Zillertaler Alpen - Hohe Tauern

Erstellt am: 20.11.2009
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour
Tourenlänge:   6 Tage
Schwierigkeit:     leicht
Karte:   Kompass Nr. 38 - Venedigergruppe
Region:   Zillertaler Alpen / Hohe Tauern / Venedigergruppe/Östereich
Hütten:   Zittauer Hütte 2329 m, Plauener Hütte 2384 m, Birnlücken Hütte 2442 m, Warnsdorfer Hütte 2324 m, Postalm 1699 m
Gipfel:   Roszkopf 2845 m, Richterspitze 3052 m, Schlieferspitze 3289, Gamsspitzl 2888 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:   10 + 3 Gerti, Christa, Julia, Birgit, Lilo, Claudia, Giri, Luke, Alfred + Annegret, Hubert, Franz
Tourentermin:     18. - 23. August
Besonderheiten:   6 Tage Hüttenwanderung mit vier Gipfeln - Bestes Wetter
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


In Stichpunkten

Tag 1:  Schönmoosalm 1430 m (Startpunkt zwischen Gerlospass und Krimmel)- Breitscharte 1925 m - Trisslalm 1583 m (Erste Brotzeit) - Zittauer Hütte 2329 m
Tag 2:  Roszkopf 2845 m - Roszkarscharte 2689 m - Richterhütte 2367 m (Mittagshütte) - Gamsscharte 2972 m - Richterspitze 3052 m - Gamsscharte 2972 m - Plauener Hütte 2384 m
Tag 3:  Zillerplattenscharte 2880 m - Krimmler Tauern 2633 - Birnlücken Hütte 2442 m
Tag 4:  Birnlücke 2665 m - Warnsdorfer Hütte 2324 m - Schlieferspitze 3289 m - Warnsdorfer Hütte 2324 m
Tag 5:  Gamsspitzel 2888 m - Postalm 1699 m
Tag 6:  Neukirchen am Venediger 830 m - Schönmoosalm 1430 m


Tourenbericht



Das ist die erste Tour die ich für den DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg in unserem Sektionsheft ausgeschrieben hab. Schuld ist der Fritz, der wollte das so haben. Tatsächlich hat sich auch jemand von Sulzbach-Rosenberg angemeldet der noch nicht mit unserer Truppe unterwegs war. Die Lilo meldet sich an und geht auch mit. Eigentlich haben wir uns eh schon gekannt. Sonst meldet sich aus Sulzbach-Rosenberg niemand an. Aber das kann ja noch besser werden. Trotzdem sind wir wieder eine größere Truppe. Wie meist.





Erster Tag

Schönmoosalm 1430 m (Startpunkt zwischen Gerlospass und Krimmel)- Breitscharte 1925 m - Trisslalm 1583 m (Erste Brotzeit) - Zittauer Hütte 2329 m


Wir sind diesmal Anfangs zehn Personen. Ausser Lilo, ist auch noch die Julia (eine Nichte von Christa) das erste Mal dabei. Von Sulzbach-Rosenberg fahren wir über München - durchs Zillertal - über den Gerlos zur Schönmoosalm 1430 m. Hier ist unser Startpunkt für unsere 6-Tages-Wanderung von Hütte zu Hütte durch die Zillertaler Alpen und die Hohen Tauern (Venedigergruppe).

Durch Almgelände steigen wir unserem ersten Übergang entgegen. Schon nach gut einer Stunde haben wir die Breitscharte 1925 m erreicht. Kurz darauf wird rechts unten der Speicher Durlaßboden sichtbar. Südlich kommt die Reichenspitze 3303 m und der Gabler 3263 m mit seinem Gletscher in Sicht. Auf dem Gabler war ich im Oktober 2006 mit Annegret.


Nach einer ersten Pause auf der Trisslalm 1583 wandern wir durch das Wildgerlostal der Zittauer Hütte entgegen. Zuerst geht´s flach dahin. Dann kommt eine steilere Passage. Rechts neben einem Wasserfall gehts rauf bis auf einen Moränenrücken. Hier ist eine Schautafel angebracht die die Gletschervorstöße und Rückzüge dokumentiert. Im Moment ist der Gletscher auf dem Rückzug. Jetzt haben wir nicht mehr weit zum Tagesziel. Die Zittauer Hütte 2329 m ist bald erreicht. Wir gönnen uns ein Bier. Doch nicht alle. Wir haben drei Badenixen dabei. Die müssen erst ein kühles Bad im nahen Unteren Gerlossee nehmen. Das dauert aber nicht lange.

