Schobergruppe

Erstellt am: 14.11.2019
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour, Schartentour
Tourenlänge:   5 Tage
Schwierigkeit:     mittel
Karte:   AV 41
Region:   Schobergruppe
Hütten:   Wangenitzseehütte 2508 m, Noßberghütte 2488 m, Eberfelderhütte 2348 m, Hochschoberhütte 2322 m, Lienzer Hütte 1977 m
Scharten:   Hohe Gradenscharte 2803 m, Niedere Gradenscharte 2796 m, Hornscharte 2958 m, Gößnitzscharte 2737 m, Leibnitztörl 2573 m, Mirnitzscharte 2743 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa K.,
Tourentermin:     14.08. bis 18.08.2019
Besonderheiten:  Viele steile Scharten
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht

Fünf Tage unterwegs in einem brüchigen Gebirge

Die Schobergruppe gehört zm Naturpark Hohe Tauern, zwar nicht zur Kernzone, aber in Seichenbrunn beginnt die Außenzone. In der Schobergruppe war ich noch nicht, hier könnte man einige 3000er machen. Wir lassen es diesmal bei Schartenübergängen und wandern von Hütte zu Hütte. Die Scharten allerdings kratzen zum Teil auch an der 3000er Grenze und sind teilweise ziemlich steil.

Tag 1: Wangenitzseehütte 2508 m

Wir fahren also über den Pass Thurn nach Lienz. Hier müssen wir die Zufahrt nach Seichenbrunn finden. Das gestaltet sich zuerst etwas schwierig, doch dann finden wir einen Wegweiser. Der Weg ist auch nicht gesperrt für Autos, also los. Über eine holprige Schotterpiste gehts gleich steil aufwärts - das fängt ja gut an - wir müssen rauf auf 1700 m. Doch nach etwa 10 Minuten kommen wir wieder auf eine kleine Teerstraße. Ganz richtig war das wohl nicht, gut, jetzt sind wir auf der richtigen Zufahrt. Trotzdem zieht es sich rein ins Tal, letztendlich sind wir dann wieder auf einer Schotterpiste unterwegs. Gegen 11.00 Uhr kommen wir in Seichenbrunn 1696 m auf dem Parkplatz an.

Nach dem Ankleiden wandern wir um 11.30 Uhr los, gemeinsam mit einem Lama-Treck, ein schönes Gewirrl. Die wollen aber zur Lienzer Hütte hoch, wir biegen rechts über den Bach ab und steigen jetzt alleine auf einem schönen Pfad höher. Der Zustieg zu unserer ersten Übernachtung ist nicht so lange, bald erreichen wir die Obere Seescharte 2590 m. Von hier ist schon der Kreuzsee und die Hütte zu sehen. In nicht mal 15 Minuten sind wir um 14.15 Uhr bei der Wangenitzseehütte 2508 m angekommen. Die liegt sehr schön oberhalb des Wangenitz-See und dem Kreuzsee.

Nach der doch langen Anfahrt lassen es wir für heute gut sein, wir erholen uns nur noch.





Tag 2: Eberfelderhütte 2348 m

Heute wollen wir weiter zur Eberfelderhütte, dazwischen liegen zwei Scharten, und glücklicherweise auch eine Mittagshütte. Schaumermal wie das wird.

Gegen 8.00 Uhr sind wir startklar, wie immer wenn wir nur unter uns sind. Wir wandern bei sonnigem Wetter los. Über beiden Seen liegen Morgennebel, ein schöner Anblick. Langsam kommen wir höher und die Aussicht auf die Hütte mit ihren Seen wird immer besser. Nach einer knappen Stunde sind wir oben in der Kreuzseescharte 2810 m. Die war eigentlich gar nicht eingeplant - eine dritte Scharte. Macht aber nix, die Aussicht ist hier gut.



Danach gehts zwar bergab, aber wir verlieren nicht viele Höhenmeter bevor wir an eine Weggabelung kommen. Rechts gehts zur Hohen Gradenscharte, geradeaus zur Niederen Gradenscharte. Geplant hab ich die Hohe Gradenscharte, die kann Nordseitig mit Schneerinne sein. Wir bleiben beim ursprünglichen Plan und biegen rechts ab. Nach kurzem Abstieg queren wir eine Mulde, danach geht´s steil und schottrig bergauf. Wir brauchen etwa eine halbe Stunde bis wir in der Hohen Gradenscharte 2803 m oben sind.



