Zillertaler Alpen - Großer Löffler

Erstellt am: 02.08.2010
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Tourentyp:   Hochtour
Tourenlänge:   4 Tage
Schwierigkeit:     Mittel
Karte:   Kompass Nr.: 37
Region:   Zillertaler Alpen
Hütten:   Greizer Hütte 2227 m, Schwarzensteinhütte 2922 m, (Berliner Hütte 2042 m), Alpenrosehütte 1872 m
Gipfel:  Großer Löffler 3379 m, (Felsköpfl 3235 m), Schwarzenstein 3369 m, Großer Mörchner 3285 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Lilo, Alfred, Giri, Luke
Tourentermin:     02. bis 05. Juli 2010
Besonderheiten:  3 1/2 Dreitausender
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg








Erster Tag: Getrennte Anfahrt

Ich mach am Freitag erst nach 12.00 Uhr Feierabend, der Giri fährt schon mal voraus nach München und holt mit Alfred die Birgit ab. Die Lilo sammelt er noch auf der Autobahnraststelle ein.

Ich fahre nach der Arbeit zum Luke. Wir haben 13.00 Uhr ausgemacht. Der Luke ist noch nicht da als ich komme. Also warte ich. Ich gehe im Hof hin und her und warte. Dann mach ich einen Ausflug ins Dorf. Im Bushäuschen sind Veröffentlichungen der Gemeinde angeschlagen, die lese ich und warte. Ich geh zurück zum Hof. Der Luke ist noch nicht da. Dann besuche ich den Friedhof, ein ordendlicher Friedhof. Ich schau mir die gut gepflegten Gräber an und warte. Ich schau noch mal zum Bushäuschen ob schon was Neues angeschlagen ist. Aber nix, immer noch die alten Sachen. Ich erkunde das Dorf weiter und warte. Endlich taucht der Luke auf, er ist ganz aufgelöst, er konnte nicht früher aus der Arbeit weg. Irgendwo ist Kirwa. Es mussten noch Bratwürste gemacht werden. Er gibt mir ne Halbe Bier weil er noch kurz seine Schweine füttern muss.

Um kurz nach 14.30 Uhr fahren wir los. Ich hätte nicht auf jeden gewartet. Der Luke kommt sonst aber nie zu spät. Irgendwann kann immer mal ein Grund sein dass was nicht ganz klappt. Deshalb habe ich hier gern gewartet.

Wir holen noch Gerti und fahren auf die Autobahn. Heute fahre ich etwas schneller als sonst. Doch als wir über die Achenpassstraße fahren bremst mich Gerti her. Also etwas langsamer. Etwa um 18.30 Uhr sind wir vor dem Tunnel der nach Ginzling führt. Wir hatten inzwischen schon Kontakt mit unserer Vorhut. Sie sind auch erst vor etwa 45 Minuten angekommen, obwohl Giri schon um 12.00 Uhr losgefahren ist. Sie haben bereits das Hüttentaxi organisiert und sitzen im Wirtshaus. Um 19.00 sitzen wir alle zusammen im Wirtshaus und warten auf unser TAXI, das auch gleich kommt. Mit dem überwinden wir in kurzer Zeit einen sonst langen Hatscher auf einer Forststraße.

Schon um 19.45 Uhr steigen wir aus dem Taxi wieder aus. Wir sind an der Talstation des Materiallifts der Greizer Hütte (ca. 1600 m). Im Keesboden, wo wir auf den Berliner Höhenweg treffen, kommt eine junge Frau von der anderen Bachseite über die schmale Brücke geeilt. Sie hat hier ihr Zelt aufgeschlagen und will ein Feuerzeug oder ähnliches. Sie spricht zwar ausländisch aber trotzdem sprechen wir die gleiche Sprache Ich geb ihr mein Feuerzeug und sag ihr sie solls mir morgen früh auf die Greizer Hütte raufbringen.


