Berliner Höhenweg

Erstellt am: 03.08.2007
Zurück zur Startseite

Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour, Gipfeltour (Hochtour)
Tourenlänge:   4 Tage
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Kompass Nr.: 37
Region:   Zillertaler Alpen
Hütten:   Furtschagelhaus 2293 m, Berliner Hütte 2042 m, Greizer Hütte 2227 m
Gipfel:  Schönbichler Horn 3133 m

Tourenplaner:   Gerti
Teilnehmer:  Annegret, Johanna, Alfred, Vera, Tscharly, (Alfons)
Tourentermin:     27. bis 31. Juli 2007
Besonderheiten:  Fortsetzung des Berliner Höhenweges




Tourenbericht

Im Juni 2005 haben wir mit Erich die erste Etappe des Berliner Höhenweges gemacht. Damals sind wir in Finkenberg 1000 m los gegangen. Über die Gamshütte 1921 m und das Friesenberghaus 2477 m runter zum Schlegeisspeiger 1782 m. Von dort sind wir zum Furtschaglhaus 2293 m aufgestiegen. Wir wollten noch über das Schönbichler Horn 3133 m weiter zur Berliner Hütte 2042 m. Damals im Frühsommer war der Übergang aber noch nicht möglich. Wir mussten wieder zum Schlegeisspeicher absteigen und unsere Tour hier beenden.

Jetzt sind wir wieder am Schlegeisspeicher und wollen den Berliner Höhenweg weiter gehen.



Diesmal hat die Tour Gerti geplant. Wir wollen am Schlegeisspeicher 1782 m starten und zum Furtschaglhaus 2477 m aufsteigen. Von dort über das Schönbichler Horn 3133 m zur Berliner Hütte 2042 m. Am nächsten Tag soll es über die Mörchenscharte 2872 m zur Greizer Hütte 2227 m gehen. Am letzten Tag wird nach Ginzling 985 m abgestiegen.

1. Tag: Aufstieg zum Furtschaglhaus

Gerti hat die Tour eigentlich für Vera geplant. Aber wie meist finden sich noch Anhänger für solch eine Unternehmung. Johanna mit Annegret und Alfred sind auch mit auf Tour. Ich muss natürlich auch mit, sonst verpasse ich womöglich was.

Bis nach Ginzling kommen wir mit dem Auto. Ab hier gehts mit dem Bus weiter. Wir haben Glück, der Bus fährt kurz nach dem wir ankommen. Wir haben Mühe unsere "7 Sachen" zusammenzupacken und den Bus zu bekommen. Doch wir schaffen es und kommen zeitig am Schlegeisspeicher 1782 m an. Annegret und die Mädchen (Vera und Johanna) müssen die Staumauer besichtigen. Mir wird das zu lang, Ich mach mich langsam auf den Weg. Während die anderen noch auf Besichtigungstour am Stausee sind, steig ich zum Furtschaglhaus auf. Gegen 11.00 Uhr bin ich oben. Nach einer Pause gehe ich weiter. Ich will versuchen auf den Großen Greiner 3201 m zu kommen. Der Wetterbericht hat nicht für den ganzen Tag gutes Wetter gemeldet. Nachmittags soll es schlechter werden. Ich folge noch eine viertel Stunde dem Berliner Höhenweg. Danach steige ich mehr oder weniger weglos den Hang hinauf. Nachdem ich den Bergrücken erreicht habe, muss ich einen Kessel durchschreiten. Man hält links vom Greiner auf eine markante Scharte zu. Zum Teil sind Markierungen und Steinmännchen vorhanden. Doch als ich zum Wandfuß der anvisierten Scharte komme (die zum Greiner führt), setzt Regen ein. Ich überlege ob ich hier weiter gehen soll. Der Weiterweg ist kein Wanderweg, er ist mit I bis II angegeben. Bei Regen und unsicheren Verhältnissen will ich das nicht machen. Ich mache also kehrt und steige wieder zum Furtschaglhaus ab. Als ich gegen 14.30 Uhr ankomme sitzen Gerti und Gefolge auch schon in der Hütte. Wir haben noch einen langen Hüttenabend vor uns. Doch wir sind ja hart im Nehmen.


2. Tag: Überīs Schönbichler Horn zur Berliner Hütte

Als wir am nächsten Morgen aufbrechen, ist es zwar trocken aber neblig. Manchmal kommt auch die Sonne durch. Hauptsache es regnet nicht. Zuerst nehmen wir den gleichen Weg den ich gestern eingeschlagen hatte. Diesmal bleiben wir auf dem markierten Weg und steigen zügig zum Schönbichler Horn auf. Auf etwa 2900 m wird es steiler. In Serpentinen geht es rauf auf einen vorgelagerten Hügel. Danach kommt man durch felsiges Gelände in die Schönbichler Scharte zwischen Schönbichler Horn und Furtschaglspitze. Hier gehts nach links auf das Schönbichler Horn 3134 m, das wir nach wenigen Metern erreichen. Hier ist ganz schön Betrieb. Kein Wunder, das Schönbichler Horn ist einer der leichtesten 3000er. Trotz Wolken und Nebel haben wir eine gute Aussicht auf den Großen Möseler und die uns umgebenden Gletscher.