Danach gehen alle zum gemütlichen Teil über. Auch die Nixen. Um keine Erkältung zu bekommen trinken wir vorsorglich einen Schnaps. Nicht nur die Badenixen, so ein Virus verbreitet sich schnell.




Zweiter Tag

Zittauer Hütte 2329 m - Roszkopf 2845 m - Roszkarscharte 2689 m - Richterhütte 2367 m (Mittagshütte) - Gamsscharte 2972 m - Richterspitze 3052 m - Gamsscharte 2972 m - Plauener Hütte 2384 m


Am Morgen gehts mit einem guten Frühstück los. Doch schon beim Aufbruch von der Hütte gerät der Haufen durcheinander. Jeder läuft los wann er will. Der Alfred als erster: "Ich geh schon mal. Ihr holt mich eh ein." Ein anderer: "Dann geh ich auch gleich mit." Nicht lange dann setzt sich noch eine Teiltruppe in Bewegung. Ich warte auf den letzten und geh als letzter los. So ein Sauhaufen. Das hatten wir ja noch nie.

Wir steigen der Roszkarscharte entgegen. Der Untere Gerlossee bleibt hinter uns liegen. Kurz vor dem Sattel bin ich mit Luke ein Stück voraus. Wir beschließen den Roszkopf mitzunehmen. Links weg gehts dem Gipfel entgegen. 20 Minuten nach der Abzweigung sind wir auf dem Roszkopf 2845 m oben. Von hier hat man eine gute Sicht auf unseren Weiterweg zur Richerhütte wo wir Mittag machen wollen. Auch die Gamsscharte, über die wir heute noch müssen, ist zu sehen. Wir lassen uns von einer anderen Gipfelmannschaft fotografieren. Dann machen wir uns an den Abstieg. Wir wollen die anderen nicht zu lange warten lassen. Doch kurz unter dem Gipfel kommen uns Christa, Julia, Birgit und Lilo entgegen. Es hat sich also eine zweite Gipfelmannschaft gebildet. So ein Sauhaufen.

Ich steige mit dem Luke zur Roszkarscharte 2689 m ab. Die Nichtgipfelstürmer sind uns schon voraus. Wir steigen weiter ab und holen die Truppe ein, als sie Pause machen. Als wir kommen, brechen sie bald drauf auf. Wir setzen uns und machen auch erst mal eine kleine Pause. Danach steigen wir weiter ab in eine Senke. Vor der Mittagshütte kommt nochmal ein Gegenanstieg. Zusammen mit den Nichtgipfelstürmern erreichen wir die Richterhütte 2367 m, keine 5 Minuten später kommt auch die zweite Gipfelmannschaft. Gemeinsam machen wir unsere wohlverdiente Mittagspause.

Die Lilo war bei ihrem Gipfelsturm unvorsichtig. Sie hatte ihren Rucksack bei der Abzweigung liegen lassen. Da haben wir ihr beim Abstieg einen kleinen Streich gespielt. Sie ist schließlich das erste Mal mit uns unterwegs. Sie freut sich sehr, als sie den Stein findet den wir ihr eingepackt haben.



Heute Nachmittag haben wir noch eine interessante Etappe vor uns. Bis zur Gamsscharte 2973 m haben wir gute 600 Höhenmeter zu überwinden. Hier können wir die Rucksäcke liegen lassen.



Über einen leichten Blockgrat gehts dann rauf zur Richterspitze 3052 m. Von hier haben wir eine tolle Rundumsicht. Vom Großvenediger zum Großen Geiger bis zur Dreiherrenspitze ganz in der Nähe natürlich auch der Gabler.

Links vom Großvenediger ist auch die Schlieferspitze 3289 m zu sehen. Auf die wollen wir übermorgen rauf.