Kurz nach 21.00 Uhr erreichen wir die Greizer Hütte 2227 m. Schon beim Schuhe ausziehen werden wir gefragt was wir essen wollen. Wir machen schnell Quartier und begeben uns in den Gastraum.

Beim Essen fällt Giri ein Schild in der Hütte auf.

Darauf steht geschrieben: Hüttenruhe 23.00 Uhr.

Giri fragt sofort bei der Wirtin nach ob denn das noch stimmt. Sie kann das nur bejahen.

Ich frag: Gibts um 4.00 Uhr Frühstück? Nein, sagt sie. Gut dann frühstücken wir eben erst um 6.00 Uhr.

Als das alles geklärt ist gehen alle erleichtert zum gemütlichen Teil über. Wir nutzen die späte Hüttenruhe bis zum Schluss aus.


Zweiter Tag: Großer Löffler

Kurz vor 7.00 Uhr brechen wir auf. Das Wetter ist ganz gut. Über einen schmalen Pfad, der zuerst markiert und dann mit Steinmännchen gekennzeichnet ist, gehts dem Floitenkees entgegen. Hier seilen wir an. Man weiß ja nie auf einem Gletscher. Rechts vorbei an einer Felsnase steigen wir auf. Hier wird´s schon etwas steiler. Danach wenden wir uns nach links. Ein steileres Firnfeld ist zu überwinden. Rechts von uns ist der Grat, der zum Gipfel zieht. Erst kurz vor dem Gipfel kommen wir in steindurchsetztes Gelände. Durch dieses erreichen wir um etwa 11.00 Uhr den Gipfel des Großen Löfflers 3379 m.

Wir haben Glück, die Fernsicht ist zwar nicht gerade ausgezeichnet. Trotzdem, die Riesenfernergruppe im Süden, mit dem Hochgall, ist gut zu erkennen. Auch die umliegenden Dreitausender des Zillertaler Hauptkamms zeigen sich.



Großer Löffler 3379 m





Abstieg vom Löffler und über die Tribbachscharte nach Südtirol


Nach eine kleinen Pause steigen wir wieder ab. Wir bleiben beim Abstieg etwas länger in den Felsen und stoßen erst weiter unten auf unsere Aufstiegsspur. Auf etwa 3000 m verlassen wir diese und queren leicht ansteigend rüber zur Tribbachscharte 3049 m. Hier ist die Grenze zu Italien (Südtirol). Die Steigeisen und das Seil packen wir hier weg. Der Abstieg auf das Tribbachkees ist schneefrei. Wir steigen etwas rechts haltend bis auf den spaltenfreien nicht sehr steilen Gletscher bis etwa 2600 m ab. Dann queren wir, etwa die Höhe haltend, auf dem zum Teil ausgeaperten Tribbachkees in südwestliche Richtung. Vorbei am Tribbachkopf wenden wir uns nach Westen und steigen gegen die Tribbachschneide an. Vor dem Felsriegel der Tribbachschneid machen wir einen Rechtsschwenk und steigen entlang der Tribbachschneide auf dem Gletscher die letzten Meter zur Schwarzensteinhütte 2922 m auf. Es ist 16.45 Uhr. Das Wetter ist noch gut. Wir sitzen noch etwas in der Sonne und schauen rüber zum Hochgall bevor wir in der Hütte verschwinden. .


Auf der Schwarzensteinhütte 2922 m





Auch heute haben wir das gleiche Schicksal wie gestern. Hier ist Südtiroler Abend. Die Hüttenruhe ist quasi außer Kraft gesetzt. Wir müssen fast die Südtiroler Nationalhymne mitsingen. Das Textblatt drückt man uns in die Hand. Den letzten Schnaps lehnen wir ab, trotzdem gehen wir spät ins Bett


Dritter Tag: Schwarzenstein und Großer Mörchner

Wir frühstücken erst nach 6.00 Uhr. Dadurch verzögert sich der Aufbruch auf etwa 7.30 Uhr. Macht aber nichts, das haben wir gestern so ausgemacht. Mein Kopf ist erwas schwer, ich lege ein etwas höheres Tempo vor. Der Luke ist hinter mir. Der Giri verpennt den Anschluss. Um 8.15 Uhr sind der Luke und ich auf dem Felsköpfel 3225 m. Fünf Minuten später sind wir alle versammelt.

