Mountainbiking
Königssee - Winkelmoosalm - Sachrang - Winkelmoosalm - Königssee

Erstellt am: 13.06.2010
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:  Bike
Tourenlänge:  4 Tage
Schwierigkeit:   schwer (Kondition)
Karte:  Kompass Karte Nr. 14/10 Berchtesgadener Land/Chiemsee
Region:  Berchtesgaden/Chiemsee, Österreich/Deutschland
Hütten:  Traunsteiner Hütte 1160 m, Sachrang 738 m
Gipfel:  keinen

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Martin, Ike, Gerti
Tourentermin:     03. 06 -06. Juni 2010
Besonderheiten:  Einer wurde ausgetauscht - TESTTOUR für Weitwanderung KÖNISSEE - BODENSEE 2013


Tourenbericht



Anlass der Reise
2013 will ich eine zweite Weitwanderung machen. Es soll vom "Königssee zum Bodensee" gehen. Immer an der bayerischen Grenze entlang.Mehr als drei Wochen soll das Ganze nicht dauern. Bei meiner Grobplanung hat es sich ergeben, dass wir das zu Fuß nicht schaffen. Die erste Teiletappe müssen wir mit dem Rad zurücklegen.
Ich bin kein großer Biker. Um ein Gefühl für die Planung zu bekommen will ich ein kurzes Stück der Strecke testen. So stimmt dann die Zeitplanung etwas besser.

Erste Etappe

Königssee (600m)- Hintersee (789m) - Hirschbichl (1153m) - Lofer (628m) - Unken (563 m) - Traunsteiner Hütte (1160 m)
HM: 1450 m, Km: 62, Zeit: 9 h (mit ausgedehnten Pausen)

Um 10.30 Uhr sind wir auf dem Parkplatz am Königssee und laden aus. Wir bauen unsere Räder zusammen und ordnen unser Gepäck. Der Ike hat Satteltaschen dabei. Ich hab so meine Bedenken. Da passt ne ganze Menge rein. Seinen voluminösen Hüttenschlafsack kann ich ihm noch ausreden. Auch das schwere Kettenreperaturwerkzeug bleibt im Auto.
Als wir alles beisammen haben radeln wir erst zum Königssee hinter, um ein Foto zu machen. Jetzt gehts los. Auf dem Radweg über Schönau radeln wir mit kurzen Anstiegen in die Ramsau zum Parkplatz Wimbachbrücke. Danach folgen wir dem eigentlich für Radfahrer gesperrten Fußweg durch den Zauberwald zum Hintersee. Das Wetter ist nicht besonders. So sind wenig Wanderer unterwegs. Ansonsten sollte man lieber die Straße benutzen. Nach etwa 1,5 Stunden haben wir den Hintersee erreicht.
Jetzt schon rächen sich Ike´s schwere Satteltaschen samt Inhalt. Er will schon aufgeben. Martin und ich übereden ihn weiter mit zu radeln. Ein paar Kleinigkeiten nehmen wir ihm ab und packen sie bei uns in den Rucksack. Weiter geht´s mit neuem Mut.

Zum Hirschbichl 1153 m geht zwar eine Teerstraße rauf. Die hat´s aber ganz schön in sich. Der Martin tritt sie als einziger durch. Ike und ich müssen eine kleine Schiebestrecke einplanen. Hier oben steht ein Wirtshaus, es ist 13.20 Uhr und höchste Zeit für eine Mittagspause. Ausserdem ist hier ein Grenzübertritt nach Österreich fällig.
Nach der verdienten Rast geht´s nach einem kleinen Verhauer und einem nur noch kurzen Anstieg steil runter nach Lofer. Um auf Unken zu kommen, bleiben wir nicht am Fluß sondern nehmen den ausgeschilderten Radweg. Der bringt noch mal ein paar Höhenmeter.
In Unken (563 m) sind wir etwa um 16.40 Uhr. Von Unken aus wollen wir eigentlich nur noch rauf bis etwa 900 m und dann den Tag beschließen. Doch die garstigen Österreicher geben uns kein Quartier. Wir sind gezwungen bis zur Winkelmoosalm weiterzufahren. Das beschert uns noch mal einige Höhenmeter und etwa 5 km Strecke. Um 19.30 Uhr erreichen wir die Traunsteiner Hütte 1160 m auf der Winkelmoosalm. Hier bekommen wir von der netten Hüttenwirtin endlich ein Quartier. Auch unsere Drahtesel bekommen einen Stall. Neben der Wirtin ihrem Motorrad in der Garage sind sie gut aufgehoben.
Wir sind nach einer warmen Dusche auch wieder halbwegs fit und können uns dem Essen und anderen Annehmlichkeiten zuwenden.



