Gardasee gemütlich - Wandern, Klettersteig, Biken

Erstellt am: 30.12.2017
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Wandern, Klettersteig, Biken
Tourenlänge:   9 Tage Gardasee
Schwierigkeit:     leichte Wanderungen, Klettersteige und Biketouren
Karte:   Kompass 101+687+690
Region:   Gardasee
Hütten:   Rif. Alpini 1150 m,
Gipfel:  Monte Cornetto 2180 m, Dosso d´Abramo 2133 m, Cima Verde 2102 m, Cima Caset 1748 m, Monte Zugna 1865 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Adolf, Rosi, Birgit, Christa K., Christa B.
Tourentermin:     29.09. bis 07.10.2018
Besonderheiten:  Ein gemütlicher Gardaseeurlaub


Tourenbericht

Gardasee - Gemütlich

Neun gemütliche Tage am Gardasee

Wir machen diesmal einen "Gemütlichen Gardasee-Urlaub." Am nördlichen Gardasee in Riva del Garda waren wir schon oft. Ich habe hier schon alle Klettersteige gemacht die es gibt, manche schon mehrmals. Auch über den Kamm des Monte-Baldo sind wir schon gewandert und den Monte Stivo hab ich auch schon bestiegen. Es gibt nicht mehr viel Neues zu entdecken. ABER in dem neu eröffneten Wirtshaus an der alten Ponalestraße war ich noch nicht. Da wandern wir noch am Anreisetag hin. Die Mädels bestellen einen SPRIZZ, der Adolf und ich genießen ein Bier in der Sonne, ein guter Anfang.

Tre Cime del Monte Bodone

Heute wollen wir mal zum Monte Bodone rauf, das ist der Gebirgszug der das Etschtal vom Sarcatal trennt. Am nördlichen Ende gibt es hier eine tolle Tour, hab ich gelesen. Eine völlig überlaufene Runde über drei Gipfel, DIE Sonntagstour für alle aus Trento, IHR Hausberg quasi. Heute ist Sonntag, trotzdem wollen wir da heute rauf.

Die Anfahrt über Drena und Cavedine ist verschlungen und führt über Hochtäler im Bodonemassiv die ich nicht kenne. Hier könnte man bestimmt auch noch tolle Wanderungen unternehmen. Nach Cavadine in Lasino führt eine kleine Straße in einigen Serpentinen rauf in den breiten Pass Palu di Bondone 1550 m. Hier oben bei einem Langlaufzentrum, neben einem Wirtshaus, parken wir. Würde man über den Pass weiterfahren kommt man runter nach Trento.

Um 10.30 Uhr sind wir startklar. Es ist noch neblig, die Gipfel sind noch nicht zu sehen, auch der Personenandrang hält sich in Grenzen. Nach kurzer Orientierung ziehen wir los, zuerst über Almwiesen und durch einen kleinen Wald. Vorbei an der Malga Fragari einen langen Rücken (Costa dei Cavai) rauf, unserem ersten Gipfel entgegen. Die Fernsicht ist noch immer nicht gut, nur manchmal ist unser Gipfel zu sehen. Der letzte Aufschwung scheint steiler zu sein. Doch bis 2100 m bleibt es angenehm zu gehen, nur die letzten 80 Hm sind etwas steiler, hier muss man auch etwas kraxeln. Kurz nach 12.00 Uhr bin ich mit Christa und Adolf auf dem Monte Cornetto 2180 m, die anderen brauchen noch etwas.

Wir haben geraume Zeit bis Birgit und Gerti kommen. Ab und zu reisst es oben mal auf, dann sind die Gipfel der Brenta und der Presanella mit dem noch stark vergletscherten Adamello zu sehen, ein tolles Panorama. Auf der anderen Seite über das Etschtal ist auch die Astagruppe auszumachen.


Brenta - Panorama



Monte Cornetto 2180 m - (rechts) Dosso d´Abramo 2133 m und Cima Verde 2102 m



Kurz vor 13.00 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg vom Cornetto, über einen kurzen gemütlichen Grat-Sattel auf 2050 m geht´s rüber zum Abramo. Hier führt ein kurzer "Klettersteig" mit einer kleinen Leiter nach oben, für etwas Geübte ist kein Klettersteigset nötig, wir schaffen das ohne.
Um 14.15 Uhr stehen wir auf unserem 2. Gipfel heute, dem Dosso d´Abramo 2133 m. Jetzt ist das Wetter prima und die Fernsicht ist auch besser geworden.

Dosso d´Abramo 2133 m





Unser Weiterweg führt vom Gipfel ein kurzes Stück zurück, dann geht es für uns links weg. Eine nicht unsteile drahtseilversicherte Rinne muß abgeklettert werden. Das erste Stück hat gute Tritte, kurz bevor wir unten sind schaut Christe noch nach unten und bemerkt, "hier wird´s jetzt etwas filigraner". Das stimmt, man muss gut aufpassen und gut treten, ziemlich kleine Tritte hier. Aber es ist nur eine kurze Stelle, schnell sind wir wieder auf sicherem Boden. Trotzdem, für Ungeübte oder auch Kinder ist hier ein Sicherungsmittel durchaus angebracht.