Es ist windig und wir steigen bald wieder kurz ab. Schon bevor die Scharte erreicht wird gehtīs links weg zur Berliner Hütte. Im obersten Teil hängen ein paar Drahtseile. Es geht durch grobblockiges Gelände nach unten. Schon nach kurzer Zeit ist wieder normales Gehgelände vorhanden. Der Abstieg zur Berliner Hütte dauert zwar noch seine Zeit, ist aber kein Problem.



Wir sind vor 16.00 Uhr auf der Hütte und müssen den angebrochenen Tag auf der schönen Berliner Hütte 2042 m verbringen. Bei unserem letzten Aufenthalt mussten wir im Winterraum Quartier machen. Doch diesmal haben wir Glück und bekommen ein Lager im Haupthaus. Auch in der Gaststube ist es, dank des nicht ganz tollen Wetters, nicht überfüllt. Für die kommende Nacht wird Schnee bis auf 2500 m Höhe gemeldet. Schaumer mal ob morgen alles so klappt wie geplant.


Die Berliner Hütte




3. Tag: Übergang Mörchenscharte zur Greizer Hütte

Die Hüttenwirtin sagt am nächsten Morgen, es hätte runtergeschneit bis in die Scharte. Das Wetter ist noch immer unbeständig, beim Frühstück nieselt es vor sich hin. Oben ziehen Wolken und Nebelfelder herum. Einige der Gäste beschließen abzusteigen. Wir sind unentschlossen, einigen uns aber darauf den Übergang über die Mörchenscharte 2872 m zu versuchen. Umkehren könnten wir später immer noch. Im Treppenhaus treffen wir auf Alfons, einen Preussen aus Hannover. Er ist alleine unterwegs und will seine Tour abbrechen. Wir bieten ihm an, sich uns anzuschließen. So ist er nicht mehr alleine und könnte seine Tour fortsetzen. Nach einigem Überlegen stimmt er zu und wir brechen gemeinsam auf.

Zuerst zieht ein schöner Pfad nach oben. Etwa nach einer Stunde erreichen wir den Schwarzensee auf 2472 m. Hier machen wir die erste kurze Pause. Es ist sehr windig und nieselt noch immer vor sich hin. Schnee liegt aber keiner. Kurz nach dem See kommt ein kleines Stück steileres Gelände. Danach gehts wieder relativ gemütlich weiter. Vor der Scharte steilt das Gelände noch mal auf. Hier liegen nun auch noch kleine Schneereste. Doch das ist nicht schlimm. Nach kurzer Zeit sind wir oben in der Scharte.


Wir warten bis alle eingetroffen sind. In der Zwischenzeit kommt von der anderen Seite Gegenverkehr. Der einsehbare Teil unserer Abstiegsseite ist Drahtseilversichert und sieht nicht einfach aus, bei diesen nassen Verhältnissen. Unser Gegenverkehr beruhigt uns aber. Gleich um die nächste Ecke wird es wieder leichter. Sie haben recht. Nach kurzer Zeit sind wir in normalem Gehgelände und steigen weiter ab. Manchmal haben wir jetzt bessere Sichtverhältnisse, so können wir am gegenüberliegenden Hang die Greizer Hütte erkennen. Doch um da hin zu kommen, müssen wir noch 500 Höhenmeter absteigen und dann noch 400 Höhenmeter aufsteigen. Es geht über relativ steile Grasflanken und Rücken weiter nach unten. Man muss aufpassen dass man nicht ausrutscht. Dann wird es wieder felsig und Drahtseile geben die nötige Sicherheit. Zum krönenden Abschluss kommt noch eine 12 m Aluminiumleiter aus dem Baugeschäft. Im Gegensatz zu meiner Leiter zu Hause ist die hier fest am Felsen befestigt, kann also nicht umfallen. Also nix wie runter.

Etwa eine viertel Stunde nach der Leiter versperrt uns noch ein Bach den Weg. Doch hier haben die Wegbauer eine Brücke installiert. Die Erbauer der Brücke waren aber ziemlich sparsam. Es reichte nur für ein 20 cm breites, zusammengestückeltes schwingendes Brett. Auch ein einseitiges Geländer hielten die Konstrukteure für ausreichend. Wir sind aber alle gut rüber gekommen. Unsere jüngsten, Vera und Johanna, benutzten nicht mal das Geländer. Die Erbauer hatten also recht in ihrer Sparsamkeit. Eigentlich hätte man sich das Geländer auch noch sparen können. Ich wäre dann aber lieber durch den Bach gegangen!



Jetzt müssen wir nur noch 400 Hm rauf zur Hütte. Außer ein paar Kälbern versperrt uns nichts mehr den Weg. Doch auch dieses Hinderniss können wir noch überwinden. Abends auf der Hütte ist Alfons aus Preussen froh mit uns mit gegangen zu sein. Morgen will er die nächste Etappe des Berliner Höhenweges angehen.

Wir müssen morgen leider durch den Floitengrund absteigen. Doch eine Einkehr bei bestem Wetter auf dem Steinbockhaus 1382 entschädigt uns.