Nach der Gipfelschau kraxeln wir wieder runter zu unseren Rucksäcken. Jetzt steht uns ein nicht ganz einfacher Abstieg bevor. Drahtseilversichert gehts steil nach unten. Ängstliche Gemüter sollten hier nur mit Klettersteigset absteigen. Zum Schluß führt eine Aluleiter auf ein 30 Grad Firnfeld. Es ist Nachmittag und die Sonne scheint. Der Firn ist weich. So gibt es keine Probleme beim Abstieg über das Firnfeld. Wohlbehalten erreichen wir das anschließende Geröll. Nun ist es nicht mehr weit zur Plauener Hütte 2384 m, unserem heutigen Tagesziel.




Auch auf dieser Hütte lässt es sich aushalten. Wir geniesen den Sonnenuntergang und den Hüttenabend.









Dritter Tag

Plauener Hütte 2384 m - Zillerplattenscharte 2880 m - Krimmler Tauern 2633 - Birnlücken Hütte 2442 m


Diesmal ist nicht so ein Durcheinander wie gestern. Wir können sogar ein Gruppenbild vor dem Abmarsch machen. Ziemlich geordnet brechen wir pünktlich um 8.00 Uhr alle zusammen auf. Heute ist unser Ziel die Birnlückenhütte. Die liegt in Italien. Zuerst wandern wir auch Richtung Süden los. Rechts hinter uns bleibt der Speicher Zillergründel zurück. Nach nicht mal einer Stunde geht´s links weg und es wird steiler. Die Zillerplattenscharte 2880 m erreichen wir bei bestem Wetter. Hier ist, schon wegen der Aussicht, eine kleine Pause fällig. Im Südosten ist unser nächster Übergang, die Krimmler Tauern, zu sehen.



Doch dazwischen liegen mindestens 400 Hm Abstieg, danach müssen wir natürlich wieder rauf. Unten sind wir bald. Unser Weg führt vorbei am Eissee. Unterhalb des Eissees ist ein sehr schöner Platz. Zwischen Steinplatten fließt der Auslauf des Eissees durch. Hier machen wir unsere Mittagspause. Nach kurzer Zeit sieht es aus wie an einem Strandbad. Wir machen Mittag und lassen es uns gut gehen. Das ist nicht normal, so was haben wir nicht oft. Aber das Wetter ist optimal und die Restetappe ist überschaubar.





Nach der ausgedehnten Rast gehts nur noch kurz bergab, danach beginnt der Anstieg. Ich renn mit Giri ziemlich schnell zum Pass rauf. Als wir zusammen im Pass Krimmler Tauern 2633 m ankommen fragt einer: "Macht ihr wohl einen Wettlauf ?" Unsere Antwort: "Nein, wir wissen dass wir gleichschnell sind!"





Die Krimmler Tauern 2633 m bilden die Grenze zu Italien. Der Pass wird auch von Mountainbikern als Übergang benutzt, ist aber im oberen Bereich Schiebestrecke. Beidseitig vom Übergang stehen noch die alten Zollhäuser. Die Zöllner sind aber schon lange weg. Unbehelligt passieren wir die Grenze. Gefühlsmäßig denke ich, dass es nicht mehr weit zur Hütte ist. Doch das täuscht. Es sind noch einige Rücken zu umgehen. Auch ein steiler Aufstieg über eine angelegte Treppe (Himmelsleiter oder Teufelsleiter) versperrt uns den Weg. Auch nach der Treppe sind wir noch nicht am Ziel. Es zieht sich noch etwas bis wir die Hütte erreichen.



Doch letztendlich kommen wir alle rechtzeitig auf der Birnlückenhütte 2422 m an um noch auf der sonnigen Terasse den Blick ins Ahrntal zu genießen. Direkt im Blick liegt auch die Dreiherrenspitze.

Da war ich im Juli 2006 mit Annegret, Helmut, Giri und Franz oben.


Wir haben auch noch Zeit uns zu waschen. Das machen wir vor der Hütte. Macht auch keinen Unterschied. Der Waschraum der Hütte ist nämlich im Gang beim Hütteneingang und für jeden einsehbar.



Wir sind in Südtirol. Es wird ein gemütlicher Hüttenabend mit Rotwein.