Wenn man die Stelle vermeiden will kann man auch auf dem Zustiegsweg wieder in den Sattel zwischen Cornetto und Abramo absteigen und den Abramo westlich umgehen.

Wir wandern nach der Schlüsselstelle östlich unter dem Ambramo weiter unserem nächsten Gipfel entgegen. Den Cima Verde 2102 m erreichen wir über einen leichten Gratrücken um 15.00 Uhr. Der Cima Verde ist grün wie der Name schon sagt und bietet sich für eine Pause an. Wir haben eine kleine Brotzeit und auch eine Flasche Wein dabei, das muss verzehrt werden.

Danach steigen wir steiler und länger als gedacht durch Wald ab. Zum Schluss zieht es noch über Almwiesen vorbei am Langlaufgelände dem Pass entgegen , wo unser Auto steht. Hier steht glücklicherweise ja das Gasthaus, mit sonniger Terrasse. Wir lassen uns um 16.30 Uhr nieder und genießen noch eine Stunde die Abendsonne. Soo überlaufen war die Tour gar nicht. Sehr zu empfehlen, eine schöne gemütliche Runde.


Wir genießen die Abendsonne



Colodri - Klettersteig

Der Colodri ist ein leichter kurzer Klettersteig gleich bei Arco. Den sind wir schon mal rauf, aber bei Regen. Diesmal wollen wir das bei besserem Wetter machen. Eilig haben wir es nicht - gemütlich soll es sein, gegen 10.15 Uhr sind wir beim Einstieg. Christa und Rosi legen ein Klettersteigset an, die anderen gehen ohne. Hier ist einiges los, das ist überlaufen, das kann man sagen. Kein Wunder, das Wetter ist prima, der Klettersteig ist leicht, den kann jeder machen. Gut dass wir es gemütlich machen wollen, sonst müssten wir ständig überholen. Eine nette Kraxelei.

Um 11.30 Uhr haben wir den Ausstieg erreicht, in 15 Minuten laufen wir noch rüber zum Gipfelkreuz des Colodri 400 m. Eigentlich ist das kein richtiger Gipfel, eher ein Plateau, macht aber nichts. Heute bei bestem Wetter haben wir eine prima Aussicht, rüber zur Burg von Arco und runter zum Gardasee.



Nach getaner Aussicht wandern wir runter zur Kapelle Santa Maria di Laghel 220 m. Von hier auf einer ziemlich steilen Fahrstraße wieder rein nach Arco 90 m. Wir kehren gemütlich ein und gehen nachmittags gemütlich shoppen, das muss in Arco sein, immer.

MTB - Tour zum Passo Nota

Heute will ich mit dem Adolf eine kleine Biketour machen. Damit das nicht in Arbeit ausartet lassen wir uns von Rosi und Gerti über Limone bis nach Vesio 620 m mit dem Auto raufbringen. Wir machen unsere Bikes klar und starten um kurz vor 10.00 Uhr gemütlich unsere Tour. Die Mädels verbringen auch einen gemütlichen Tag, glaub ich.

Aus dem oberen Ortsende von Vesio fahren wir flach rein ins Valle di Bondo. Auf einer Fahrstraße die in ein Naturschutzgebiet reinführt, Verkehr ist hier aber fast keiner, nur vereinzelt fährt ein Auto. Nach etwa 1/2 Stunde wird das Tal enger und es wird auch steiler, aber man kann alles gemütlich treten. In angenehmer Steigung ziehen die Serpentinen nach oben. Auf 1150 m zeigt nach links ein Wegweiser weg, 5 Min zu einem Rifugio. Da fahren wir natürlich nicht vorbei, wir wollen sehen ob die Hütte offen hat, mit einer Einkehr hatten wir eigentlich nicht gerechnet. Um 11.00 Uhr sind wir beim Rif. Alpini 1150 m und die hat geöffnet. Wir lassen uns nieder und trinken gemütlich ein Bier, oder zwei.

Erst um 12.00 Uhr radeln wir weiter, bald gehts rechts weg zu einem Kriegsfriedhof. Wir machen einen Abstecher und fahren hin. Viel ist nicht zu sehen, also wieder zurück und weiter in den Passo Nota 1205 m, da wollten wir her. Hier oben steht noch eine Kanone vom 1. Weltkrieg und noch mal eine bewirtschaftete Hütte. In der können wir aber nicht schon wieder einkehren, unsere Hütte war eh die schönere, wir radeln also weiter.

Kanone im Passo Nota 1205 m



Der Weg führt zur Bocca del Fortini 1245 m, hier links könnte man zum Ledrosee abfahren, wir fahren aber geradeaus und kommen so rüber zum Passo Rochetta 1159 m.

Ab hier geht´s bergab, runter zum Gardasee. Ich nehm diesmal den linken Weg, den rechten hab ich schon mal raufgeschoben, ein übler Hohlweg. Der linke ist für mich aber auch nicht wirklich fahrbar, stellt sich raus. Ich muss einiges schieben, der Adolf kann schon mehr fahren.

