Monte Rosa

Erstellt am: 06.10.2003
Zurück zur Startseite

Kurzbeschreibung
Tourentyp:  Hochtour
Tourenlänge:  6 Tage
Schwierigkeit:   leicht
Karte:  Monte Rosa Alagna (Italienische Karte Nr 109) 1:25.000
Region:  Walliser Alpen Italien/Schweiz
Hütten:  Rif. Gugliemina (2880 m), Rif. Gnifetti (3647 m), Capanna Margherita (4554 m)
Gipfel:  Ludwigshöhe ( 4272m), Schwarzhorn (4322m), Balmenhorn (4167m), Piramide Vincent (4215m), Parrotspitze (4436m), Zumsteinspitz (4563m), Signalkuppe (4554m)

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Achim, Lucke
Tourentermin:     29. Juli bis 03. August 2001
Besonderheiten:  Unsere ersten 4000er - Sieben auf einen Streich -


Tourenbericht



Erster Tag

Wir sind durch die Schweiz nach Italien angereist. Um nach Alagna Valsesia (1180 m) zu kommen brauchten wir etwa 9 Stunden. Die ersten Höhenmeter bis zur Station Pianalunga auf 2025 m haben wir mit der Seilbahn gemacht. Wir sind nicht bis zum Punta Indren (3260m) gefahren, um eine bessere Aklimatisation zu ereichen. Um unser Tagesziel das Rif Gugliemina (2880 m) zu ereichen waren etwa 2 Stunden Fußmarsch nötig.

Zweiter Tag

Heute haben wir noch kein schweres Programm, Achim legt die Hälfte der Strecke auf einem Steinbock zurück. Vorbei am Stolemberg geht es Richtung Punta Indre (3260 m) - keine besonderen Schwierigkeiten. Hier machen wir in der Sonne eine Pause bevor wir über den Gletscher queren. Jetzt wird es wieder felsig. Die letzten 200 Hm zur Gnifetti-Hütte 3647 m sind zum Teil mit dicken Hanfseilen abgesichert. Diese Stelle könnte man aber auch umgehen.

Für den Aufstieg haben wir etwa 5 Stunden gebraucht. Wir waren schon um 14.00 Uhr auf der Hütte, konnten uns also einen gemütlichen Nachmittag machen. Wir gingen früh schlafen, denn am nächsten Tag wollten wir früh raus.

Dritter Tag

Heute wollen wir als Eingehtour unsere ersten vier 4000er besteigen.
Man muss früh aufstehen auf der Gnifetti Hütte um auch rechtzeitig wegzukommen. Das erste Problem ist eine freie Toilette zu bekommen. Ab etwa 2 Uhr nachts steht eine Schlange davor.
Um 5.45 Uhr gehen wir heute los. Es ist schon hell genug um ohne Licht zu gehen. Zuerst steigen wir ins Lysjoch (4248 m) auf, hier biegen wir nach rechts ab um über einen leichten Firngrat unseren erste 4000er, die Ludwigshöhe 4342 m zu besteigen. Vom Gipfel aus geht es kurz zurück, dann steigen wir nach links die Flanke ab um Richtung Schwarzhorn 4322 m (linkes Bild) zu gehen. Die letzten Meter zum Gipfel gehen wir ohne Seil. Man muss ca 45° steil im Firn aufsteigen, die Gipfelspitze ist felsig. Nach dem Abstieg seilen wir wieder an und machen uns auf den Weg zu unserem dritten 4000er heute.
Auf dem Balmenhorn 4167 m steht eine Christusstatue und eine Biwackschachtel. Das ist eigentlich kein richtiger Gipfel. Er ragt nur wenige Meter aus dem Schnee. Trotzdem ist es in der "traditionellen UIAA-Liste" aufgeführt und wir machen einen Haken an unseren dritten 4000er. Auch der vierte 4000er stellt uns heute vor keine Probleme. Die Pyramide Vincent (4215 m) nehmen wir auf dem Rückweg noch mit.
Nach etwa 7 Stunden sind wir um 13.00 Uhr zurück auf der Gnifetti Hütte. Ein super Tag mit bestem Wetter. Bei einem Dosenbier und später noch einem Glas Rotwein lassen wir den Tag ausklingen. Wir gehen wieder früh ins Bett.