Vierter Tag

Birnlücken Hütte 2442 m - Birnlücke 2665 m - Warnsdorfer Hütte 2324 m - Schlieferspitze 3289 m - Warnsdorfer Hütte 2324 m


Schon gestern haben wir ausgemacht dass Giri mit seiner Claudia heute eine Sonderveranstaltung macht. Sie haben beschlossen morgens auszuschlafen. Danach einen ausgedehnten Frühschoppen. Erst dann wollen sie uns auf die Warnsdorfer Hütte folgen. Hier solls dann mit dem Mittagessen weitergehen. Der Nachmittag soll in den "Dämmerschoppen" übergehen. Eine Sonderveranstaltung eben.

Wir müssen aber trotzdem pünktlich um 8.00 Uhr aufbrechen. Inzwischen klappt das auch wieder so wie gewohnt. Wir wollen heute ja noch auf einen Dreitausender. Die Schlieferspitze wartet auf uns.


Heute brechen nur acht Personen auf, die mit dem Sonderprogramm bleiben zurück. Bis in die Birnlücke 2665 m ist es nicht weit. Hier sieht man wieder die Schlieferspitze, auf die wir heute ja noch rauf wollen. Dazu müssen wir aber zuerst die Warnsdorfer Hütte erreichen. Zuerst kommt ein Abstieg von etwa 700 Höhenmetern. Danach gehts wieder fast 400 Höhenmeter rauf.




Als wir auf der Warnsdorfer Hütte 2324 m ankommen treffen wir auf unsere Verstärkung. Die Annegret der Franz und der Hubert sind gestern von Krimmel über die berühmten Krimmler Wassefälle und das Krimmler Tauernhaus zugestiegen. Als wir kurz nach 10.00 Uhr ankommen sind sie gerade mal so mit ihrem Frühstück fertig.

Ab jetzt sind wir 13 Personen.


Ich bestell mir mal ne Halbe Bier, nicht nur Giri und Claudia sollen ihren Spaß haben, wir schon auch. Wir halten auch einen kleinen Frühschoppen und essen auch eine Kleinigkeit. Eine Stärkung kann nicht schaden. Wir haben ja schon was geleistet. Und der Nachmittag kann noch lang werden.


Trotz allem Spaß, um 11.30 Uhr müssen wir los. Die Schlieferspitze ist mit 4 Stunden Zustieg angegeben. Für den Nachmittag hat der Wetterbericht auch Gewitter oder Regen gemeldet. Von der Hütte müssen wir zuerst wieder absteigen, etwa 50 Höhenmeter. Wir sind jetzt 11 Personen. Nach dem Abstieg geht´s über eine Grasflanke relativ steil 300 Höhenmeter nach oben. Dann kommen lange Strecken in leichtem auf und ab. Ohne merklich an Höhe zu gewinnen kommen wir der Schlieferspitze näher. In einigen kurzen Abstiegen liegen auch noch Schneereste.
Das Wetter hat sich wie gemeldet verschlechtert. Wolken ziehen herum. Es könnte Regen aufziehen. Auch ein Gewitter kann kommen. Unsere Truppe kommt ins stocken. Wir beschließen uns jetzt zu trennen. Ein Teil will zurück zur Hütte. Ich will eigentlich auf die Schlieferspitze. Es wollten sowieso nicht alle bis zum Gipfel mit. Also trennen wir uns jetzt.

Bis ich schau bin ich mit Hubert alleine. Die anderen haben den Rückzug angetreten.

So schlecht ist das Wetter nun auch wieder nicht. Hubert und ich besprechen uns noch kurz. Wir wollen weitergehen und das Wetter beobachten. Wir haben noch eine knappe Stunde auf fast gleicher Höhe. Dann beginnt erst der Grataufstieg. Davor können wir noch immer entscheiden ob wir zurück gehen. Das wird dann zwar nass aber nicht unbedingt blitzgefährdet. Meine ich. Auf 3000 Meter machen wir eine kurze Rast.