Unten auf 960 m kommen wir auf einen besseren Weg, diesen rechts weg und rüber zur Malga Palaer 946 m. Die ist nicht bewirtschaftet, das macht aber nichts. Ab hier ist alles fahrbar, zwar ziemlich steil aber ein Fahrweg eben.

Wir fahren und bremsen runter bis Pregasina 532 m. Das erste Wirtshaus das kommt ist gerammelt voll mit Bikern, viele E-Bikes. Vom Gardasee kann man mit diesen Dingern leicht hier rauffahren.

Ich weiß dass etwas weiter unten noch ein Wirtshaus ist, "da fahren wir runter", sag ich zum Adolf. Wir haben Pech, es hat geschlossen. Rauf fahren wir auch nicht mehr also weiter runter, bis kurz vor den Tunnel nach dem Ortsausgang. Hier biegen wir rechts ab, so kommen wir zur alten Ponalestraße runter, und an dem schönen Wirtshaus vorbei bei dem wir am Anreisetag waren. Hier kehren wir um 13.45 Uhr gemütlich ein bevor wir es gar runterrollen lassen nach Riva del Garda 60 m.

Hier beenden wir unseren gemütlichen Radausflug.



Sentiero Mora Fiore e Mauro Pellegrini

Ein Klettersteig A/B der keiner ist (ein paar Kriegsstellungen), aber trotzdem eine schöne Runde.

Wir fahre rauf zum Ledrosee und dann weiter Richtung Monte Tremalzo. Beim Rif. Garibaldi 1600 m kann man links noch ein Stück den Wanderweg 419 reinfahren bis ein kleiner Parkplatz auf etwa 1630 m kommt. Hier parken wir um 10.00 Uhr.

15 Minuten später wandern wir los, runter zur Bocca Caset 1603 m, wo eine Vogelkundlerstation steht. In der Bocca geht´s rechts weg weiter absteigend der Malga Glú 1269 m entgegen. Doch bevor man die Alm erreicht zweigt links ein Weg ab, den wir nehmen. Auf Weg 456 wandern wir fast eine Stunde auf etwa gleicher Höhe bis zur Bochet di Spinéra 1347 m.

Hier links abbiegend, geht es jetzt steil bergauf dem Monte Corno entgegen. Um 12.30 Uhr kommen wir im Sattel 1700 m links des Monte Corno an. Den Gipfel lassen wir rechts liegen und steigen nun eine kurze steile seilversicherte Rinne auf. Danach geht es, oft wenig unterhalb vom Grat, an steilen Grasflanken immer wieder Auf und Ab. Ein paar Gipfelchen werden überschritten. Ein seilversicherter kurzer Aufstieg kommt auch noch. Zum Teil ein ausgesetzter Weg, bei Nässe eventuell etwas heikel. Ob das alle gemütlich finden weiß ich nicht. Um 13.50 Uhr erreichen wir die Cima Caset 1748 m, das Wetter ist gut und die Aussicht auch.







Danach ist es nicht mehr weit, auf einem gemütlichen Weg gehts zurück in die Bocca Caset 1603 m zu den Ornithologen. Dann folgt noch der kleine Gegenanstieg zu unserem Auto. Eine schöne Runde wenn es trocken und nicht zu heiß ist. Wir sind das ohne Klettersteigset gegangen, für Ungeübte oder Kinder kann ein Sicherungsmittel angebracht sein. Wir fahren noch rauf in den Tremalzopass 1700 m, da steht ein Rifugio,
hier kehren wir noch gemütlich ein.


Monte Zugna

Heute ist unser letzter Tag, wir müssen wieder Heim fahren, aber wir können es nicht lassen. Ein letztes Mal wollen wir noch rauf auf einen Gipfel. So fahren wir nach Rovereto, ich hab da einen Berg ausgemacht auf dem wir noch nicht waren. Der Monte Zugna 1865 m war damals im 1. Weltkrieg ein Stellungsgipfel, den die Italiener besetzt hatten. Auch der Monte Baldo und das dazwischenliegende Etschtal war italienisch. Aber das Tal östlich vom Monte Zugna war schon vom Feind besetzt. So konnten die Posten auf dem Monte Zugna das Kanonenfeuer vom Baldo und aus dem Etschtal Richtung Osten lenken, also ein strategisch wichtiger Gipfel.

Wir fahren also über Rovereto an, das war noch österreichisch, damals. Irgendwo auf unserem Zufahrtsweg nach oben überqueren wir die damalige Frontlinie. Hier sind überall noch alte Schützengräben und auch alte Stellungen. Wer will kann hier tagelang im Gelände rumlaufen und sich das anschauen. Wir fahren rauf bis auf 1600 m, zur derzeit geschlossenen Malga Zugna und parken. Von hier wandern wir rauf bis zu einem Fort. Das haben zwar die Österreicher gebaut, wurde dann aber von den Italienern benutzt. Von hier ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Monte Zugna 1865 m. Wir haben noch mal einen Blick ins Adamello und natürlich runter ins Etschtal und rüber zum Baldo und runter zum Passubio und ....






Wir steigen gemütlich ab und fahren Heim. Vielleicht kommen wir mal wieder, es gibt noch immer was Neues zu entdecken.