Comer See - Grigne - Transversata Alta

Erstellt am: 05.12.2016
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Tourentyp:   Klettersteig und Transversata Alta
Tourenlänge:   4 Tage
Schwierigkeit:     fast schwer
Karte:   Global Map Le Grigne
Region:   Comer See
Hütten:   Rif. Rosalba 1719 m, Rif. Brioschi 2408 m, Rif. Bietti 1719 m
Gipfel: Corno Medale 1038 n, Grigna 2408 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Rosi, Adolf, Helmut
Tourentermin:     26. bis 29. Mai 2016
Besonderheiten:  Die Via Transversata Alta ist ein toller Weg


Tourenbericht



Anfahrt zum Comer See und kleiner Klettersteig

Es ist Ende Mai, in den Bergen liegt noch Schnee und die Hütten sind geschlossen. Aber - am Comer See ist schon Frühling, auch in der Grigne. Ein zackiges Gebirge auf der Südostseite des Sees. Es liegt nördlich von Lecco und östlich von Mandello de Lario, hier wird die Motoguzzi gebaut.

Wir fahren früh los, es ist nicht der nächste Weg. Runter zum Bodensee, durch die Schweiz über den Bernadino bis nach Como. Südlich des Sees queren wir östlich nach Lecco. Hier suchen wir rauf nach Rancio 371 m. Bis oberhalb des Friedhofs kann man rauffahren wenn man sich nicht fürchtet. Am Ende der Straße kann man auch parken wenn man sich ranquetscht. Umkehren will gekonnt sein auf der steilen Straße. Wir parken und machen uns fertig. Einen Klettersteig wollen wir rauf, soviel weiß ich aus der Karte, es ist nämlich eine Leiter eingezeichnet. Ich hab keine Ahnung vom Schwierigkeitsgrad und wie lange er eigentlich dauert. So schlecht war ich noch nie auf eine Tour vorbereitet. Aber es soll ja nur eine kleine Bewegung am Anfahrtstag sein.

Nach knapp einer halben Stunde haben wir den Klettersteig Via Ferrata Alpini Gruppo Medale erreicht. Den Namen lese ich hier zum ersten Mal. Wir legen das Klettersteigset an und ich steige als Erster ein, die anderen folgen.

Ein toller Klettersteig, aber ziemlich senkrecht. Nicht dass ich nicht schon schwerere Klettersteige gegangen wäre, aber ich bin heute nicht gut drauf. Ich nehm gerade Antibiotika. Da hab ich zu spät dran gedacht, sonst hätte ich die Tour eventuell abgesagt. Ich trau mich nicht recht weiterkraxeln, die Hakenabstände sind mir zu weit. Ich frag den Adolf ob er mich an´s Seil nimmt, ich hab 30 m Twinseil dabei. Wir binden uns ein und der Adolf geht voraus. So ist mir wohler, aber ich plage mich doch sehr.

Durch das Seil werden wir natürlich langsamer, Helmut und Rosi werden ausgebremst. Wir brauchen fast 4 Stunden zum Gipfel des Corno Medale 1038 m. Ich bin heilfroh als wir endlich oben sind. So ist es mir noch nich nie ergangen. Ich bedank mich noch mal beim Adolf für´s Sichern. Der Abstieg ist dann kein Problem.


Corno Medale 1038 m.

m


Zu Hause schau ich nach was das für ein Klettersteig war.

Via Ferrata Alpini Gruppo Medale

Gehzeit: 3,45 Stunden vom Auto
Schwierigkeit: D
Höhenmeter: 675 m
Abstieg: 1 Stunde

So mach ich das nicht mehr, das nächste mal weiß ich wieder was wir machen. Gut dass ich oft ein Seil dabei hab um zu helfen. Diesmal haben wir es für mich gebraucht.

Nachdem wir unser Auto erfolgreich gewendet haben suchen wir unser Quartier westlich vom Lago di Garlata auf. Abends essen wir natürlich eine Pizza, was sonst, wir sind im sonnigen Italien.

Aufstieg zum Rifugio Rosalba

Am nächsten Morgen wird erst mal auf der Terrasse mit Seeblick gefrühstückt. Erst danach fahren wir los, Richtung Norden am öslichen Seeufer entlang bis nach Mandello del Lario. Hier wird die Motoguzzi gebaut, eine italienische Traditionsmarke. In Mandello del Lario suchen wir rauf nach Rongio 395 m, hier parken wir unser Auto und machen uns fertig.