Hinten, Nordseitig, geht es ziemlich steil runter. Schnee liegt zwar nicht drin, aber die Rinne ist etwas steinschlaggefährdet. Ich beginne abzusteigen, wir müssen Vorsicht walten lassen. Aber wir kommen gut runter ohne Steinschlag auszulösen. Kurz bevor wir aus der Rinne aussteigen kommen uns zwei entgegen. Wir müssen noch mal vorsichtg sein und bitten das Päärchen kurz zu warten. Damit wir unten weg kommen bevor sie in die Steinschlagrinne richtig einsteigen.
Wir müssen nun noch etwa eine halbe Stunde leicht absteigend über Schutthalden queren, bevor wir gegen 11.00 Uhr die Noßberghütte 2488 m erreichen. Hier ist Mittagspause auf der sonnigen Terrasse, das ist auch gut so. Also machen wir erst mal Mittag, danach reden wir, wie wir weitergehen wollen.



Geplant hab ich die Hornscharte, über die Klammerscharte sieht es aber kürzer aus. Gerti hat mir schon in der Gradenscharte gesagt das sie heute nicht ganz fit ist. Ich geh mal rein in die Hütte und befrag den Wirt. Eigentlich mach ich das nicht so gerne, aber diesmal frag ich halt mal.
Der sagt mir: Die Klammerscharte gibt es im Sommer nicht mehr, viel zu steinschlaggefährdet. Im Winter vielleicht. Also bleibt uns nur die Hornscharte die ich geplant hatte. Auch unsere Hohe Gradenscharte, über die wir gekommen sind, ist nicht mehr der Hit, erfahr ich hier nebenbei.

Ich geh wieder raus und erklär die Sachlage. Gerti will auf der Noßberghütte bleiben, sagt sie. Christa schließt sich solidarisch an. Sie fragen ob sie Quartier bekommen, das klappt. Der Hüttenwirt sagt für uns auf der Eberfelderhütte zwei Plätze ab. Birgit und ich müssen weitergehen. Um etwa 13.00 Uhr ist alles geklärt. Gerti und Christa bleiben auf der Noßberghütte. Birgit und ich, wir brechen auf. Morgen Mittag treffen wir uns wieder, so ist der Plan.

Wegfindungsstörung
Wir wollen auf dem Wiener Höhenweg weiter. Nach etwa 20 Minuten werden wir unsicher, der Weg fällt steil ab. Zudem treffen wir auf zwei Wanderer die hier ins Tal absteigen wollen. Wir befragen noch mal die Karte und glauben zuerst, wir sind falsch. Unser Weg liegt höher, glauben wir. Also wild durchs Gelände rauf, doch bald kommen uns Zweifel. Wir beraten uns nochmal, das kann nicht stimmen, also zurück zur Hütte und Neuanfang. Doch dann noch mal eine Kartenbegutachtung. Wir kommen zu dem Ergebnis - wir sind schon auf dem richtigen Weg - der falsche Weg ist unten bei dem Fluß. Das Ganze hat uns bestimmt eine halbe Stunde gekostet - aber jetzt passt es.
Wir steigen noch ein kurzes Stück ab dann geht´s steil bergauf - Jetzt sind wir wieder in der Spur.

Der Weg bis zum Einstieg in die Hornscharte zieht sich, zwischendrin ist auch schon eine Steilstelle zu bewältigen. Gegen 14.30 Uhr kommen wir unterhalb der Hornscharte an. Ziemlich steil sieht das aus, je weiter oben - desto steiler. Hilft aber nix, gehen wir das an. Ich leg den kleinsten Gang ein, den ich hab, und steige langsam auf. Ganz oben geht´s dann vom Schutt rein in den Fels, mit ein paar Drahtseilen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Um 15.30 Uhr sind wir oben in der Hornscharte 2958 m. Eine wirklich steile Scharte.

Hinten gehts zwar zuerst nicht weniger steil zu, aber es geht bergab, das kostet weniger Kraft. Doch bald ist es auch nicht mehr gar so steil, das Gröbste haben wir, denk ich. Aber es zieht sich noch ein bisschen, aber kein schwieriges Gelände. Um 17.15 Uhr kommen wir auf der Eberfelderhütte 2348 m an.




