Osttirol - Eisseehütte 2500 m

Erstellt am: 37.03.2012
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Schneeschuhtour/Skitour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:   Mittel
Karte:   AV-Karte 36
Region:   Venedigergruppe
Hütten:   Eisseehütte 2500 m
Gipfel:   war keiner möglich

Tourenplaner:   Tscharly
SkiScout:   Adolf
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa, Rosi, Maximilian, Luke, Giri, Rais, Bernhard, Christian, Dieter
Tourentermin:     10. - 12. März 2012
Besonderheiten:  Vom W I N D E verweht
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht

Kombinierte Schneeschuh- und Skitour


Osttirol - Virgental - Eissehütte 2500 m


Ich habe eine Schneeschuhtour für den DAV Sulzbach-Rosenberg ausgeschrieben. Diesmal hatten sich sogar zwei neue Gesichter angemeldet. Beim Fuchsbeck hatten wir unsere Vorbesprechung. Erika, eine der beiden Gesichter hatte sogar ihre Freundin dabei. Die wollte auch mitgehen. Vielleicht sogar noch zwei/drei weitere Freundinnen. Der Adolf war auch mit beim Fuchsbeck. Wenn sich Skitourengeher finden würde er diese Truppe führen. Der Rais will mit seinen Kumpels aber eine Dachstein-Ski-Überschreitung machen. Kann aber sein dass das nix wird, dann geht er mit uns mit.

Also sind wir zwischen 9 und 15 Personen. Das ist für eine unbewirtschaftete Hütte eine ganze Menge. Doch diesmal ist das kein größeres Problem. Die Eissehütte ist eine Privathütte. Normalerweise um diese Zeit bewirtschaftet. Wegen Stromproblemen hat die Hütte aber nicht offen. Ich hab mit dem Besitzer schon telefoniert. Die ganze Hütte ist zugänglich. Wir können seine Küche und den Gastraum benutzen. Auch die 40 Lager sind zugänglich. So bringen wir die Leute schon unter.

Doch in der letzten Woche vor dem Starttermin sagen Erika und ihre Freundinen ab, Krank kein Urlaub und so. Der Tim, das zweite Gesicht hat keine Stimme und sagt auch ab. Er hätte ja nicht singen müssen, gehen hätte gereicht. Schade. Vieleicht wird´s ja das nächste Mal was.

Aber dem Rais seine Dachsteinüberschreitung wird nix. Er geht mit weiteren drei Skifahrern mit. Die Birgit geht auch als Skifahrer.

So sind wir 13 Tourengeher ---------- 7 Schneeschuhgeher und 6 Skitourengeher

Wir sind mit drei Autos unterwegs, gegen 12.00 Uhr teffen wir uns in Matei (Osttirol) und fahren alle gemeinsam nach Prägraten ins Virgental rein. Am Ortsanfang in Wallhorn fahren wir nach Wanderwegweisern weiter, Richtung Bodenalm. Doch auf der Fahrstraße liegt noch einiges an Schnee. Ich leg sogar die Ketten auf. Doch Schnee und Eis sind um diese Uhrzeit zu sulzig. Wir kommen mit Schieben und allen Tricks nur bis auf 1600 m. Hier parken wir und beginnen tiefer als gedacht unsere Tour. Wir müssen jetzt 900 Höhenmeter aufsteigen.

Das ist mit Proviant für zwei Tage auf einer Selbstversorgerhütte nicht ohne. Nicht nur das Essen ist zu tragen. Wir wollen auch nicht nur geschmolzenes Schneewasser trinken. Ein Gläschen Rotwein und ein Schluck Bier müßen auch noch mit.

Für die geplanten Gipfel packen wir noch sechs Steigeisen und sieben Pickel ein. So setzt sich der Schwertransport in Bewegung.


Zuerst steigen wir weiter auf dem Fahrweg zur Bodenalm auf. An der vorbei benutzen wir den Sommerweg oberhalb der Bodenalm. Hier ist eine unangenehme Querung zu machen. Die meisten Schneeschuhgeher schnallen hier ab. Danach ereichen wir problemlos die Wallhornalm 2133 m, hier ist eine kleine Trinkpause. Danach geht´s zuerst noch flach dem Talschluss entgegen bis zur Talstation der Hüttenseilbahn. Hier wird es steiler. Der schwere Rucksack rächt sich. Wir haben ganz schön zu kämpfen um unseren Proviant nach oben zu schleppen. Nur die jungen Skitourengeher mit Rais und Maxi mit den Schneeschuhen ziehen davon. Die ereichen mindesten 15 Minuten vor uns die Hütte.

Als wir ankommen haben sie schon den Kellereingang freigeschaufelt. Ich staune nicht schlecht, und frage warum sie nicht oben rein gehen. Weil da nicht offen ist, sagen sie. Die anderen und ich umkreisen die Hütte und versuchen alle Türen. Tatsächlich alles zu. Ich such mit meinem Handy schon ein Netz um den Hüttenwirt anzurufen. Doch da schreit der Giri dass sie den Schlüssel unter den Kohlen neben der Haupttür gefunden haben. Das ist ja noch mal gut gegangen. Es ist inzwischen schon 17:30 Uhr. Jetzt noch absteigen wär knapp geworden.


