Iztaccihuatl

Erstellt am: 12.05.2014
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Tourentyp:   Hochtour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:     schwer
Karte:   Karte aus dem Internet
Region:   Mexico
Hütten:   Atlzomoni 4000 m, La Joya 3967 m, Grupo de los cien 4750 m
Gipfel:  Memorial 4500 m, Iztaccihuatl 5218 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Maximilian
Tourentermin:     28. bis 30. April 2014
Besonderheiten:  Maximilian schafft den Gipfel


*** auf den Iztaccihuatl 5218 m wollen wir rauf ***



Das Bild zeigt die Berge Iztaccihuatl und Popocatépetl von links nach rechts mit der Stilisierung "Die schlafende Frau" und den sie beweinenden Popo.



Wir kommen dieses Jahr nach Mexico. Unser Sohn ist da schon länger, wir machen einen Besuch. Maximilian kann Spanisch und macht für drei Wochen unseren Reiseführer. Wir bereisen Guanajuato, Queretaro und Leon wo er schon ein halbes Jahr lebt. Hier besuchen wir seine Gastfamilie von der er sehr freundlich und gut aufgenommen worden ist.

Auch ein paar Freunde von Maximilian lernen wir hier kennen.

Maxi mit seinen Gasteltern

Danach reisen wir nach Süden und besuchen San Christobal, und Palenque bevor wir wieder nach Norden ziehen. Etwa 2 Stunden vor Mexico City trennt sich der Rest unserer Reisegruppe von Maximilian und mir. Sie bleiben in Puebla, wir reisen weiter nach Mexico City 2300 m. Hier liegt mein Koffer mit unserer Bergausrüstung. Den holen wir ab.

Erster Tag - Anreise nach Amecameca 2470 m


Wir treffen also von Süden kommend in Mexico City 2300 m gegen Mittag auf dem Busbahnhof Norte ein. Wir sind mit dem Fernbus von San Christobal angereist und schon 12 Stunden mit dem Bus unterwegs. Wir besorgen uns erst mal was zu Essen, einen doppelten Hamburger beim Mexikaner, es muss nicht immer Bohnenbrei sein. Danach lösen wir meinen Koffer mit unserer Bergausrüstung aus, den hab ich hier vor etwa 8 Tagen deponiert. Wir wollen jetzt weiter nach Amecameca. Maximilian fragt nach ob wir direkt von hier dahin kommen. Das geht aber nicht. Wir müssen also zum Busbahnhof TAPO von dort kommt man weiter wie ich schon aus dem Internet wußte. Dahin kommt man von hier nur mit dem Taxi oder mit der METRO. Wir nehmen die Metro. Eine Metrostation TAPO gibt es aber nicht. Maximilian erkundigt sich noch mal bei einem Passanten. Es stellt sich raus dass die Metrostation beim TAPO "San Lazaro" heißt. Da müssen wir also hin.

Gegen 14.30 Uhr kommen wir beim Busbahnhof TAPO an. Bei der Buslinie VOLCANES kaufen wir unser Ticket nach Amecameca. Kurz vor 15.00 Uhr geht unser Bus. Zuvor kaufen wir noch ein süßes Teilchen. Bis der Bus aus der Stadt raus ist dauert es etwas. Zwischendurch steigen immer wieder fliegende Händler ein. Sie verkaufen Essen und Trinken.

Gegen 17.00 Uhr erreichen wir Amecameca 2470 m. Wir orientieren uns kurz und finden bald unser Hotel "San Carlo" das ich auch aus einer Internetbeschreibung habe. Das Hotel befindet sich gleich am Hauptplatz von Amecameca rechts neben der Kirche. Eine einfache Bergsteigerunterkunft für nur 100 Pesos/Person. Direkt links neben dem Hotel ist die Nationalparkverwaltung für den Izta und den Popo. Hier muss man sich die Genehmigung für den Berg besorgen. Zahlen muss man erst im Passo Cortes. Die Genehmigung besorgen wir uns gleich noch. Dann machen wir uns auf unserem Zimmer etwas frisch. Nach dem Duschen haben wir eine kleine Wasserlacke im Zimmer. Das Zimmer kostet eben nur 100 Pesos, wird schon wieder trocken werden.