Tag 3: Hochschoberhütte 2322 m

Obwohl wir es heute nicht so schwer haben sind wir schon vor 8.00 Uhr vor der Hütte abmarschbereit. Der Aufstieg in die Gößnitzscharte ist nicht steil. Über gestuftes Gelände sind wir schon um 9.30 Uhr in der Gößnitzscharte 2737 m.

Dann zieht sich der Eberfelder Weg etwas gewunden auf gleicher Höhe dahin, bis wir die Lienzer Hütte gegen 10.00 Uhr sehen können. Für den Abstieg brauchen wir dann noch mal eine Stunde. Um 11.00 Uhr kommen wir auf der Lienzer Hütte 1977 m an und lassen uns nieder.

Gerti und Christa sind noch nicht da, wir warten.


Gerti und Christa starten erst nach 8.00 Uhr von der Noßberghütte, wo sie ja übernachtet haben. Auch ihr Aufstiegsgelände ist nicht schwer, bald kann man runter schaun zur Noßberghütte mit dem Großen Gradensee. Um kurz vor 10.00 Uhr erreichen sie die Niedere Gradenscharte 2796 m mit dem Eissee. Aus der Gradenscharte müssen sie kurz drahtseilversichert absteigen.

Der Absteig zur Lienzer Hütte ist nicht unweit, erst kurz vor 12.00 Uhr kommen sie auf der Lienzer Hütte 1977 m an.

Jetzt ist die Truppe wieder zusammen - und das ist gut so.



Gemeinsam machen wir noch Mittagspause und beraten wie wir weiter machen. Gerti will eigentlich hier bleiben, wir wollen weiter zur Hochschoberhütte. Nach einem Palaver kommen wir zum Ergebnis dass wir trotzdem alle zusammen zur Hochschoberhütte rüber gehen. Wir nehmen den leichteren Übergang, um 13.15 Uhr brechen wir auf. Schon kurz hinter der Lienzer Hütte kommt die Weggabelung, wir gehen rechts Richtung Leibnitztörl. Der Übergang ist niedriger und auch nicht so steil wie der Weg über die Mirnitzscharte, zudem ist er mit weniger Gehzeit angeschrieben.

Um 15.30 Uhr sind wir, tatsächlich auf schönen, nicht steil angelegten, Pfaden, oben im Leibnitztörl 2573 m angekommen. Das Wetter ist prima und die Sonne spiegelt sich im Gartlsee kurz hinter dem Törl.



Die Hochschoberhütte ist auch schon zu sehen. Trotzdem brauchen wir noch fast eine Stunde für den Abstieg. Um 16.30 Uhr kommen wir auf der Hochschoberhütte 2322 m an. Es ist noch sonnig und wir lassen uns draußen nieder, Gerti ist froh mitgegangen zu sein. Wir trinken ein gemütliches Bier und gehen dann rein.









Tag 4: Lienzer Hütte 1977 m

Heute wollen wir nur rüber zur Lienzer Hütte, wir stehen später auf. Nach einem gemütlichen Frühstück stehen wir heute erst um 9.00 Uhr abmarschbereit vor der Hütte. Auch heute ist es wieder sonnig, wir haben Glück mit dem Wetter. Die Mädels bauen noch ein paar Steinmännchen vor der Hütte. Das haben sie gestern mit der Bedienung ausgemacht, danach brechen wir auf.

Zuerst geht´s flach weg, aber wir müssen ja trotzdem rauf in die Scharte. Ein schöner Aufstieg. Teilweise durch Blockgelände ziemlich verschlungen, aber prima markiert. Wirklich ein schöner Weg in die Mirnitzscharte 2743 m, nach nicht mal 2 Sunden sind wir um 10.50 Uhr oben.


Mirnitzscharte 2743 m



Den Abstieg lassen wir auch gemütlich angehen, trotzdem sind wir um 13.00 Uhr unten auf der Lienzer Hütte 1977 m angekommen. Da waren wir ja gestern schon mal, heute wollen wir aber hier übernachten. Klar könnten wir noch absteigen und Heim fahren. Das ist uns aber inzwischen zu stressig, wir bleiben. Anderntags, als wir um 8.00 Uhr rauskommen, sind die Jäger auch schon da. Die haben wir vorgestern Mittag auch schon gesehen. Heute Morgen um 8.00 Uhr halten sie einen kleinen Frühschoppen. Das sind bestimmt lustige Jäger.

Auf nach Heim