versuchen wir rechts hinauf zu kommen. Doch das ist mir zu eisig. Etwas weiter links zieht eine nicht vereiste Verschneidung nach oben. Wir klettern die etwa 15 m in der Verschneidung rauf. Geschafft, wir haben die Steilstufe überwunden!

Danach geht es im gut gehbaren Gletscher, etwas steiler als unten, weiter. Wir haben super Verhätnisse, bei Blankeis wäre es hier schon ganz schön steil.






So kommen wir schnell voran und der Gipfel ist schnell erreicht. Eine Zweierseilschaft erreicht kurz nach uns den Gipfel. Von der erfahren wir, dass vor einigen Jahren die beschriebene Felsstufe noch nicht vorhanden war, sie ist erst durch den Gletscherrückgang entstanden.








Die Aussicht ist grandios. Vom nahen Großvenediger bis zu den Dolomiten reicht die Sicht. Sogar der Monte Pelmo, ganz im Südosten, ist gut zu sehen. Die Temperatur ist angenehm so dass wir Brotzeit machen bevor wir wieder an den Abstieg denken.

Die kurze Felsstufe seilen wir ab. Danach erst sehen wir, dass inzwischen das Eis weggetaut ist, wir hätten also auch runterklettern können. Egal, unten sind wir so und so. Der weitere Rückweg erfolgt wie der Aufstieg.

Auf der Birnlücken Hütte wird nochmal Pause gemacht. Der Wirt spendiert eine Runde Schnaps wegen der erfolgreichen Besteigung. Danach treten wir den Heimweg an. An der Kehreralpe kommen wir natürlich wieder nicht vorbei ohne ein Bier zu trinken.



Unser zuverlässiger "Fahrer Franz" muss auch heimwärts fahren. Ich versteh sein Jammern nicht. Nicht wegen der Fahrerei, die ist er gewohnt. Doch irgendwas stinkt anscheinend in seinem Auto. Das wird erst zu Hause besser, als wir alle ausgestiegen sind.