Vierter Tag

Heute wollen wir auf die Signalkuppe um auf der Capanna Margherita (4554 m) zu übernachten.
Diesmal gehen wir schon um 5.15 Uhr los. Es ist noch dunkel und wir gehen anfangs mit Stirnlampe. Wir müssen wie gestern bis zum Lysjoch (4248 m) aufsteigen.Von hier hat man schon einen guten Blick auf die Zumsteinspitze und die Signalkuppe.
Auch heute sind sehr viele Leute unterwegs. Aber ab hier teilt sich die Menge. Ein Teil steigt wie wir gestern auf die Ludwigshöhe auf. Ein anderer Teil wendet sich nach links Richtung Lyskamm. Die Meisten gehen direkt Richtung Signalkuppe. Wir gehen an der Ludwigshöhe vorbei und wenden uns dann nach rechts. Die Überschreitung der Parrotspitze 4436 m auf ihrem steilen Firngrat ist bei diesem Wetter ein Erlebnis. Hinten muss man wieder auf etwa 4250 m absteigen um anschließend wieder in den Sattel (4454 m) zwischen Zumsteinspitze und Signalkuppe aufzusteigen.
Von hier könnte man nach rechts zur Signalkuppe aufsteigen. Wir wenden uns aber erst nach links und steigen zuerst über einen Firngrat und dann in Blockgelände zur Zumsteinspitze 4563 m (siehe Bild) auf. Nachdem wir wieder im Sattel sind nehmen wir unsere Rucksäcke, die wir hier gelassen haben, und steigen endlich zu unserem Ziel, der Signalkuppe 4554 m auf. (Ankunft nach etwa 8 Stunden um 13.00 Uhr)
Hier steht die Capanna Margherita, die höchstgelegene Hütte Europas, in der wir übernachten wollen. Im oberen Stockwerk ist eine Forschungsstation für Höhenkrankheit untergebracht. Abends kommt auch ein stationierter Arzt und befragt die Gäste mit einem Fragebogen und auch direkt nach ihrem Befinden. Wir sind durch unsere gezielte Aklimatisation gut an die Höhe angepasst. Trotzdem hatte ich leichte Kopfschmerzen und konnte nicht gut schlafen. Auch Achim merkte die Höhe. Ich würde nicht empfehlen ohne Aklimatisation hierher aufzusteigen und dann zu übernachten.
Die Hütte war sehr gut belegt, daher mussten wir in zwei Schichten essen. Aber das machte nichts, so konnten wir den schönen Sonnenuntergang gut beobachten.

Fünfter Tag

Heute steigen wir ab durch das Lysjoch, und vorbei an der Gnifetti Hütte runter zur Mantovahütte 3500 m. Hier machen wir Brotzeit und trinken ein Dosenbier. (Abstiegszeit etwa 1,5 Stunden)
Weiter über die Punta Indren (3260 m) und wieder vorbei am Stolemberg zu unserem Ausgangspunkt dem Rif. Gugliemina 2880 m. Hier kommen wir um etwa 13.00 Uhr an und können noch ein paar Runden Tischtennis spielen.

Sechster Tag

Wecken um 7.00 Uhr, Abmarsch um 8.00 Uhr zur Liftstation. Mit dem Lift runter und mit dem Auto heim.


Fazit:       Bei so einem tollen Wetter trotz der vielen Leute eine SUPERTOUR.

Tipp:         Aklimatisieren! Man hat mehr davon. Keine Höhenprobleme und gute Kondition.