Föhnwolken ziehen auf



Wir beziehen die Hütte. Zuerst heizen wir ein. Der Kachelofen im Gastraum und der Herd in der Küche wird in Betrieb genommen. Ein Gasstrahler über einem großen Tisch funktioniert auch. Sogar eine Gaslampe haben wir im Gastraum. Die spendet etwas Licht. Langsam wird es gemütlicher. Kerzen haben wir auch dabei.

Für heute haben wir eine Suppe mit anschließender Brotzeit geplant. Die Suppe kocht die Rosi mit Unterstützung vom Luke. Dazu wird Dosenbier und ein Schlückchen Wein getrunken. In der Küche steht eine Gefriertruhe, ich schau mal rein. Die Truhe ist bis oben gefüllt. Dosenbier ohne Ende. Das Bier rauftragen hätten wir uns sparen können. Nach unserem Nachtmal sitzen wir gemütlich beisammen. Eine Gitarre ist da, Musiker auch. Die spielen und singen was. Der Tim hätte ja nicht mitsingen müssen. Ich hab auch nicht gesungen.

Irgendwann ( Hüttenruhe war keine! ) geht auch der letzte ins Bett.






Hüttenabend



Um 8.00 Uhr wollen wir morgens los. Ich werde gegen 5.00 Uhr wach. Es geht ein starker Wind. Als ich mit Adolf und Giri um 6.00 Uhr aufstehe um anzuheizen windet es sehr. Nach 7.00 Uhr trudeln die anderen lansam ein. Gemütlich wird gefrühstückt. Wir haben keine Eile. Draußen tobt der Nordföhn-Sturm. Wir wollen etwas abwarten. Erst nach 9.00 Uhr wagen wir uns raus. Adolf mit den 4 jungen Skitourengehern und ich mit Luke, Giri und Maxi.

Die Damenmannschaft hütet den Herd, so wie es sich gehört.

Wir steigen trotz Föhnsturm (Gegenwind), Richtung Eissee auf. Schneeschuhgeher und Skiturengeher müssen sich bald trennen. Trotz der Höhe ist hier einiges abgeblasen und die Skitourengeher müssen Schnee suchen. Wir steigen direkter auf, uns macht abgeblasenes Gelände nichts. Wir steigen mit den Schneeschuhen bis etwa 2800 Meter auf. Danach reicht es uns. Wir kehren um. Schon vor 12.00 Uhr sind wir zurück auf der Hütte. Ein kurzer Ausflug.

Die Frauen haben das Feuer gut bewacht. So können wir aus den Resten des Hüttenbestandes noch mal eine Nudelsuppe kochen. Die hat zwar eine eigenartige Note. Doch sie wird gegessen. Auch die Skitourengruppe mit Adolf genießt nach ihrer Rückkehr die tolle Nudelsuppe. Die Skitruppe war etwa auf 3000 m oben. Einen Gipfel haben sie bei dem Sturm aber auch nicht machen können. Wir machen notgedrungen einen Hüttennachmittag.


Nudelsuppe bis zum Abwinken



Doch dem Rais wird´s bald zu langweilig. Gegen 15.00 Uhr will er raus. Rechts neben der Hütte hat er eine Rinne gesehen. Da will er runterfahren. Der Christian ist mit dabei. Sie machen sich fertig und verlassen trotz Sturm um 15.30 Uhr die Hütte. Ich lauf ihnen nach um ein paar Fotos zu machen. Sie rauschen die Schneerinne runter bis zur Talstation der Hüttenseilbahn, eine tolle Abfahrt. Das müssen sie jetzt zwar wieder aufsteigen, ich glaub das macht ihnen aber nix aus.

Es folgt wieder ein gemütlicher Hüttenabend. Heute gibt´s Spagetti Bolognese, alle Zutaten haben wir eigenhändig heraufgetragen. Die Portionen sind reichlich, keiner muss hungern. Der Föhnsturm hat noch immer nicht nachgelassen. Wahrscheinlich können wir auch morgen keinen Gipfel machen. Es ist schon unangenehm draußen aufs Klo zu gehen. Die männliche Fraktion hat´s ja hier noch einfacher. Wobei hier schon alles zerstäubt. Sich in die falsche Richtung zu stellen wäre hier fatal. Das macht aber eh keiner. Bei den Damen mag ich mir das gar nicht vorstellen. Größere Geschäfte erfordern hier sowieso eine gewisse Härte. Sonst sollte Mann/Frau eifach warten bis Mann/Frau wieder im Tal ist.


Hüttenabend 2



Auch am nächsten Tag steigen wir, wie schon vermutet, nicht zu einem Gipfel auf. Der Föhnsturm verhindert das. Wir steigen ab. Unterhalb der Wallhornalm 2133 m benutzen wir im Abstieg nicht den oberen Sommerweg sondern laufen im Talgrund dem Fluss folgend raus. Unten kommt eine Brücke, die können wir nach links queren. Danach kommen wir in eine Senke. Aus der steigen wir steil aus und erreichen wieder den Sommerweg oberhalb der Bodenalm. Bald darauf sind wir unten bei unseren Autos. Die Skifahrer waren natürlich schneller unten.









Hier hätten wir zwei Dreitausender machen können, oder auch mehr, wenn der Wind nicht gewesen wäre. Dem einen mags wurmen. Ich wär auch gern rauf. Trotzdem war´s eine schöne Tour.