| Tourentyp: | Hüttentour, Gipfeltour |
| Tourenlänge: | 4 Tage |
| Schwierigkeit: | mittel/schwer (Kondition) |
| Karte: | Tabacco Nr. 037 |
| Region: | Pfunderer Berge |
| Hütten: | Brixener Hütte 2344 m, Edelrauthütte 2545 m |
| Gipfel: | Wilde Kreuzspitze 3132 m |
| Tourenplaner: | Tscharly |
| Teilnehmer: | Ully, Birgit, Christa, Claudia, Giri |
| Tourentermin: | 05. bis 08. Oktober 2006 |
| Besonderheiten: | Eine "gemütliche" Hüttenwanderung |
Wir wollen noch eine gemütliche Hüttentour machen. Es ist Anfang Oktober und es hat schon
geschneit. Trotzdem sind wir zu sechst. Der Pfunderer Höhenweg liegt südlich des Brenners
und einige Hütten sind noch bewirtschaftet. Für den ganzen Höhenweg reicht uns die Zeit nicht, aber
das Kernstück zwischen der Brixner Hütte und der Edelrauthütte im Eisgrubjoch wollen wir
in Angriff nehmen.
Wir wollen heute noch nicht weiter zur nächsten Hütte. Westlich der Brixner Hütte steht die
Wilde Kreuzspitze (3132 m). Ein 3000er der nicht schwer ist. Den wollen wir besteigen. Mal
schaun wie das mit Schnee geht. Claudia will nicht mit und bleibt auf der Hütte.


vier Sattel:
Dazwischen liegen natürlich Täler oder Mulden. Der erste Aufstieg in die Steinkarscharte geht
ganz gut. Hier liegt wenig Schnee und wir sind noch frisch. Auf der Abstiegsseite liegt schon bedeutend
mehr Schnee. Wir müssen fast bis 2300 m absteigen bevor wir im schneebedeckten, grobsteinigen Gelände
queren können. Nach einem kurzen Gegenanstieg steigen wir wieder etwas ab.
Nun kommt eine längerer Querung in flacherem Gelände mit nicht mehr so viel Schnee.
Dann geht es am Hang entlang wieder leicht ansteigend rauf zur Kellerscharte.
Jetzt beginnt es zu schneien.
Das Wetter beruhigt sich immer mehr. Wir queren südseitige Hänge, der Schnee wird zwar weniger
die Orientierung ist aber nicht leicht. Die Pfade sind nicht sehr ausgetreten und die Markierungen
sind zum Teil unter dem Schnee. An den grasigen, verschneiten Hängen zu queren ist schwieriger und
gefährlicher als im felsigen Gelände unterwegs zu sein. Wir steigen etwas zu weit ab und müssen wieder
rauf. Bevor wir durch die Dannelscharte können kommt noch ein felsiger Aufschwung. Im Sommer sicher
kein Problem. Doch schon von weitem sehe ich es glitzern. Als wir da sind bestätigt sich meine
Vermutung. In den nordseitigen Felsen ist zum Teil noch Eis. Das Gelände ist nicht sehr schwer und
mit dem Pickel kann ich das Eis von den wichtigsten Tritten und Griffen leicht entfernen.
Die kurze Stelle ist schnell überwunden und wir kommen gut in der Dannelscharte (2520 m)
oben an. Von hier
haben wir einen Blick auf unseren weiteren Weg. Bisher war es nich so leicht. Wir diskutieren ob
wir absteigen sollen und dann den leichten Weg zur Edelrauthütte nehmen. Oder wir gehen den Höhenweg
weiter und haben so noch die Gaisscharte mit 2700 m vor uns. Das wäre dann heute unser
höchster Punkt. Gemeinsam entschließen wir uns, nicht abzusteigen und über die letzte Scharte unser
Ziel zu erreichen.
Nochmal queren wir verschneite Grashänge. Es ist schon 13.00 Uhr. Wir machen etwa 100 Höhenmeter
über dem Brenninger Biwak Pause. Jetzt kommt sogar manchmal die Sonne durch und wir
können unsere Brotzeit "gemütlich runter würgen".
Danach wandern wir gestärkt "gemütlich" weiter.



Jetzt müssen wir wieder Heim. Doch vorher steigen wir noch auf die Weiszintscharte mit 2974m,
auf. Der südseitige Aufstieg ist kein großes Problem. In der Scharte angekommen rasten wir kurz,
bevor wir den nordseitigen Absieg beginnen. Hier liegt etwas mehr Schnee. Trotzdem sind ab und zu
Markierungen zu erkennen. Nach einigem suchen finden wir auch den Einstieg auf den Gletscher.
Der Gliederferner muss gequert werden, will mann die Hochfeilerhütte erreichen. Der Einstieg zum
Gletscher ist sogar mit Drahtseilen versichert. Deshalb sind wir auch sicher, hier richtig zu sein.
Es taucht aber ein Hindernis auf. Der Gletscher hat eine Randkluft.
Ein "Eichhörnchen" hat aber im
Zickzack eine Spur über schmale Eisbrücken gelegt. Ich versuche, wie das "Eichhörnchen" den Gletscher
zu erreichen. Rutsche aber dabei fast in die Spalte. Wir haben keine Steigeisen dabei.
Die Gemeinschaft beschließt einstimmig. "Hier gehen wir nicht drüber." Das ist gut, denke ich mir.
Dann muss ich da auch nicht drüber. Ich schaue kurz ob es einen anderen Weg gibt. Da sehe ich rechts
noch zwei Eisenklammern die noch weiter runter führen. Ich steig runter und springe von hier über
die Randspalte auf den Gletscher.
Die anderen denken ich spinne, die haben ja die Klammern noch nicht gesehen. Doch so kommen wir
alle auf den Gletscher. Auch Ully unser "Gletschersprunghörnchen" überwindet so die Randspalte.
Den Gletscher können wir ohne weitere Probleme queren. Auch die Thermosflasche von Claudia können
wir bergen. Die hatte sie bei ihrem Sprung über die Randspalte verloren und war ein Stück weit nach unten
in den Gletscher gerutscht.
