Karwendelhaus mitte November

Erstellt am: 26.11.2013
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Tourentyp:   Herbsttour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Kompass-Karte 26
Region:   Karwendelgebirge
Hütten:   Karwendelhaus 1771 m
Gipfel:  keiner

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  keine
Tourentermin:     16. bis 17. November 2013
Besonderheiten:  mal wieder alleine unterwegs


Tourenbericht



Besuch auf dem Karwendelhaus

Früh morgens um 4.00 Uhr fahr ich schon weg. Keiner kommt mit , kein Wunder ich hab auch keinem was gesagt. Ich fahr nach längerer Zeit mal wieder alleine in die Berge. Oft mache ich das nicht aber manchmal ist es nötig.

Unterwegs besorg ich mir zwei Butterbrezen als Frühstück und eine Flasche Wein für die Hütte auf einer Tankstelle. In Bad Tölz kaufe ich beim Tengelmann noch Brot, Salami, Käse, Spagetti und Pesto als Proviant ein.

Gegen 9.30 Uhr bin ich bei der Schranke hinter Hinterriß abmarschbereit. Hier auf etwa 900 m hängt noch der Nebel rum. Die Straße Richtung Eng der ich folge ist noch angeeist. Neben der Straße ist die Gegend leicht angezuckert. In den Bergen hat es schon geschneit. Am Parkplatz in der Karwendelau biege ich rechts ab in das Johannestal. Ich wandere entlang der kleinen Klamm rein ins Karwendel Richtung "Kleiner Ahornboden". Meine Karte habe ich morgens um 4.00 Uhr vergessen, macht aber nix hier war ich schon unterwegs und ich kenne mich aus. Noch vor dem kleinen Ahornboden auf etwa 1200 m lichtet sich der Nebel. Die Berge werden langsam sichtbar. Direkt vor mir die Laliderer Wände. Die Sicht schwankt noch, aber als ich um 11.45 Uhr den kleinen Ahornboden 1399 m erreiche habe ich strahlenden Sonnenschein. Das Herbstlaub ist aber natürlich schon abgefallen. Trotzdem sind die Ahornbäume fotogen in der Sonne. Hier ist die Schneeauflage auch schon etwas mehr als in Hinterriß, etwa 10 cm.


Kleiner Ahornboden - ohne Ahornblätter



Bis hierher war auf dem Forstweg dem man meist folgt eine Fahrspur vorhanden, eine Fußspur war nicht zu sehen. Nach dem kleinen Ahornboden folge ich dem Fußweg (nicht dem Radweg) zum Karwendelhaus. Eine Spur gibt es hier nicht mehr. Je weiter ich rauf komme desto höher wird die Schneeauflage. Meine Gamaschen hab ich auch vergessen macht aber nix der Schnee ist relativ trocken. Den weiteren Aufstieg in den Hochalmsattel muß ich leider im Schatten der Laliderer Wände machen, nur selten kommt die Sonne zwischen den Felsen zum Vorschein. Mich friert ein bischen an den Ohren, mein Stirnband hab ich auch vergessen. Nach dem Hochalmsattel 1803 m ist es nicht mehr weit zum Karwendelhaus. Schon gegen 14.00 Uhr komme ich beim Karwendelhaus 1771 m an. Die Östliche Karwendelspitze gegenüber steht noch in der Sonne. Mit der Schneeauflage ein tolles Bild. Links davon die Vogelkarspitze rechts daneben die Grubenkarspitze.


östliche Karwendelspitze



Wieder erwarten sind schon zwei Jünglinge da. Wie sich später rausstellt, zwei Agrarwissenschaftler -für die Tropen- die keine Ahnung von Landwirtschaft haben. Sagen sie selber. Das ist aber hier auch nicht nötig erkären sie mir abends.

Ich geh mal rein in den Winterraum und beziehe das Quartier. Es ist zwar noch nicht spät, trotzdem mach ich mal Feuer im Kochofen damit die Temperatur etwas steigt. Ich genehmige mir ein Bier. Hier auf der Selbstversorgerhütte auf dem Karwendelhaus steht nämlich Bier rum, das muss man wissen, sollte man natürlich auch bezahlen. Etwas später kommen auch die Agrarwissenschaftler in die Hütte. Wir kommen etwas ins Reden. Einer ist Estländer, der andere Kölner. Beide studieren in Stuttgart und waren schon eine Nacht hier auf der Hütte. Den Großen Heizofen haben sie nicht in gang gebracht, nur den kleinen Kochofen, reicht ja auch für zwei Personen, wenn man sich nah genug ran setzt. Ich versuch noch mal mein Glück, mit dem Heizofen. Den vollen Achenschuber leer ich erst mal aus. Die Züge und Kaminöffnungen sind richtig eingestellt. Gut ein kalter Kamin will ertst mal durchgeräumt sein. Mit etwas Kartonage und Papier gelingt das auch. So brennt auch unser Heizofen und wir kriegen die Bude angenehm warm.

Inzwischen ist noch ein Alleingeher mit Hund aufgestiegen, auch aus dem Johannestal so wie ich. Etwas später kommen noch zwei die von Scharnitz aufgestiegen sind, mit relativ nassen Schuhen. So sind wir sechs Mann auf der Hütte. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber zu jeder Zeit ist in den Bergen wer unterwegs.

Abends brutzelt jeder sein Essen. Danach wird noch etwas geplaudert. Der mit dem Hund will morgen das Schlauchkar hoch, zur Birkkarspitze. Die tropischen Agrarstudenten müssen nach Scharnitz absteigen und mit dem Zug nach Köln fahren. Die zwei mit den nassen Schuhen wollen auch zurück nach Scharnitz. Ich will morgen mal rüber Richtung östlicher Karwendelspitze. Nachdem ich meinen mitgebrachten Rotwein ausgetrunken habe gehe auch ich ins Bett und schlafe gut.

Ich stehe est gegen 7.30 Uhr auf und verlasse um 8.00 Uhr die Hütte. Auf der Querung zur östlchen Karwendelspitze sind einige Einwehungen zu überwinden. Danach kann ich gut nach links weitergehen. Ich nehme entgegen der gestrigen Planung den Aufstieg Richtung Normalanstieg und quere nach der Geröllrinne weiter nach links. Gegen 10.00 Uhr kehre ich aber um. Ich denke der Gipfel währe zwar möglich gewesen, trotz Schnee. Aber der Heimweg war mir dann doch zu lang.



Mein Umkehrpunkt



Birkarspitze mit Schlauchkar und Ödkarspitzen



Blick Richtung Scharnitz



Hochalmjoch mit Laliderer Wänden im Hintergrund



Auch ohne Gipfel eine schöne Tour. Ich war mal wieder alleine in den Bergen unterwegs.
Manchmal muss der Mensch machen was er gerade machen muss.