| Tourentyp: | Hüttentour - Hochtour |
| Tourenlänge: | 4 Tage |
| Schwierigkeit: | Mittel |
| Karte: | Tabacco 048 |
| Hütten: | Rif. Dorigoni 2437 m, Rif. Larcher al Chevedale 2608 m, Rif. Mantova al Vioz 3535 m |
| Gipfel: | Palon de la Mare 3703 m, Monte Vioz 3645 m |
| Tourenplaner: | Tscharly |
| Teilnehmer: | Christa, Birgit, Jürgen |
| Tourentermin: | 08. bis 11. September 2018 |
| Besonderheiten: | Hüttenhochtour mit zwei Dreitausender |
| Ausgeschriebene Tour: | DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg |
Wir fahren sehr früh weg, bis ins Val di Sole ist es weit, eine abgelegene Region für uns. Wir fahren vorbei an Bozen bis runter
zur Ausfahrt Mezzo Corona. Das ist zwar weiter als den Weg über den Mendelpass zu nehmen, laut Routenplaner aber schneller.
Doch auch hier zieht es sich noch bis wir in Male im Val di Sole ankommen.
Um 8.15 Uhr brechen wir bei bestem Wetter auf. Unser erstes Ziel heute ist die Bocca di Saent sud 3121 m, zwischen der Cima Careser und der Cima Mezzena.
Dazu folgen wir erst kurz dem Weg 101 weiter taleinwärts. Da sind wir damals bei unserer Alpenüberquerung hergekommen: über den Passo die Saent, aus dem
Martellertal in Südtirol. Heute biegen wir aber bald nach links ab und beginnen unseren Aufstieg. Zuerst gemütlich, doch bald wird es steiler.
Ein schöner Weg durch blockige Felsen. Als der Pass sichtbar wird ist es nicht mehr weit. Die Höhe haben wir schon fast, wir müssen nur noch rüber
queren in die Bocca di Saent sud 3121 m, die wir um 10.30 Uhr erreichen. Bei bestem Wetter genießen wir die Aussicht.
Direkt vor uns liegt die Vedretta di Careser, ein flacher Gletscher der schon ziemlich gelitten hat. Früher war er mal größer und der Weg führte
direkt drüber weiter zur Larcher Cevedale Hütte. Heute wird das nicht mehr empfohlen. Man soll in Gehrichtung am linken Gletscherrand absteiggen zum
Lago del Careser.
Heute sind wir etwas früher dran, schon um 7.00 Uhr ziehen wir los. Gleich hinter der Hütte müssen wir erst mal kurz zum Fuß der Moräne absteigen. An der
entlang bis der steile Aufstiegsweg zum Kamm der Moräne nach links abzweigt. Hier gehts ganz schön rauf, immer im Zick-Zack. Auf dem Kamm angekommen folgen
wir ihm weiter bergauf, aber nicht mehr so steil. Bald geht es wieder links weg, leicht ansteigend, Steinmännchen weisen den Weg. Dann macht der Weg noch
mal einen Linksschwenk eine Flanke rauf, durch grobes Blockwerk. So müssen wir nicht durch die Schliffplatten durch, wie ich befürchtet hatte.
Nachdem wir uns ausgeruht haben steigen wir weiter auf. Bis zum Palon ist noch ein gutes Stück zu gehen. Das letzte Stück ist nicht sehr steil und geht
einen schönen überwächteten, breiten Grat entlang. Um 12.00 Uhr kommen wir auf dem Palon de la Mare 3703 m an. Hier auf dem schönen Gipfel steht
nicht mal ein Gipfelkreuz, nur ein Holzstock markiert den höchsten Punkt. Das Wetter ist prima und wir machen ein Gipfelbild. Die Fernsicht ist aber
nicht optimal, Wolken hängen an den noch höheren Gipfeln, so ist der Ortler unsichtbar.
Lange bleiben wir nicht, wir machen uns an den Abstieg, zuerst weiter im Schnee. Doch bald treffen wir auf den felsigen Abstiegsgrat. Immer
schön auf dem Grat bleibend steigen wir auf dem Blockgrat ab, meist maximal Ier Gelände. Aufpassen muss man aber schon. Für die 300Hm Abstieg
brauchen wir über eine Stunde. Unten auf dem Gletscher angekommen müssen wir noch unter einer (steinewerfenden) Felswand vorbei, bevor wir
um 14.00 Uhr am tiefsten Punkt des Col de la Mare 3442 m ankommen.
Der Hüttenwirt hat es uns schon gestern Abend gesagt, "der obere Lift hat Revision". Es hilft aber nichts wir müssen trotzdem absteigen, auch wir
müssen mal wieder Heim. Das Wetter ist auch heute prima. Durch die klare Nacht ist aber alles bocksteif gefroren als wir um 8.00 Uhr aufbrechen.
In den oberen 300 Höhenmetern liegt Schnee, wir hätten fast Steigeisen anlegen müssen, so harschig ist es. Doch durch jeden Meter den wir weiter
runter kommen wir der Schnee weniger. Ein felsiger verwundener, aber sehr interessanter Abstieg. Es kommen noch schöne Aussichtsstellen, rüber in
die Brenta und das Adamello, und auch runter ins Péio-Tal.