Gardasee - Mountainbiketour und "Che Guevara"

Erstellt am: 25.11.2015
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Mountainbike, Klettersteige
Tourenlänge:   4 Tage Gardasee
Schwierigkeit:     es wird immer schwerer
Karte:   Kompass Nr. 071
Region:   Gardasee
Hütten:   Capanna Don Zio 1610 m
Gipfel:  Monte Casale 1632 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Birgit, Christa, Gerti, Luke, Martin, Rosi, Adolf
Tourentermin:     30.04. bis 03.05.2015
Besonderheiten:  meine 5. Begehung vom "Che Guevara"


Tourenbericht

Mountainbike-Rundtour

Der Gardasee - Immer eine Reise wert. Aber was sollen wir diesmal machen. Wir waren hier schon oft. Doch die Ziele gehen nicht aus. Der Adolf ist dabei und will gern biken. Der Luke hat sich nun auch ein Bike zugelegt, das will er ausprobieren. Also planen wir eine Mountainbiketour.

Tour: Arco (85 m)- Sarche (249 m)- Comano (634 m)- Malga Valbona (1273 m)- S. Giovanni al Monte (1051 m)- Arco (85 m)
Höhenmeter mit Gegenanstiegen: ca. 1400 m
Länge: ca. 50 km
Anspruch: Fahrtechnisch eher einfach - Kondition von Vorteil

Ziemlich genau um 9.00 Uhr brechen wir bei unserer Unterkunft in Arco auf. Wir radeln auf einem Radweg neben der Straße Richtung Norden nach Sarche. Hier macht man nicht mal 200 Hm. Wir lassen es gemütlich angehen und kehren gleich in Sarche mal ein. Die einen trinken einen Capu die anderen halten einen Frühschoppen. Jeder wie er will.

Gegen 10.30 Uhr geht es weiter. Wir müssen Richtung Brenta weiter. Ein kurzes Stück müssen wir auf der kurvenreichen Straße fahren. Aber schon in der 5. Kehre, bevor es in die Tunnel reingeht, zweigt rechts die alte Straße ab. Hier ist für Autos gesperrt und wir können die vielen Tunnels umfahren. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Wenn man mit dem Auto Richtung Brenta fährt sieht man das Tal nich,t weil man ja in den Tunnels unterwegs ist. Nach den Tunnels kommen wir kurz vor Comano Therme wieder neben die Hauptstraße. Hier verpassen wir es links abzubiegen und radeln weiter bis Ponte Arche.

Wir bemerken unseren Fehler, kehren aber nicht um. Wir suchen einen anderen Weg nach Comano, das beschert uns einen ungeplanten Gegenanstieg. Gerti ist schon ziemlich fertig. Wir suchen eine Kneipe und machen in Comano 634 m Mittag. Vieleicht geht´s dann wieder besser - wir haben erst die Hälfte der Höhenmeter.

In dem Wirtshaus treffen wir zwei Ärzte. Die fahren hier die Strecken ab um sich morgen auszukennen. Morgen ist in Arco ein großes Mountainbike-Rennen. Die kommen hier auch durch. Es gibt verschiedene Runden. Die längste und schwerste hat über 2000 Hm.

Nach unsere Pause radeln wir weiter bergauf. Hier gehts erst richtig los mit BergAuf. Bisher war das meiste Straße, aber auch hier sind es gute Schotterwege, es könnte unwegsamer sein. Gerti hat zu kämpfen und muss großteils schieben. Trotzdem kämpft sie sich bis zur Malga Valbona 1273 m rauf. Hier haben wir gewonnen, das ist unser höchster Punkt, es kommen nur noch minimale Gegenanstiege.




Unser nächstes Etappenziel S. Giovanni al Monte 1051 m haben wir bald erreicht. Es hat zu nieseln begonnen. Eigentlich ist hier eine Einkehrmöglichkeit. Doch Adolf rät ab. Ab hier gehts nur noch 1000 Hm runter. Wenn wir einkehren und es regnet wird uns frieren bei der Abfahrt - sagt er. Das leuchter uns ein. Wir ziehen was an und machen uns abfahrbereit. Auf enger und kurvenreicher Straße rauschen wir die 1000 Hm runter. Kurz bevor wir die Stadtgrenze von Arco erreichen machen wir halt, irgendwas stinkt hier. Die ganze Wasserkühlung hat nichts geholfen, die Bremsbeläge sind heiß. Doch das steilste liegt hinter uns. Wir radeln durch Arco durch und suchen unsere Unterkunft auf.