Jetzt sind wir startklar für den Abend.

Morgen müssen wir nicht früh raus. Erst nach dem Mittag wollen wir aufbrechen. Wir machen also eine kleine Stadtbesichtigung. Zuerst die Kirche neben unserem Hotel, dann rein in den großen Markt. Hier gibt es alles. Lebensmittel aller Art und auch Gewürze. Rindfleischscheiben quadratmeterweise, und Wurst in Meterware, Hähnchen, Obst und Gemüse in allen Variationen. Hinten kommen wir aus dem Markt raus und stehen vor einer Hähnchenbraterei.


So ein "Pollo" wollten wir schon lange essen. Beim zweiten Grillstand der uns in die Quere kommt schlagen wir zu. Es gibt zwei Sorten. Rundhuhn wie bei uns und Flachhuhn. Wir entscheiden uns für ein Flachpollo. Eins für uns zwei wird reichen. Dazu kaufen wir uns drei Semmeln, die kann man hier gut essen, besser als in Italien.

Unser Abendesssen nehmen wir auf ein paar Stufen unterhalb eines Denkmales ein. Es dauert nicht lange bis uns ein Straßenhund Gesellschaft leistet. Bis wir unser "Pollo" verzehrt haben sind es sechs Hunde. Wir geben ihnen nix, sonst bekommen wir sie nicht mehr los, sagen wir.

Nach unserem Nachtmahl wandern wir eine Straße entlang. Wir brauchen was zu trinken, am besten ein Bier denk ich. Außerdem müssen wir unsere Pfoten waschen, nach dem Giggerl.


Amecameca



Fast am Ende der Straße werden wir fündig. Eine prima Kneipe mit gutem schmackhaftem Bier "Negro Mondelo" glaub ich war der Name. Wir bleiben nicht lange, wir müssen noch rauf auf den Stadtberg, etwa 100 Hm und als Eingehtour empfohlen. Ein Kreuzweg führt nach oben zu einer Kirche. Das Gelände ist abgesperrt, man kann aber leicht neben der Absperrung vorbei und weiter auf die Anhöhe rauf. Oben ist ein alter Friedhof mit einer verfallenen Kirche. Hier hat man eine gute Aussicht zum Izta.

Oben bei der Kirche



Nach unserer kleinen Eingehtour erkunden wir weiter die kleine Stadt. Wir finden Eine kleine argentinische Kneipe mit einem ausgewanderten Argentinier. Der hat seine deutsche Frau mit Kind in Argentinien gelassen und ist Metzger. Er verkauft hier in Mexico "cerveza de barril" und argentinische Wurst. Die Wurst ist gut, das Bier auch.
Am nächsten Tag bin ich mir nicht mehr so sicher ob alles gut war.
Beim Argentiner





Zweiter Tag - Rauf nach Altzomoni 4000 m

Heute eilt nichts, wir schlafen also aus. Im Hotel gibt´s kein Frühstück, also besorgen wir uns draußen auf dem Markt was. Danach gehen wir Einkaufen. Im Supermarkt "Bodega Aurrera" bekommen wir alles an Proviant was wir für unsere Bergtour brauchen. Speck (tocino) eingeschweisst, Käse und so was ähnliches wie Müsliriegel, auch zwei Tüten Nüsse. Wir nehmen noch 6 Liter Wasser mit, auch Semmeln nicht zu knapp kaufen wir ein. Maximilian braucht noch Batterien für seine Stirnlampe, auch die gibt es hier. Unser Proviant muss für heute und die morgige Besteigung reichen, wir denken das passt so.

Wir verstauen unsere Errungenschaften in unseren Rucksäcken im Hotel und bummeln danach noch etwas durch die Stadt. Mittags besorgen wir uns nochmal ein Pollo. Auch diesmal leisten uns Straßenhunde Gesellschaft. Nicht mehr so viele wie gestern und mit weniger Interesse wie es scheint. Anscheinend wissen sie schon dass nichts für sie abfällt. Ich esse heute nicht recht viel, wie gesagt entweder das Bier de barril oder die argentinische Wurst hat mir nicht ganz gut getan.

