Amberger Hütte

Erstellt am: 11.11.2007
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Schneeschuhtour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:   Mittel
Karte:   AV-Karte 31/1 Stubaier Alpen Hochstubai
Region:   Stubaier Alpen
Hütten:   Amberger Hütte 2135 m
Gipfel:   Versuch - Windacher Daunkogel 3351 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Annegret, Alfred, Christa, Birgit, Ully, Franz, Martin
Tourentermin:     24-26.März 2007
Besonderheiten:  Tour im Wütenkarsattel (3115 m) abgebrochen


Tourenbericht



Anfahrt und Zustieg zur Amberger Hütte auf 2135 m

Meist läuft man zur Amberger Hütte möglichst schnell hinauf. Wenn man will, braucht man nicht mal zwei Stunden rauf. Diesmal nehmen wir uns aber mehr Zeit. Wie schon öfter steigen wir von Gries (ca. 1600 m), im Ötztal, auf. Im Sommer führt hier eine Fahrstraße bis zur Amberger Hütte. Jetzt liegt natürlich Schnee. Bis zur Amberger Hütte würde man trotzdem ohne Schneeschuhe kommen, aber warum sollen wir die Dinger tragen. Also gehen wir mit den Schneeschuhen los. Auf der vorderen Sulztalalm 1915 m kehren wir ein, wie schon gesagt, wir haben heute Zeit.
Drinnen ist es schön warm und gemütlich. Man kann hier in aller Ruhe ein Bier trinken. Danach haben wir nur noch eine halbe Stunde bis zur Amberger Hütte.


Hüttenabend auf der Amberger Hütte - täglich grüßt das Murmeltier





Amberger Hütte 2135 m - Wütenkarsattel 3115 m

Wir wollen heute versuchen auf den "Windacher Daunkogel 3331 m" zu kommen. Mit Schneeschuhen ein weiter Weg. Die erste halbe Stunde ist kein Problem. Der Hüttenwirt hat mit seiner Schneeraupe gestern eine Spur in den Neuschnee gelegt. Doch dann müssen wir selber spuren. Zuerst geht es nur mäßig steil nach oben. Am Talende ist eine Verengung. Ich war vor Jahren schon mal hier. Damals im Sommer sind wir hier nach rechts (in Serpentinen) auf den oben beginnenden Moränenrücken aufgestiegen. Ich will das auch diesmal versuchen. Wenn wir auf der Moräne sind können wir bequem weiter spazieren - denke ich.

Also los. Ich steige voran nach oben. Ohne Schneeraupenspur ganz schön anstrengend. Aber wir kämpfen uns in etwa 40 Grad steilem Neuschnee weiter. Martin muss mich manchmal ablösen. Gemeinsam erreichen wir, nach harter Arbeit, den Rücken der Moräne. Die Handschuhe sind nass und die Finger kalt. Wir brauchen erst mal eine Pause.
Danach geht es auf dem Rücken weiter. Das ist jetzt zwar leichter, aber durch den steilen Aufstieg haben wir viel Kraft verbraucht. Vielleicht wäre es doch besser gewesen wenn wir uns links gehalten hätten und flacher aufgestiegen wären. Doch hinterher ist man meistens schlauer.
Birgit ist nicht ganz fit. Sie will nicht weiter mit aufsteigen. Christa und Gerti steigen mit ihr über die Flanke der Moräne ab und kehren zur Amberger Hütte zurück. Wir anderen gehen auf dem Moränenrücken weiter Richtung Wütenkarsattel. Auf 2800 m endet der Rücken. Bis auf etwa 3000 m geht es aber relativ flach weiter. Jetzt wird es wieder steiler. Wir wechseln uns beim Spuren ab und erreichen den Wütenkarsattel 3115 m. Hier kann man die Hochstubai-Hütte sehen. Doch es ist ziemlich neblig. Die Aussicht ist nicht besonders. Wir beschließen nicht weiter zum Windacher Daunkogel aufzusteigen. Wir müssten mindestens noch eine Stunde bis zum Gipfel aufsteigen. Das wird zu lange und die Aussicht wäre bestimmt auch nicht besser.
Unterwegs auf der Moräne


Blick in den Wütenkarsattel


im Wütenkarsattel 3115 m



Nach einer Pause machen wir kehrt und steigen wieder ab. Kurz nachdem wir die Moräne erreichen, steigen wir nach rechts ab und steuern auf den engen Durchschlupf zu, der zum Taleingang und zur Amberger Hütte führt. Im Abstieg ist alles leichter, nicht nur mit Schi ist man hier schneller. Auch mit Schneeschuhen gehts Bergab schneller als Bergauf. Gerti, Birgit und Christa sind schon lange, da als wir in der Hütte eintrudeln.

Abends als wir beieinander sitzen und uns unterhalten kommen wir zum Ergebnis, dass der Tag ganz schön anstrengend war. Morgen wollten wir eigentlich den Hinteren Daunkopf versuchen. Doch für den Abstiegstag erscheint uns das jetzt als zuviel. Gerti hat ein Alternativziel und weiß auch schon eine Abkürzung. Alle sind einverstanden und wir wenden uns anderen Problemen zu.

Das Alternativziel mit Abkürzung

Das Alternativziel ist die Murkarspitze mit 3148 m, eigentlich nicht höher als gestern der Wütenkarsattel. Der Zustieg erfolgt zuerst wie zur Kuhscheibe. Doch wie schon gesagt hat sich Gerti gestern schon eine Abkürzung ausgedacht. Wir gehen anfangs in das gleiche Tal hinein wie gestern. Doch statt erst fast am Talende nach rechts aufzusteigen wenden wir uns schon nach etwa einer viertel Stunde nach rechts und steigen die Flanke in Serpentinen auf. Gerti sagt, sie habe gestern hier Schitourengeher aufsteigen sehen. "Wir sind nicht feige und können hier auch aufsteigen". Eine Schispur sehe ich aber nicht. Zuerst geht das noch ganz gut, aber es wird immer steiler. Hier gehts mindestens so steil rauf wie gestern. Richtig entspannend ist das nicht. Die Flanke ist auch bei weitem breiter und höher als gestern, eine gewisse Lawinengefahr ist vorhanden. Ich versuche auf den Rücken zu kommen um weiter aufzusteigen. Martin muss mich beim Spuren kräftig unterstützen, sonst würden wir nicht nach oben durchkommen. Wir brauchen etwa 2 Stunden um auf 2500 m zu kommen. Keine leichte Unternehmung, ehrlich gesagt eine Scheiß- Abkürzung. Doch schließlich wird es flacher und wir können eine Pause machen. Wir sind zu weit rechts. Viel zu Nahe am Hausberg der Amberger Hütte, dem Sulzkogel. Also wenden wir uns nach links und steigen flacher weiter auf. Nach einer weiteren Stunde beschließen wir den Rückzug anzutreten. Wir queren zum Normalweg, der auf die Kuhscheibe führt und steigen auf diesem wieder zur Hütte ab.


Eine sonnige Terasse ist unser Lohn für die Plagerei. Danach mieten wir uns Schlitten und fahren nach Gries ab.





Die waren dabei.