Zweite Etappe

Traunsteiner Hütte (1160 m) Sattel Steinplatte (ca.1450 m) - Waidring (780m) - Kössen (589m) - Ottenalm (960 m) - Priener Hütte (1411m) - Sachrang (738m)
HM: 1280 m, Km: 54, Zeit: 10 h 25 min (mit ausgedehnten Pausen)

Erst um 8.50 Uhr starten wir. Ausgemacht war 8.30 Uhr. Der Ike war mit mir noch nicht oft in den Bergen unterwegs, dem muss ich erst noch Disziplin beibringen. Ob das in seinem Alter allerdings noch klappt ist fraglich.
Zuerst radeln wir Richtung Steinplatte. Wir kommen am Dreiländereck (Salzburger Land, Tirol Bayern) vorbei und reisen vom Salzburger Land nach Tirol ein. Kurz darauf sind wir im Sattel der Steinplatte auf etwa 1450 m. Wir ziehen etwas über. Es regnet zwar nicht doch es ist noch frisch und jetzt gehts auf einer Mautstraße etwa 700 Höhenmeter runter nach Waidring. Ike bremst seine Scheibenbremsen heiß, so dass sie schöne Anlassfarben bekommen.
Entlang der Bundesstraße 178 fahren wir nach Erntendorf. Hier treffen wir auf die Große Ache. Die fliesst nach Kössen, da wollen wir hin. Wir suchen einen Radweg dem wir nach Kössen folgen. Eine Brücke ist nicht an ihrem angestammten Platz (siehe Bild rechts). Trotzdem kommen wir über den Fluß. Vorgestern hatten sie hier Hochwasser, auch ein Teil unseres Radweg´s war weggespült und wir mussten auf die Straße ausweichen.

Kurz vor Kössen etwa um 11.30 Uhr kommt die Sonne raus, so hatte es der Wetterbericht gemeldet. Wir schmieren uns die klumpige Sonnencreme von Ike ins Gesicht. Ike hat große Satteltaschen und etwa 1/4 Liter Sonnencreme dabei, das wird schon reichen für uns Drei.
Pünktlich um 12.00 Uhr sind wir in Kössen (589 m). Wir suchen ein Wirtshaus und machen Mittag. Eine Stärkung ist dringend nötig. Der Martin verzehrt einen Salat, doch das ist nur Tarnung. Oben drauf liegt eine Fleischeinlage, und das nicht zu knapp.
Nachmittags müssen wir noch auf die Priener Hütte raufstrampeln. Mit Gegenanstiegen sind das noch gute 900 Höhenmeter. So gegen 13.15 Uhr verlassen wir das Wirtshaus und radeln dem Anstieg entgegen. Wir nehmen nicht die Radroute über die Kössener Alm, das würde noch mehr Höhenmeter bedeuten. Links davon geht ein Weg rauf der eigentlich für Radler gesperrt ist, den nehmen wir. Der ist aber ziemlich steil und manchmal grobsteinig. Stellenweise steigen wir ab. Etwa um 14.15 Uhr kommen wir an der bewirtschafteten Edernalm vorbei. Eine große Verlockung, der wir aber widerstehen. Doch schon 20 Minuten später erreichen wir die Ottenalm auf 960 m. Das ist die letzte Möglichkeit eine Halbe zu trinken bevor der Schlussanstieg ansteht. Wir setzen uns. Als wir feststellen dass hier "Ayinger Bier" ausgeschenkt wird kaufen wir uns noch eine zweite Halbe, das muss sein.