Später hör ich, einer soll geunkt haben: "Am Abend saufen sie und am nächsten Tag rennen sie los wie blöd".

Das Felsköpfel ragt auf der Nordseite kaum aus dem Schnee heraus. Ist auch kein eigenständiger Gipfel. Die meisten lassen es beim Zustieg zum Schwarzenstein rechts liegen und steigen links davon im Firn auf. Wir aber sind fleißig und nehmen es mit. Die Sicht ist heute nicht gut. Richtung Schwarzenstein steigen wir über Blöcke vom Felsköpfel wieder runter auf den Gletscher.


Auf dem Felsköpfel 3235 m





Dank einer guten Spur ist der Weiterweg zum nahen Gipfel kein Problem. Um 9.15 Uhr erreichen wir den Schwarzenstein 3369 m. Zuerst ist die Sicht noch schlecht. Wir rätseln wo wir weiter müssen um zum Großen Mörchner zu kommen. Doch dann reißt es kurz auf. Wir können ein paar schöne Gipfelfotos machen und uns orientieren.

Auf dem Schwarzenstein 3369 m





Nach eine Pause gehts weiter nordwestlich, dem leichten Steingrat folgend. Der geht in einen breiten Firnrücken über. Die Sicht ist wieder schlecht. Gut dass eine Spur vorhanden ist. Die Richtung müsste stimmen, sie könnte zum Großen Mörchner führen. Also folgen wir der Spur. Vom Mörchner ist nichts zu sehen, doch irgendwann taucht er auf. Wir verlassen den Gletscher und seilen aus. Ohne Gepäck treten wir zum Gipfelsturm an. Wir wissen nicht recht ob es sich lohnt. Die Sicht ist noch immer schlecht. Durch den durch Trittspuren gekennzeichneten Weg, erreichen wir in leichter Kraxelei den Gipfel vom Großen Mörchner 3285 m.

Auf dem Großen Mörchner 3285 m - und die Abstiegskraxelei





Die Sicht ist jetzt etwas besser. Es hat sich trotzdem gelohnt hier raufzusteigen. Wir können die Greizer Hütte ausmachen. Auf der haben wir gestern unsere Tour begonnen. Außerdem war die Kraxelei ohne Rucksack ein Vergnügen. Nach dem Gipfelfoto kraxeln wir wieder runter zu unseren Rucksäcken. Wir seilen noch mal an. In Fallinie steigen wir das Schwarzensteinkees ab um den Schwarzensteinweg zu erreichen. Ab hier muss ich mein Seil wieder selber tragen, schade.


Schon nach kurzer Zeit bekomme ich Durst. Meine Schritte werden schneller und länger. Anscheinend haben der Giri, der Luke und der Alfred auch Durst. Zusammen sind wir schnell auf der Berliner Hütte 2042 m. Wir bestellen uns eine Halbe Bier und setzen uns auf die Terasse. Die Mädels lassen nicht lange auf sich warten und setzen sich zu uns.

Heute müssen wir nur noch eine halbe Stunde absteigen und wir haben die Alpenrose Hütte 1872 m erreicht. Hier wollen wir heute übernachten. Wir sitzen noch vor der Hütte als die junge Dame auftaucht, der ich vor zwei Tagen mein Feuerzeug gegeben habe. Sie übernachtet auch hier. Eigentlich hatten wir ausgemacht dass sie es auf die Greizer Hütte raufbringen sollte. Doch anscheinend sprachen wir trotzdem nicht die selbe Sprache.

Wir genießen den letzten Abend. Am nächsten Tag steigen wir im Nieselregen nach Breitlahner ab. Hier besteigen wir den Bus, mit dem wir nach Ginzling zu unserem Auto fahren.