Hochalmspitze Überschreitung - Tauernkönigin

Erstellt am: 27.11.2015
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Tourentyp:   Hochtour und Klettersteig
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:     schwer
Karte:   AV-Karte 49
Region:   Ankogelgruppe
Hütten:   Gießener Hütte 2202 m
Gipfel:  Hochalmspitze 3360 m

Tourenplaner:   Adolf
Teilnehmer:  Rosi, Gerti, Tscharly, Luke
Tourentermin:     31. Juli bis 02. August 2015
Besonderheiten:  Eine abwechslungsreiche Gipfelüberschreitung über einen stolzen 3000er - Detmolder Grat/Rudolstädter Weg
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht



Anfahrt und Zustieg zur Gießener Hütte

Diese Tour war von Adolf für den DAV-Sulzbach-Rosenberg eigentlich als Klettertour ausgeschrieben. Die Besteigung des Südpfeilers der Hochalmspitze 3360 m mit etwa 250 Hm klettern im 5+ Bereich. Abzusichern ist das Ganze selbst, also eine "Alpine Tour". Mangels Seilpartner modelt er die Tour um. Auch ohne Südpfeiler ist die Hochalmspitze ein anspruchsvoller 3000er, wenn man ihn überschreitet.

Wir gehen gerne mit und nehmen die lange Anfahrt in Kauf. Der Luke stellt sich als Fahrer zur Verfügung. Durch dichten Verkehr sind wir auf Umwegen unterwegs. Wir kommen aber trotzdem um 16.30 Uhr am Parkplatz unter dem Gößkarspeicher 1707 m an. Das ist in Ordnung, denn rauf zur Gießener Hütte 2202 m braucht man nur etwa 1 1/2 Stunden.

Zuerst wandern wir unter der Staumauer durch, die wird schon halten. Dann gehts ins Gelände, wenn man aufpasst kann man den Fahrweg mehrmals abkürzen. Je höher man kommt desto besser wird die Aussicht. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir die Gießener Hütte 2202 m und trinken vor der Hütte noch ein Bierchen.


Überschreitung der Hochalmspitze

Gießener Hütte 2202 m - Detmolder Grat (Klettersteig) - Hochalmspitze 3360 m - Rudolstädter Weg (gesichert wo nötig) - Gießener Hütte 2202 m

Wir stehen früh auf. Die Überschreitung ist eine lange Tour und für Nachmittag ist schlechteres Wetter gemeldet. Gegen 6.00 Uhr brechen wir also auf. Aber auch jetzt ist das Wetter nicht berauschend, wir laufen im Nebel rum. Doch schon nach etwa 15 Minuten durchstoßen wir die Nebeldecke. Oben ist die Sicht gut und wir sind zuversichtlich unser Ziel heute zu erreichen. Auf markiertem Weg mit angenehmer Steigung geht´s im steinigen Gelände nach oben. Die Lassacher Winkelscharte 2856 m erreichen wir nach gut 1 1/2 Stunden gegen 7.35 Uhr. Es ist sonnig und die Fernsicht passt auch. Der Glockner im Osten ist gut zu erkennen, die Ankogelgruppe sowieso.


Lassacher Winkelscharte 2856 m





Wir machen nicht lange Pause. Ab hier wird der Weg unwegsamer, durch Blockgelände geht´s bergauf, immer den Gratrücken entlang, kein unangenehmes Gelände. Kurz unterhalb der Winkelspitze (Bild unten) kann man schon den Gipfelgrat einsehen über den der Schlußanstieg verläuft. Auch das Gipfelkreuz sieht man.



Hier müssen wir etwas abklettern, aber wir müssen nicht runter bis zum Trippkees wie überall beschrieben. Das kann aber auch von der Schneelage abhängig sein. Oberhalb des Kees verläuft der Weg, wo nötig mit Drahtseilen versichert. Schaut schneidig aus, der Grat. Ein paar luftige Stellen sind dann auch zu bewältigen, aber der Aufstieg über den Detmolder Südwestgrat ist trotz hochalpinem Ambientes ein Klettersteig, folglich auch versichert.


Bilder vom Schlußanstieg







Um 10.45 Uhr erreichen wir bei bestem Wetter den Gipfel der Hochalmspitze 3360 m. Hier oben auf der Tauernkönigin haben wir eine tolle Aussicht in die östlichen Alpen. Ich kenne hier nicht so viel aber Glockner und Dachstein sind mir dann doch ein Begriff. Schnell machen wir ein paar Gipfelbilder denn der Andrang auf dem Gipfel wird größer, aber ein Massenandrang ist es nicht.


Hochalmspitze 3360 m - Die Tauernkönigin







Der Gipfel selbst ist aber nicht so sehr geräumig, deshalb räumen wir bald das Feld und machen uns an den Abstieg. Wir wollen ja eine Überschreitung machen und auf dem Rudolstädter Weg absteigen. Also wandern wir östlich auf dem Grat weiter, als sichtbares Ziel dient das "Steinerne Mandl". Der Grat wird erst breiter um danach wieder ein zackiger Grat zu werden, fast zackiger als der Aufstiegsgrat. Die Abstiegsroute verläuft zuerst nördlich des Grates in steilem Felsgelände, aber auch hier ist alles versichert wenn es nötig ist.


Am Ostgrat - Richtung Steinernes Mandl





Gegen 12.45 Uhr queren wir den Grat in einer Scharte von Nord nach Süd. Hier geht´s nun steil im Fels runter (Klettersteig) bis zum Trippkees.


Durch die Scharte und Abstieg zum Trippkees







Die oberen 50 Hm des Kees sind relativ steil. Wir haben Steigeisen und 50 m Seil dabei. Wir entscheiden uns für die Steigeisen, das Seil bleibt im Rucksack. Andere gehen auch ohne Steigeisen runter, aber das muss jeder selber wissen. Als es flacher wird entledigen wir uns der Eisen und treten den weiteren Abstieg an. Gegen 15.15 Uhr sitzen wir schon vor der Gießener Hütte 2202 m und trinken ein gemütliches Bier, das Wetter hat bis jetzt gehalten. Doch bald beginnt es zu regnen, wir gehen rein.

Eine tolle Tour die der Adolf da ausgesucht hat. Gut dass er keinen Kletterpartner hatte, so konnten auch wir mitgehen.