Als wir fertig sind ist es schon nach zwölf, wir gehen also ins Hotel und holen unsere Rucksäcke. Meinen Koffer mit unseren "Zivilklamotten" lassen wir an der Rezeption zurück. Der ist hier secura sagt der Portier. Wir gehen auf den Hauptplatz und sprechen das erste beliebige Taxi an. Der sagt für 200 Pesos fährt er uns rauf bis zum Passo Cortes 3690 m. Wir könnten uns auch bis Altzomoni oder La Joya fahren lassen, wir wollen uns aber heute noch etwas eingehen. Sonst haben wir gar keine Akklimatisation.


Beim Rauffahren unterhält sich Maximilian mit dem Taxifahrer:

Maxi fragt wann der Popocatépetl das letzte mal aktiv war. "Vor einem Jahr etwa", sagt der Taxifahrer. Da wollten sie sogar ein paar Ortschaften evakuieren. Und davor etwa vor 5 Jahren - "Damals haben sie evakuiert" - sagt der Taxifahrer. "Und dann als die Leute zurückkamen hatte die Polizei die ganzen Fernseher geklaut", sagt er. Maximilian meint, "das werden eben andere Leute gewesen sein, nicht die Polizei". Nein, sagt der Taxifahrer, außer der Polizei war niemand mehr da. Und deshalb haben sich die Bewohner letztes Jahr nicht evakuieren lassen.
Das ist der Vorteil wenn man die Landessprache kann, sonst erfährt man sowas nicht.


In knapp einer Dreiviertelstunde erreichen wir den Passo Cortes 3960 m. Maximilian lässt sich vom Taxifahrer seine Telefonnummer geben. Morgen soller uns in La Joya um 17.00 Uhr abholen machen wir aus, wenn wir früher da sind rufen wir ihn an. Wir bezahlen und verabschieden uns - und hoffen dass er uns morgen nicht vergisst.

Im Passo steht ein riesen Neubau der Nationalparkverwaltung. Hier zeigen wir unsere Genehmigung vor die wir uns gestern in Amecameca besorgt haben. Bezahlen müssen wir hier, auch den Schlüssel für die Übernachtungsmöglichkeit in Altzomoni bekommen und bezahlen wir hier. Das alles zusammen für uns beide kostet keine 200 Pesos. Für den Schlüssel hinterlege ich noch meinen Personalausweis als Sicherheit.


Nachdem wir die Formalitäten erledigt haben suchen wir unseren Weiterweg. Nördlich müssen wir weiter, nach kurzer Suche finden wir ein Schild das nach La Joya weist. Das ist unsere Richtung, Altzomoni kommt davor etwas links abseits. Angeschrieben sind etwa 8 km, die Antennen von Altzomoni sieht man von hier gut. Sieht eigentlich nicht weit aus. Auf der "staubigen Staubstraße" wandern wir also akklimatisierend los. Hier wird auch noch mit Autos gefahren, es fahren aber momentan keine. Das ist auch gut so, sonst würde es fürchterlich stauben. Die Steigung ist moderat, wir latschen so dahin. Nach gut einer Stunde kommen uns dann doch zwei Autos entgegen, wir müssen also Staub schlucken. Weiter unten auf einem anderen Weg fährt einer mit einem Quad rum, ja die gibt´s hier auch. Danach sieht Maximilian unterhalb einer Hütte von weiten eine Höhle, "da können wir dann ja noch hingehen wenn uns langweilig wird" meint er. "Ja, ja" sag ich.

Wir kommen an den Abzweig, rechts gehts nach La Joya, da müssen wir morgen hin. Heute müssen wir links nach Altzomoni 4000 m eine Fernseh- und Radiostation mit Übernachtungsmöglichkeit.

Radio und Fernsehstation ALTZOMONI 4000 m





Gegen 15.00 Uhr kommen wir an. Die Lager sind direkt unter der Hauptstation, das Eisentor für das der Schlüssel passt ist offen. Dahinter befinden sich drei Zimmer mit Stockbetten. Wir nehmen gleich das erste. Hier sind für acht Personen Schlafmöglichkeiten. Die Matrazen sind etwas versifft aber es gibt Matrazen. Ein offener Kamin ist auch im Zimmer. Wir stellen erst mal unsere Rucksäcke ab und sehen uns um. Zwei WC´s sind auch da, aber ohne W. Das Wasser steht in drei Fässern vor dem Klo, mit Eimer zum Nachspülen. Das ist sonach kein Problem aber das ist das einzige Wasser das hier gibt.