Erst um 15.30 Uhr brechen wir wieder auf. Leider gehts zuerst noch mal etwa 100 Höhenmeter runter bevor wir den letzten Anstieg für heute antreten. Das sind noch fast 600 Höhenmeter. Auch hier schieben wir kleinere Teilstrecken. Manche Schranken sind versperrt. Das ist eine böswillige Erschwerniss. Ike´s Rad mit den Satteltaschen heben wir einfach drüber.
So gegen 17.30 Uhr erreichen wir die Priener Hütte (1411 m).

Wir gönnen uns hier 1 1/2 Stunden Pause bevor wir in etwa 15 Minuten nach Sachrang (738 m) runter rauschen. Hier kommen wir um 19.15 Uhr an.
Gerti und Petra sind schon da. Sie haben schon Quartier gemacht. Wir Radler gehen zum Duschen. Danach gehen wir gemeinsam zum gemütlichen Teil über. Heute ist keine Hüttenruhe. Trotzdem müssen wir mal ins Bett, morgen wird es noch mal anstrengend.

Dritte Etappe

Sachrang (738m) - Dalsenalmen (868 m) - Raiten, Unterwössen (550 m) - Feldlalm - Sattel (1100 m) - Seegatterl (763 m) - Winkelmoosalm, Traunsteiner Hütte (1160 m)
HM: 1400 m, Km: 47, Zeit: 9 h 15 min (mit ausgedehnten Pausen)

Um 8.15 Uhr brechen wir auf. Wir haben Ike gegen Gerti ausgetauscht. Der Ike fährt mit seiner Petra heim. Gerti kennt sich aus, sie weiß das wir pünktlich los wollen. Zuerst gehts noch bergab Richtung Aschau. Doch schon nach kurzer Zeit müssen wir bei Hainbach rechts weg. Einen ersten Stutzen treten wir durch. Doch der Berg wird und wird nicht flacher. Der Weg bleibt immer am Bach und macht keine Serpentinen. Wir geben auf und steigen ab. Schieben ist angesagt im Klausgraben. Erst als wir oben das Almgelände erreichen können wir wieder aufsitzen. Vorbei an der Dalsenalm gehts runter nach Mühlau. Wir finden einen schönen Feldweg nach Raiten (Unterwössen).
Der Weg nach Oberwössen gestaltet sich etwas schwierig. Zuerst landen wir auf einer Straße. Die ist zwar bequem aber es fahren auch einige Autos. Also such ich eine andere Möglickeit. Die finde ich auch. Wir folgen wieder einem Wanderweg. Doch hier müssen wir fast rauf auf das Hochstück. Ganz rauf müssen wir nicht, rechts kommen wir vorbei. Als wir wieder unten sind fahren wir an einem See vorbei. Unser Weg endet im Wasser.
Durch das Hochwasser vor zwei Tagen ist der Seespiegel etwas höher als normal. Ich steig ab und schieb in den Wald. Zu Gerti und Martin sag ich: "Jeder See hat einen Rand und da kann man rumgehen". Ich hab aber nicht mit dem Zufluß des Sees gerechnet, Der Rand ist nämlich ziemlich lang. Als ich meinen Denkfehler bemerk,e such ich eine Möglichkeit den Zufluß zu überqueren. Über Stock und Stein im Gestrüpp komme ich irgendwie fast trockenen Fußes auf die andere Seite. Gerti versucht mir zu folgen. Der Martin zieht seine Schuhe aus und schiebt sein Rad durchs Wasser. Danach hilft er Gerti ans andere Ufer zu kommen. Ich hab keine Zeit. Ich muss fotografieren.


