Gardasee - Leichte Wanderungen

Erstellt am: 21.11.2020
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Wanderungen auf Gipfel, Hütten und Malgas
Tourenlänge:   4 Tage Gardasee
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Wanderkarte Kompass 687+101+102
Region:   Gardasee
Hütten:   Rif. Monte Stivo 209 m, Rif. San Pietro 976 m, Malga Somator 1310 m
Gipfel:  Monte Stivo 2059 m, Monte Biaena 1618 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Christa, Birgit
Tourentermin:     05.09. bis 09.09.2020
Besonderheiten:  Trotz C O R O N A


Tourenbericht

Fünf Tage am Gardasee

Ich fahr dieses Jahr das zweite Mal zum Gardasee. Die Welt wird noch immer vom CORONA-Virus beherrscht, aber hierher kann man noch fahren.
Letzes Mal war ich mit meinen Kindern am Lago. Diesmal hab ich meine drei Frauen dabei. Wir wollen ein bischen wandern und es uns gut gehen lassen. Ein Quartier haben wir ohne Probleme kurzfristig bekommen.

Besteigung Monte Stivo 2059 m

Wir fahren zeitig los. Diesmal fahren wir nicht schon in Trento-Nord von der Autobahn runter. Wir verlassen erst in Rovereto die Autobahn. Ich vermeide das sonst, hier ist meistens Stau, so auch heute. Wir wollen Heute aber nicht gleich zum See runter, bei Loppio biegen wir rechts ab. Der Stau ist weg. Wir fahren rauf bis nach Santa Barbara 1170 m und Parken unterhalb der Kirche auf einem Wanderparkplatz.

Es ist 10.45 Uhr als wir losgehen. Vorbei an der Kirche führt uns ein Weg zuerst an einen Bauernhof. Bis hierher hätten wir auch noch mit dem Auto fahren können. Aber egal, das Stückchen kann man auch laufen. Wir folgen dem Weg 608B. Durch den Wald windet er sich manchmal ganz schön steil hinauf, immer Richtung Malga Stivo. Auf etwa 1600 m betreten wir das Almgelände und verlassen nach rechts den Weg zur Alm. Ein ausgetretener steiniger Pfad führt ziemlich steil nach oben, dem Gipfel entgegen. Doch da wollen wir jetzt noch nicht ganz rauf, zuerst ruft die Hütte. Birgit hat Hunger. Also links halten und oberhalb der Malga Stivo queren. Kurz vor 13.00 Uhr erreichen wir das Rif. Monte Stivo 2009 m. Auf der Terrasse bekommen wir auch noch einen Platz, sonnig aber etwas zugig. Aber mit toller Aussicht über den Gardasee. Wir trinken und essen etwas bevor wir kurz nach 14.00 Uhr das letzte Stück zum Monte Stivo 2059 m in Angriff nehmen.


Monte Stivo 2059 m



Adamello - Presanella - Brenta



Über den Gardasee südöstlich Richtung Tremalzo



Auf dem Monte Stivo hat man eine tolle Rundumsicht. Im Süden zum Bonte Baldo über den Gardasee rüber zum Tremalzo. Nördlich rein ins Adamello mit Monte Care Alto und Presanella. Weiter rechts rein in die Brenta. Östlich über das Etschtal bis zur Astagruppe und weiter rechts zum Monte Lessini.

Gegen 14.45 Uhr beenden wir die Rundumsicht und machen uns an den Abstieg. Über den Gipfelgrat besuchen wir zuerst noch eine Madonna, die auf einem Nebengipfel Richtung Rovereto steht. Oberhalb der Malga weiden ein paar Kühe und geben ein tolles Fotomotiv ab.



Danach steigen wir zügig und steil zum Waldrand ab. Dann gehts über den Aufstiegsweg zurück zum Auto, wo wir um 16.20 Uhr ankommen. Für den Anfahrtstag eine tolle Tour.

Wir fahren auf der kleinen Straße weiter über steile Serpentinen Richtung Arco runter. Nachdem wir unsere Quartier in Riva del Garda bezogen haben suchen wir unsere Stammpizzeria auf und essen gemütlich zu Abend.