Sollen wir das auch trinken?
Wie lange steht das hier schon?
Was ist mit dem Eimer der immer wieder in die Fässer getaucht wird und auch im Klo steht?

Ich glaub das Wasser trinken wir mal nicht. Wir halten uns an unser Wasser.

Nachdem wir uns einen Überblick verschafft haben gehen wir raus und sammeln Holz für unser Kaminfeuer. Mann sollte es nicht glauben, aber hier gibt es auf 4000 m Holz. Das meiste zwar minderwertige Brennqualität, doch es sind sogar Kiefernstücke da. Vereinzelt wachsen hier noch Kiefern mit einem richtigen Stamm. Keine Latschenkiefern wie bei uns schon auf 2000 m, sondern noch ein echter Baum. Das Holzsammeln ist anstrengend auf 4000 m man sollte es nicht glauben, trotzdem bekommen wir einiges zusammen. Gleich drauf wird´s dem Maximilian langweilig. Er will zu der Höhle absteigen die wir beim Aufstieg gesehen haben. "Ich mach derweil Feuer", sag ich. So zieht Maximilian alleine los um die Gegend zu erkunden, er ist fast zwei Stunden unterwegs.

Gegen 16.00 Uhr versuch ich dann Feuer zu machen. Das Zeug brennt schlecht an, Anzünder hab ich keine dabei. Ein Schokoladenpapier und Kiefernnadeln bringen den Erfolg. Das Feuer brennt. Aber der Kamin zieht nicht richtig. Aber den werden wir schon durchkriegen, das wär nicht der Erste. Trotzdem das Kaminfeuer ist recht wiederspenstig. Zuerst verqualmt die ganze Bude. Mit der Zeit wird es aber besser. Als Maximilian zurückkommt gehts so einigermaßen. Er war unten bei der Höhle und noch weiter unten. Da ist ein Wald und ein Bach mit frischem Wasser, da können wir morgen früh Wasser holen. Ich sag, "vielleicht reicht uns ja unser Wasser". Schaumermal. Wir packen unsere Brotzeit aus, der Speck ist etwas zäh, der Käse passt. Ein Bier dazu wär besser als das Wasser, gibt´s hier aber nicht. Später versucht Maximilian den zähen Speck über dem Feuer zu grillen, so kann man ihn besser essen glaub ich. Das Feuer müssen wir immer so schüren dass eine offene Flamme da ist, sonst qualmt es fürchterlich. So reicht unser gesammeltes Holz nicht ganz. Bevor es dunkel wird machen wir also nochmal eine Sammelaktion.


Zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr beenden wir den Hüttenabend. Das Feuer lassen wir ausgehen, es hat aber dafür gesorgt dass es nicht ganz so kalt wird heute Nacht. Wir haben aber eh unsere Schlafsäcke dabei.
Maximilian hat seine 3 Liter Wasser ausgetrunken, also müsen wir morgen zur Wasserstelle absteigen. Abmarsch ist morgen um 4.00 Uhr geplant. Gute Nacht.

Dritter Tag - Iztaccihuatl 5218 m


Wir brechen pünktlich um 4.00 Uhr auf, wie geplant. Zum Frühstück beißt jeder mal an seinem Müsliriegel was ab. Mit Stirnlampe marschieren wir los, bergab. Wir müssen runter zur Wasserstelle. Maximilian führt er hat gestern den Weg erkundet. Vorbei an der Hütte, unter der glaub ich die Höhle ist, kommen wir auf befestigten Wegen zum gesuchten Bach im Wald. Hier füllen wir wieder auf 6 Liter Wasser auf. Die Wasserstelle liegt auf etwa 3800 m. Von hier beginnen wir also unseren Aufstieg zum Izta. Unsere Rucksäcke haben wir oben auf 3900 m beim Abzweig zu La Joya liegen lassen, so laufen wir leichter wieder rauf.