Kurz darauf erreichen wir Hinterwössen. Nach dieser Gaudi suchen wir eine Kneipe und machen eine kleine Trinkpause bevor wir den nächsten Anstieg antreten. Gegen 12.00 Uhr geht´s weiter. Dieser Anstig ist nicht so steil. Wir treten durch. Um 13.00 Uhr erreichen wir die Feldlahnalm (900 m). Hier machen wir Mittag.


Danach gehts noch fast 200 Höhenmeter rauf bevor wir eine schöne Abfahrt nach Röthelmoos haben. Ohne großen Höhenunterschied radeln wir weiter, vorbei am Weitsee zum Seegatterl (763 m). Hier ist Kaffepause. Danach folgt für heute die letzte Etappe rauf zur Winkelmoosalm. Nach etwa 1 1/4 Stunden erreichen wir um 17.30 Uhr die Traunsteiner Hütte (1160 m).
Hier wollen wir wieder übernachten. Vorgestern hat alles gepasst. Die Hüttenwirtin war nett und die Verpflegung war gut. Es sind noch die gleichen Gäste da wie das letzte Mal. Eine Gruppe mit Rot- Kreuz Bussen. Heute Abend will die Wirtin an einem Gasgrill für die Gruppe grillen. Doch beim Anzünden passiert das Maleur. Eine Stichflamme versengt unsere Hüttenwirtin. Sie muß ins Krankenhaus. Kommt aber glücklicherweise nach etwa 2 Stunden zurück. Sie hatte Glück im Unglück. Ganz so schlimm war es nicht. Doch es reicht, angenehm ist das nicht. Auch am anderen Morgen sieht man noch, dass sie etwas angeschmort ist.







Vierte Etappe

Traunsteiner Hütte (1160 m) - Unken (563 m) - Schneizlreuth (520 m) - Schwarzbachwacht (870 m) - Ramsau - Königssee (600 m)
HM: 500 m, Km: 50, Zeit: 5 h 30 min (mit ausgedehnten Pausen)

Heute wollen wir auf unnötige Höhenmeter verzichten um nicht zu spät zum Auto zu kommen. Um 8.15 Uhr verlassen wir die Winkelmoosalm (Traunsteiner Hütte). Schon nach 20 Minuten merke ich, dass ich mich verfahren habe. Doch wir haben Glück auch dieser Weg führt nach Unken. Wie sich rausstellt ist das sogar die bessere Variante. Durch die Schwarzbergklamm kommen wir ohne Gegenanstieg auf einem guten Weg nach Unken. Von hier radeln wir Richtung Schneizelreuth. Beim Haiderhof müssten wir eigentlich nach Oberjettenberg abbiegen. Auch das übersehe ich und wir radeln weiter Richtung Schneizlreuth. Kurz vorher biegen wir rechts ab und fahren auf einem schönen Weg entlang der Saalach Richtung Unterjettenberg. Ich fahr noch einen Platten und muß den Schlauch wechseln. Bei Unterjettenberg kommen wir auf die Straße. Wir haben keine andere Möglichkeit als auf der Richtung Ramsau zu fahren. Wir müssen rauf auf die Schwarzbachwacht (870 m). Hier steht ein Wirtshaus und wir machen um 11.30 Uhr Mittag. Um 12.15 Uhr fahren wir weiter. Ab Ramsau benutzen wir wieder Wanderwege bis zum Königsse (600 m). Den erreichen wir um 13.45 Uhr.
Unsere Radeltour findet hier sein Ende.



Erkenntnisse

Zuerst hab ich gedacht ich hab die Etappen für die Tour 2013 zu lange gewählt. Nach ein zwei Tagen zu Hause bin ich aber zu der Ansicht gelangt, dass die Traunsteiner Hütte und die Priener Hütte gute Etappenziele für die Tour vom Königsse zum Bodensee abgeben. Ich glaub so werden wir´s machen. Das Sitzfleisch muss stimmen. Viel Spass beim Trainieren.