Nachdem wir den Einstieg gefunden haben wandern wir auf dem Weg 13b zwischen Bäumen rauf zum Monte Manavello 1113 m. Hier schlage ich eine Pause vor, ich bin nicht ganz fit, außerdem haben wir heute Zeit. Danach geht´s über den Zucco Portorella 1504 m und den Zucco Pertusio 1674 m auf manchmal recht steilem Pfad nach oben. Ein durchaus schöner und abwechslungsreicher Aufstiegsweg mit schöner Aussicht über den Comer See. Auch das letzte Stück rüber zum Rif. Rosalba 1719 m ist noch schön zu gehen. Hier haben wir schon einen tollen Ausblick in die zackige Grigne und auf einen Teil der Traversata Alta, die wir morgen gehen wollen.


Rifugio Rosalba 1719 m in der Grigne



Wir kommen trotz unseres späten Aufbruchs schon am frühen Nachmittag an, macht aber nix. Wir setzen uns auf die Terrasse und genießen ein Bier mit Aussicht. Morgen wird die Etappe eh länger werden.

Traversata Alta

Heute sind wir nicht so spät dran, die Traversata Alta ist lang. Über das Bivaco degli Alpini zum Rif. Brioschi auf der Grigna 2408 m, wollen wir weiter zum Rif. Bietti, eine schöne Tagesetappe. Ich hab mich entschlossen mitzugehen, wenn ich nicht mehr kann würde ich links auf das Rif. Elisa absteigen.

Zuerst müssen wir mal rauf ins Colle Valsecchi 1927 m. Gleich hinter der Hütte wird der Aufstieg felsig. So bleibt es heute den ganzen Tag, bis auf die Stellen wo der Schnee liegt. Hier im Sattel nehmen wir den linken Weg 11 der zwar auch mit Ketten versichert ist aber auch ohne Klettergurt begangen werden kann. Ein interessanter Weg zur Bochetta del Giardino.

Ab hier folgen wir Weg 7, der Traversata Alta, ein toller Weg durch die Felsen der Grigne. Immer wieder rauf und runter aber nicht zu viele Höhenmeter, eine imposante Landschaft. Durch die Bochetta di Valmala 1860 m und die Bochetta di Compione 1807 m erreichen wir das Rif. Bivacco degli Alpini.








Hier steht ein Kontrollposten, nein keine Grenzkontrolle, sondern ein Posten für die Läufer. Heute ist anscheinend ein Berglauf auf die Grigna. Eine endlose Schlange von Läufern kommt von unten und auch vor uns ist alles schon voller Läufer. Wir gehen weiter und versuchen die Läufer so gut es geht vorbei zu lassen. Manche überholen auf allen Vieren, aber sie überholen. Bis zum Gipfel ist es nicht mehr weit, die ersten Läufer kommen schon wieder runter. Sie haben ihr Ziel schon erreicht und sind auf dem Rückweg.




Auch wir erreichen das Rif. Brioschi auf der Grigna 2408 m. In der Hütte tummeln sich zwar die Läufer um sich aufzuwärmen aber wir bekommen sogar einen Sitzplatz. Wir müssen uns auch ein bisschen aufwärmen und erholen. Es ist schon Nachmittag und wir sind schon lange unterwegs. Auch eine Kleinigkeit zum Essen ist jetzt nicht schlecht.

Nach einer angemessenen Pause verlassen wir die warme Hütte wieder und gehen noch zum Gipfelkreuz gleich hinter der Hütte.




Wieder vorbei an der Hütte steigen wir auf dem Weg 25 in eine nordostseitige Senke ab. Hier ist noch alles mit Schnee bedeckt und wir müssen den Weiterweg in die Bochetta del Guzzi 2104 und weiter in die Scharte 2168 m suchen. Aber wir sind erfolgreich und finden den Übergang auf die Westseite des Grates.








So können wir auf Weg 28, der Via Guzzi, absteigen zum Rif. Bietti 1719 m, wo wir unser Tagesziel erreicht haben. Eine sehr abwechslungsreiche Tour, mit Pause waren wir 8 1/2 Stunden unterwegs.

Abstieg im Regen

Auch heute sind wir nicht spät dran. Wir müssen zwar nur zum Auto absteigen, der Wetterbericht hat aber im Laufe des Tages Regen gemeldet. Hilft uns aber nicht viel, schon nach etwa 1/2 Stunde fängt es an zu regnen. Über Weg 15a - 18 - 14 steigen wir mit Gegenanstiegen ab. Kein kurzer Abstieg, wir sind gute 3 Stunden unterwegs und es hat sich eingeregnet. Als wir beim Auto ankommen sind wir durch und durch nass. Gut das wir trockne Klamotten im Auto haben. So legen wir uns trocken und treten die Heimreise an.