Gegen 5.00 Uhr sind wir in La Joya. Hier geht ein breiter Weg weiter und wir landen auf dem Picknickplatz von La Joya auf 3990 m (Höhenmesser-Eichpunkt). Vom Picknickplatz geht´s rechts gleich ziemlich steil weg. Ist ausgeschildert und gut zu finden. Durch Grashänge auf ausgetretenem Weg steigen wir nach oben. Doch nach etwa 300 Hm müssten wir auf einem Rücken die Hangseite wechseln, das machen wir nicht weil uns ein Schild weiterlockt. Auch auf unserem Pfad ist alles gut ausgetreten. Die Grashänge gehen in felsiges Gelände über, alles gut abgeklettert, wir steigen also weiter auf.

Doch der Pfad verliert sich. Es ist noch nicht hell, wir beraten uns und versuchen aus unserer Karte was rauszulesen. Unser Gipfel ist oben - also weiter rauf. Als wir unseren ersten Gipfel erreichen zeigt der Höhenmesser 4500 m an. Wir studieren die Karte, langsam wird es hell. Wir kommen zu der Einsicht dass wir auf dem Memorial 4500 m sind. Hierher wollten wir zwar nicht, aber wir sehen jetzt unseren Weiterweg. Wir müssen etwa 100 Hm absteigen um wieder auf unseren Pfad zu kommen.

Wieder auf dem Normalweg kommen wir in die nächste Scharte (Hangseitenwechsel) "Portillo de los Pies 4500 m". Jetzt sind wir auf der rechten Hangseite, es ist 8.30 Uhr, langsam zieht der Weg wieder an. Ich merke das ich heute den Berg nicht in einer vernünftigen Zeit schaffen kann. Ich übergebe Maximilian meinen Höhenmesser und meinen Fotoapperat. Wir machen aus das er spätestens um 12.00 Uhr umkehren muss, und auch wenn er vom Weg her unsicher wird. Ich komme langsam nach und wir treffen uns auf den "Los cien 4750 m" sag ich. Ich weiß dass man in den Bergen nicht alleine gehen soll, aber ich will dem Maximilian seinen Gipfel nicht versauen. Meinen Rucksack leg ich hier neben den Weg und wir machen noch ein Abschiedsbild (links).

Ab hier geht´s wieder Bergauf, nicht steil aber Bergauf. Ohne Rucksack geht´s leichter, trotzdem gewinnt Maximilian an Abstand. Nach einer kleinen Kraxelei komm ich rauf auf die "Pies". Von hier muss man kurz absteigen um zu den "Los cien hut 4750 m" zu kommen. Ich hab keine Uhr und keinen Foto, also weiß ich nicht genau wann ich hier war. Ich denke so gegen 9.30/10.00 Uhr, Maximilian ist nicht mehr zu sehen.

In der Notunterkunft die hier steht liegt noch einer rum von heute Nacht. Etwa 1/2 Stunde nachdem ich ankomme steigt der ab. Er wollte Fotos machen, klappt aber wegen dem Wetter nicht. Gestern Wolken, heute auch. Das mit dem Wetter ist heute eh so eine Sache. immer wieder ziehen Wolken rein. Der Berg war bis auf heute morgen noch nicht frei, es hat den Anschein als ob es immer schlechter werden würde. Es wird jetzt schon 11.00 Uhr, vom Maximilian ist nichts zu hören. Ich bin vor der Hütte, drinnen ist es auch nicht gemütlicher. Ich hör irgendwo Steinschlag, ich ruf mal nach Maximilian. Keine Antwort, ich weiß das man in den Bergen hinter dem nächsten Steinblock kein Wort verstehen und hören kann. Trotzdem werd ich nach und nach nervös. Ich beginne weiter aufzusteigen, hab mich ja lange genug ausgeruht. Zuerst über einen Schotter/Geröll-Hang und dann felsiger relativ steil hinauf. Gegen 13.00 Treffen wir uns ziemlich genau auf 5000 m auf dem Izta. Ich bin froh den Maxi zu sehen und wir steigen gemeinsam ab zur Hütte.