Forte San Marco 433 m

Für heute meldet der Wetterbericht am nördlichen Gardasee nicht ganz beständig, also fahren wir in den Süden. Rauf nach Nago und bei Rovereto auf die Autobahn. Es ist nicht weit bis zur Ausfahrt Affi, hier fahren wir runter. Parallel an der Autobahn ein kleines Stück zurück Richtung Caprino bis nach Zuane. Hier gleich rechts weg, und dann sofort nach der Ortschaft links einen Schotterweg rein. Zwischen Weinbergen bis zum Wegende. Hier ist ein kleiner Parkplatz bei einer kleinen Bar 190 m.

Das ist natürlich fatal. Da müssen wir rein - in die Bar. Es ist schon nach 10.00 Uhr, da kann Mann und auch Frau, schon mal einen Frühschoppen machen. Ich bestell mir ein Bier. Die Damen: einen Cappuccino + ein Wasser + ein Aperol-Spritz, wie immer. Ich glaub wir bestellen auch noch eine zweite Runde, auf der Terrasse ist es ziemlich sonnig. Auf jeden fall brechen wir erst nach 12.00 Uhr auf. So wird´s gemacht, Aufstieg in der Mittagssonne.

Aber das Forte liegt nur auf gut 400 m, da kommen wir schon rauf. Der Weg ist nicht uninterressant, schon beim Aufstieg wird immer mal wieder der Blick frei runter ins Etschtal und rüber zu einem anderem Forte. Wir können auf der anderen Autobahnseite gut erkennen dass die Etsch hier eine Schleife macht, fast wie die Moselschleifen.

Gegen 13.45 Uhr erreichen wir das Forte S. Marco 433 m. Eine riesige Festungsanlage, irgendwann 18xx erbaut und kurz vor dem 1. Weltkrieg fertiggestellt. Da war es dann aber eigentlich schon veraltet. Es diente zwar noch als Depot und Truppenunterkunft für 300 Mann, gekämpft wurde hier aber nicht
Eigentlich steht dran "betreten verboten", aber alle Wege sind gut ausgetreten. Ein Veroneser Soft-Air-Verein nutzt das Gelände für seine Zwecke. Die Anlage ist in einem super Zustand. Alte Kanonenstellungen sind hier einige zu sehen. Im 1. Weltkrieg war es mit 25 Kanonen bewaffnet. Wir erkunden die Anlage, das dauert ein bischen.

Gegen 14.00 Uhr suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit Aussicht über das Etschtal und machen Pause. Wir haben eine kleine Brotzeit dabei, auch zwei Flaschen Bier hab ich mitgenommen.


Forte San Marco 433 m





Danach treten wir den Rückweg an. Eigentlich wollten wir ja noch weiter nach Norden wandern, da sind Marmorbrüche und man könnte eine ausgedehnte Runde machen. Aber für heute sind wir da zu spät dran - wegen der Bar. Vielleicht ein andermal. Wir steigen ab, wir haben noch einen Termin. Gegen 15.30 Uhr sind wir wieder unten bei der Bar und beim Auto. Diesmal kehren wir aber hier nicht ein. Wie gesagt, wir haben noch einen Termin.

Wir fahren über Caprino runter zum Gardasee. Auf der Uferstraße fahren wir nach Norden. Wir suchen eine bestimmte Bar, direkt an der Straße. Wer suchet der findet. Wir parken und nehmen direkt am Ufer Platz. Hier ist ein schöner Platz wenn die Sonne langsam untergeht, das wissen wir.




Rifugio San Pietro 976 m

Heute haben wir es nicht besonders eilig. Wir machen nur eine kleine Wanderung auf eine Hütte. Wir fahen mit dem Auto rauf Richtung Tennosee.

In Tenno 427 m suchen wir einen Wanderparkplatz und stellen das Auto ab. Mit leichtem Gepäck gehen wir los. Der Weg 401 hat es in sich, geht gleich ziemlich steil weg. Das ändert sich auch nicht wirklich, die Steilheit bleibt. Wir erreichen den kleinen Ort Calvola 642 m, der ist nicht weniger steil. Durch Gässchen steigen wir steil ans obere Ortsende. Weiter oben sind noch verstreute Ferienwohnungen oder Wochenendhäuser. Hier erwischen wir leider den falschen Weg, der führt aber auch zum Ziel. Zwar etwas länger, dafür aber nicht mehr so steil.