"Che Guevara" - zum fünften mal

Der "Che Guevara" - Klettersteig auf den Monte Casale 1632 m ist schon ein besonders schöner Klettersteig. Wenn man in Pietramurata vor der 1400 m hohen Felswand steht kann man schon ins Grübeln kommen ob man da durchsteigen kann oder will. Doch keine Sorge, wer genügend Wasser, Willen und Kondition für gute 5 Stunden Aufstieg hat wird oben ankommen. Der Berg legt sich schon sagt der Adolf. Hier hat er recht, das Gelände ist gestuft, die Höhenmeter bleiben aber. Auf dem Gipfel angekommen sollte die Reserve für 1400 HM steilen Abstieg, im oberen Teil jetzt noch mal Seilversichert, nicht fehlen. 2 Stunden sollte man schon für den Abstieg einplanen (kann auch länger dauern).

Ich geh hier nun zum 5. Mal rauf. Meine erste Begehung ist jetzt 15 Jahre her. Das letzte mal war ich vor 10 Jahren oben. Immer war es ein tolles Erlebnis. Adolf und Rosi haben den "Che" noch nicht gemacht, gerne geh ich noch mal mit rauf. Auch der Luke geht ihn schon zum dritten Mal.


Gegen 9.30 Uhr steigen wir ein, links hinter der Autowerkstatt in Pietramurata. Den neuen Einstieg kenn ich schon von meiner letzten Begehung vor 10 Jahren. Kommt mir aber irgendwie schwerer vor - man wird nicht jünger - und die Kletterübung fehlt. Danach legt sich der Berg aber wirklich, das Gelände ist gestuft und die Sicherung ist hervorragend. Die Ausblicke werden immer grandioser beim Höhersteigen. Gerti bricht nach der gestrigen Strapaze bald ab und steigt mit Christa wieder ab. Wir Gipfelstürmer machen weiter oben mal Pause(heute geht´s der Rosi nicht so gut) eine Pause sollte man aber eh machen. Um 15.00 Uhr erreichen wir nach 5,5 Stunden den Gipfel. Ich musste mich ziemlich plagen. Vor 15 Jahren hat mich das noch nicht so angestrengt und damals haben wir nur 5 Stunden gebraucht.




Über den Klettersteig "Che Guevara" auf den Monte Casale 1632 m - Wir sind oben 2015



Gipfelbilder Jahr 2000/2001/2003/2005



Aber das tollste an unser heutigen Besteigung ist das eine. Ich bin jetzt das 5. Mal hier oben, aber noch nie hatte die Gipfelhütte Capanna Don Zio 1610 m offen. Aber heute ist alles anders - wir bekommen ein Bier.



Da holen wir uns auch noch ein Zweites. Es ist sonnig und wir sitzen draussen, der 5. Aufstieg hat sich gelohnt. Nach längerer Pause machen wir uns an den Abstieg, 1400 m Abstieg sind kein Pappenstiel. Zuerst auf dem Zufahrtsweg für den Hüttenwirt runter, dann links weg. Dann auf dem Kamm wieder links weg in das steile Waldgelände. Hier hat sich jetzt wieder was geändert - vor 10 Jahren war das noch anders. Da sprang man hier noch von Baum zu Baum im steilen Wald runter, manchmal mit windigen Drahtseilen abgesichert. Jetzt ist fast ein Klettersteig angelegt. Wir sichern uns nicht, wer wollte könnte aber. Nach dem "Klettersteig" kommt man auf einen neu gebauten Steig auf dem man schnell und gut voran kommt. Vor 10 Jahren war der Abstieg noch unwegsamer. Die 1400 Hm steigen wir in etwa 2 Stunden ab, das hat man früher nicht geschafft, glaub ich. Unten auf der Straße angekommen rufen wir Gerti an und suchen uns ein Wirtshaus. Den Straßenhatscher nach Pietramurata sparen wir uns.