Der Gipfelstürmer

Torre de San Augustin 5053 m - 10.30 Uhr - Hüttenruine Luis Mendez







Zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr - Wanderung zwischen den Gipfeln





Maximilian war also gut 4 Stunden alleine am Berg unterwegs und hat den Gipfel mit etwa 5200 m erreicht. Welcher Gipfel hier oben der höchste ist das ist umstritten. Man muss nicht auf allen möglichen gewesen sein um zu sagen man hat den Izta bestiegen. Gut das ich Maximilian gehen habe lassen. Ein toller Berg den er bestiegen hat.

Auch ich bin noch auf 5000 m raufgekommen, die höchste Höhe die ich je erreicht habe. Von unserer Wasserstelle auf 3800 m hab ich immerhinn 1200 Hm Aufstieg geschafft. Nicht schlecht wie ich finde, ich bin ja schließlich doppelt so alt wie Maximilian.


Abstieg



Jetzt schaumer mal dass wir noch gut runterkommen und unser Taxi auch kommt, das uns abholen soll. Nach der Schutzhütte auf 4750 m kommt ein kleiner Gegenanstieg, danach aber gehts bergab. Wir haben bald die Stelle erreicht wo mein Rucksack liegen sollte. Inzwischen hat es zu graupeln begonnen. Meinen Rucksack finden wir aber nicht. Wir haben ein Foto gemacht als ich ihn abgelegt habe. Trotz schlechtem Wetter suchen wir genau die Stelle auf an der er sein müsste. Wir suchen bald eine halbe Stunde. Nix der Rucksack ist weg. Der einzige Mensch der hier noch am Berg unterwegs war außer uns war der "Mexikanische Bandido" den ich auf der Schutzhütte getroffen habe. Hexenschuß soll er bekommen vom Gewicht des Rucksacks. Aber gut, wir beenden die Suche und steigen ab nach La Joya 4000 m. Da kommen wir kurz vor 16.00 Uhr an. Der Abstieg ging trotz Suchaktion schneller als gedacht. Wir rufen den Taxifahrer an, das bringt zwar zeitlich nicht mehr viel. Weil der fährt ja fast eine Stunde hierher. (um 17.00 Uhr war ausgemacht) Aber so sind wir wenigstens sicher das er uns nicht vergisst. Kurz vor 17.00 Uhr ist er da. Für die Abholung waren 300 Pesos ausgemacht. Das ist in Ordnung er muss ja auch die staubige Staubstraße rauf und runter fahren. Am Passo Cortes machen wir Zwischenstop. Wir müssen unseren Schlüssel für Altzamoni abgeben, ich bekomme meinen Ausweis zurück. Gut dass er hier hinterlegt war, sonst wär er mit dem Rucksack weg gewesen. Wir melden den Diebstahl hier , Maximilian hinterlässt hier seine Telefonnummer falls der Rucksack irgendwie hier auftauchen sollte. Aber da mache ich mir wenig Hoffnungen. Falls mal jemand auf den Itza kommt kann er ja mal schauen ob er ihn findet.

Beim Runterfahren beschließen wir heute nicht mehr nach Mexico City weiterzureisen. Das wird uns zu stressig. Tanzengehen wollen wir heute Abend eh nicht mehr. Also ziehen wir wieder in unserem alten Bergsteigerhotel ein. Mein Koffer ist eh schon da und war auch sicher hier. Vor dem Duschen legen wir ein Handtuch vor die Badezimmertür, trotzdem haben wir Wasser im Schlafzimmer. Egal, das trocknet schon wieder. Abends gehen wir was Essen, diesmal Pizza - kein Pollo. Bergtouren auf 5000 m machen müde, zeitig gehen wir schlafen.

Nächster Tag

Maximilian will ausschlafen, ich schau derweilen in der Stadt rum. Ich mach noch ein paar Fotos und kauf mir eine Flasche Tequila zum mit nach Hause nehmen. Gegen 10.00 Uhr fahren wir runter nach Mexico City und treffen uns wieder mit dem Rest unserer Reisegruppe.

Noch ein paar Bilder





Anlieferung Lebensmittel



Ein schönes Abschlußbild von Amecameca 2470 m