Um 15.00 Uhr kommen wir auf dem Rifugio San Pietro 976 m an. Dem "Balkon am Gardasee" wie es heißt. Die Aussicht auf den nördlichen Gardasee und den Monte Baldo ist tatsächlich schön. Das Wetter spielt mit, wir haben Glück. Von der traditonellen Küche bekommen wir nicht mehr viel mit. Die Küche ist geschlossen, aber ein belegtes Brot gibt´s noch. Das ist auch gut, und hilft für den Hunger. Eigentlich könnte man hier auch mit dem Auto rauffahren, aber das ist langweilig. Mit dem Mountainbike von Riva aus, das wäre noch eine gute Option. Das wollten die Mädels aber nicht.

Nach einer schönen Pause brechen wir um 16.00 Uhr auf, um abzusteigen. Wir wählen Weg 409, der ist zuerst nicht ganz so steil und wir sehen noch mal was anderes. Bei Ville de Monte 556 m halten wir uns links und kommen wieder nach Calvola 642 m. Das letzte Stück geht´s wieder steil runter nach Tenno 427 m, wo unser Auto steht.

Abends gehen wir wieder in unsere Stammpizzeria. Hier gib´s aber auch super Muscheln, sehr zu empfehlen.




Monte Biaene 1618 m und Malga Somator 1310 m

Nicht immer muss man hoch hinaus, auch niedrige Gipfel haben ihren Reiz und bieten eine schöne Aussicht. Dann bleibt auch noch Zeit für eine schöne Alm. - Sagen die Alten - .

Wir fahren heute noch mal rauf in die Gegend vom Monte Stivo. Diesmal von Torbole Richtung Rovereto und wieder in Loppio links weg. Rauf über die kurvige Straße diesmal Richtung Passo Bordale 1253 m. Kurz vor dem Pass kommt die Talstation eines kleine Liftes mit einem riesigen Parkplatz. Hier beim Risorante Pizzeria la Baita 1227 m parken wir.

Um 10.00 Uhr haben wir alles klar und wir können los gehen. Neben dem Skihang führt der Weg 671 nach oben, der noch vor dem Sattel nach rechts abzweigt. Auf dem Sentiero atrezzato Laste geht es schön durch den Wald, gemütlich am Hang entlang nach oben. Den Monte Biaena 1618 m erreichen wir um 11.15 Uhr. Hier sind auch alte Östereichische Stellungen aus dem 1. Welkrieg. Drüben auf dem Monte Baldo saßen die Italiener. Es ist zwar nicht ganz klar trotzdem lohnt sich die Rundumsicht.


Monte Biaena 1618 m und Abstieg über die Ferrata Somator



Den Rückweg treten wir über die Ferrata Somator an. Ferrata ist hier fast übertrieben. Zuerst geht es auf einen interressanten Grat entlang. Grat ist auch schon übertrieben. Rechts gehts zwar steil runter, links ist aber flacheres Gelände. Dann kommen noch ein paar Felsstufen die mit Drahtseilen versichert sind, das war die Ferrata. Einigermaßen sichere Geher brauchen hier keine Sicherungsmittel. Aber das muss jeder selber wissen. Kurz nach 12.00 Uhr sind wir auf der Malga Somator 1310 m.

Auf der Malga Somator 1310 m - BrotzeitZeit



Das passt genau richtig zum Mittag machen. Das Wetter passt auch und wir nehmen auf der Terrasse Platz. Es gibt eine gute Brotzeit mit Schinken Käse und eingelegten Zwiebeln. Dazu passt gut ein Bier, oder Wasser + Cappuccino + Aperol Spriz sagen die Damen. Egal, jeder wie er mag - Hauptsache schön ist´s. Gegen 14.15 Uhr steigen wir in etwa 20 Minuten zum Auto ab.

Vier schöne Tage am Gardasee - Trotz Corona - morgen fahren wir Heim..