(Hochkalter) Kleinkalter 2513 m

Erstellt am: 11.11.2020
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour, Gipfeltour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:     mittel
Karte:   Kompass 14
Region:   Berchtesgadener Alpen
Hütten:   Blaueishütte 1680 m
Scharten:   Kleinkalter 2513 m (Hochkalter 2607 m)

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa K., Adolf, Rosi
Tourentermin:     24.07. bis 26.07.2020
Besonderheiten:  Kurz vor dem Gipfel abgebrochen


Tourenbericht

CORONA Jahr

Eigentlich wollten wir die Hochkalterüberschreitung machen. Aber es ist CORONA. Auf die Hütten müssen wir unseren eigenen Schlafsack mitbringen. Decken gibt es nicht. So verzichten wir auf die Überschreitung und planen zwei Übernachtungen auf der Blaueishütte.

Die Tour

Wir fahren nicht ganz so früh los, wir haben einen gemütlichen Aufstieg vor uns. Gegen 10.00 Uhr treffen wir uns mit den "Münchner Mädels" auf dem Parkplatz Hintersee in der Ramsau. Wir lösen die Parktickets und machen uns startklar. Der Aufstieg bis zur Schärtenalm 1359 m verläuft auf einem Fahrweg, den die Hüttenwirte der Alm und der Blaueishütte benutzen. Gegen 11.45 Uhr kommen wir auf der schönen, schön gelegenen Alm an. Gerade recht für eine Mittagspause.

Das Wetter ist nicht ganz sauber, Wolken ziehen rum. Trotzdem setzen wir uns draussen hin, drinnen geht eh nicht - wegen CORONA. Wir trinken was - und machen auch Mittag. Das Wetter hält. Der Ausblick über das Tal und rüber zur Reiteralm ist super. Erst gegen 13.45 Uhr verlassen wir die gemütliche Alm um weiter aufzusteigen. Bald hinter der Alm, kurz vor dem Materiallift der Blaueishütte, zweigt nach links unser Steig zur Blaueishütte ab. In angenehmer Steigung führt er, dicht vorbei an den Felswänden, rauf zur Hütte. Bei der Blaueishütte 1680 m kommen wir kurz vor 14.30 Uhr an. Wir sitzen noch bis etwa 16.00 Uhr draussen vor der Hütte bevor wir nach Innen ziehen. Abends ist es im Gastraum ganz gemütlich. Coronabedingt ist die Hütte nur gut zur Hälfte belegt, so ist gut Platz. Das Abendessen passt so, reisst einen aber nicht vom Hocker.


Hochkalter - Kleinkalter 2513 m

Nach gutem Frühstück stehen wir um 8.00 Uhr abmarschbereit vor der Hütte. Die Wolken von Gestern haben sich großteils verzogen.

Zuerst folgen wir dem Weg Richtung Schärtenspitze. Bald zweigen wir rechts ab zum Hochkalter. Über eine Schuttrinne geht´s rauf zu einer latschendurchsetzten Felswand. Über die gutgriffige Platte kraxeln wir rauf in die Scharte auf 2065 m. Hier gehts links weiter über einen kurzen leichten Grat. Danach über Blockgelände mit leichten Kraxelstellen zu einer plattigen Felswand. Latschendurchsetzt ist die nicht. Wir klettern rauf, geht besser als es von unten aussieht. Über die Wand müssen wir auch wieder runter. Hoffentlich kommt kein Regen, denk ich mir.

Danach lassen wir den Rotpalfen links liegen und steigen weiter, mehr oder weniger auf dem Grat, weiter bis zum Kleinkalter 2513 m. Den erreichen wir um 11.15 Uhr. Adolf ist mit Rosi kurz vorher schon umgekehrt. Wir machen Pause, Nebel zieht rum, die Sicht ist nicht besonders. Von hier gehts noch mal runter in eine Scharte, dann kommt der Schlußanstieg zum Hochkalter. Der ist trotz der Nähe kaum zu erkennen. Wir wissen nicht wie lange das Wetter noch hält. Bei der Pause beschließen wir auf den Hochkalter zu verzichten. Der Kleinkalter 2513 m ist heute unser Gipfel.


Kleinkalter 2513 m



Wir kraxeln also über den Grat zurück. Am Rotpalfen vorbei beginnt es tatsächlich zu regnen, das hätte es nicht gebraucht. Als wir zur plattigen Felswand kommen ist die schon nass.

Ich steig ein und trau mich nicht ganz weiter. Hacken sind zwar da, ich hab aber kein Seil dabei. Ich sammle alle Bandschlingen unserer Truppe ein, eine Reepschnur hab ich auch noch dabei. Die Bandschlingen verbinde ich alle miteinander und mach es am Standhaken fest. So steig ich mit Seilsicherung über die Wand ab. Reicht zwar nicht ganz bis unten, aber bis zu einem guten Querriss. Danach komme ich problemlos raus aus der Felswand. Meine Mannschaft kann nachkommen.

Oben sind inzwischen zwei jüngere Herren auf unsere Truppe aufgelaufen. Sie rufen runter: "Wir bringen euer Material mit, dann bekommen wir zwei Bier auf der Hütte" Ist gut - machen wir aus. Als alle von uns unten sind kommen die Jungs dran. Sie bringen unser Material aber nicht mit, sondern steigen daran ab. Die Lage hat sich verändert - jetzt bekommen wir zwei Bier. Das Material ist egal, Hauptsache wir sind alle sicher unten.

Mehr oder weniger gemeinsam steigen wir weiter ab. Der Abstieg durch die latschendurchwachsene, griffige Platte ist nicht so schlimm. Sicher erreichen wir die Schuttrinne. Gegen 14.30 Uhr erreichen wir die Blaueishütte. Später kommt wieder die Sonne raus, es gibt noch Kaffee und Kuchen auf der Terrasse. Die zwei Jungs zahlen auch ihr Bier. Hätte es zwar nicht gebraucht - getrunken haben wir´s aber trotzdem. Danke.

Gegen 20.00 Uhr wird die Schärtenspitze toll von der Sonne angestrahlt. Hat sich doch gelohnt mal wieder in die Berge zu gehen. Trotz CORONA.

Auf der Blaueishütte - nach der Tour



Schärtenspitze im Abendlicht



Am anderen Tag steigen wir wieder ab. Auf der Schärtenalm machen wir Pause, weils so schön ist.