Jetzt wird es langsam unwegsamer und wir müssen besser aufpassen. Der Weg ist nicht mehr so gut markiert. Es fängt zwar mal kurz an zu nieseln, aber es wird kein Regen daraus. Nach etwa 200 Höhenmetern erreichen wir den Grat. Auf dem kraxeln wir dem Gipfel entgegen.
Meist nicht schwerer als IIer Gelände, vieles auch leichter. Einmal nehmen wir eine etwas schwierigere Stelle. Man muss schon aufpassen dass man auf der Spur bleibt!
Über 3200 m sind keine durchgehenden Markierungen mehr vorhanden. Trittspuren und Steinhäufchen helfen aber weiter.

Wir kommen noch bei gutem Wetter auf dem Gipfel an. Mit Selbstauslöser machen wir noch ein Gipfelbild. Außer uns ist kein Mensch hier. Nicht nur wegen dem Wetter. Der Gipfel ist abgelegen. Ein langer Zustieg, mit viel Gehatsche.

Für Hubert ist das der erste Dreitausender. Er macht kein großes Aufhebens darum. Später stellt sich sogar heraus, dass er eigentlich wegen mir mit zum Gipfel gegangen ist. Er wollte mich nicht alleine lassen, hat mir Christa gesagt. Das freut mich. Allein wär ich nicht auf den Gipfel gegangen. So haben wir zwei einen nicht so oft besuchten Gipfel für uns erklettert.






Bilder vom Abstieg







Doch jetzt müssen wir wieder runter. Zuerst benutzen wir unseren Aufstiegsweg. Kurzeitig nehmen wir eine Variante. Den Hauptweg muss man natürlich im Auge behalten. Als wir etwa auf 3000 Meter unten sind beginnt es zwar wieder etwas zu nieseln, nach 5 Minuten ist das aber vorbei. Ohne nass zu werden kommen wir zurück auf die Warnsdorfer Hütte. Hier hat es inzwischen geregnet. Unsere Freunde können es fast nicht glauben dass wir trocken zurückkommen.

Unsere Bergkameraden waren nach ihrem Abstieg nachmittags noch am nahen Eissee unweit der Warnsdorfer Hütte. Um sich die Zeit zu vertreiben haben sie Steinmännchen fotografiert und auch neue gebaut. Andere brauchen auch wieder welche zum fotografieren.


Bilder vom Eissee







Der Abend war dann ganz lustig.




Fünfter Tag

Warnsdorfer Hütte 2324 m - Gamsspitzel 2888 m - Postalm 1699 m

Wir sind mit dem Frühstück pünktlich dran. Zuerst sieht alles so aus als würden alle pünktlich bis 8.00 Uhr fertig werden. Aber diesmal hab ich mich ordentlich getäuscht. Nach dem Frühstück folgt das tägliche Schuhe anziehen, jeder erledigt so seine Sachen die bei einem Aufbruch nötig sind. Es sieht noch immer so aus als könnten wir pünktlich losgehen.

Als ich noch in meinen Hauslatschen aus der Hütte schau um nach dem Wetter zu sehen ruft mich Giri. "Schau doch mal her." Ich geh zu ihm, und das Drama nimmt seinen Lauf. Er sagt. "Ist das nicht die Reichenspitze?" "Was ist der rechts daneben. Der Gabler?" Wir diskutieren hin und her. Plötzlich ist es 8.00 Uhr. Der Giri ist abmarschbereit. Ich hab noch immer meine Schlappen an. Der Giri lacht und setzt sich mit der Truppe in Bewegung. So ein Lump, er hat mich ausgetrickst! Ihm war das egal ob das die Reichenspitze oder der Everest ist.

Ich mach mich so schnell es geht reisefertig und folge unserer Truppe. Zum Gamsspitzel brauchen wir nicht ganz 1 1/2 Stunden. Ich habe inzwischen auch wieder aufgeschlossen und bin also auch zu den Gipfelbildern da. Doch der Gipfel ist für 13 Leute fast etwas eng. So gibts kein gescheites Gipfelbild. Die Aussicht ist aber nicht schlecht. Ein schöner Blick zurück in die Birnlücke, durch die wir gestern wieder nach Östereich gekommen sind. Etwas weiter links die Dreiherrenspitze (3499 m). Dann kommen die Simonyspitzen, darunter das Krimmler Kees. Auf der östlichen Seite liegt das Obersulzbachkees unter uns. Der Große Geiger (3360 m) und der Großvenediger (3666 m) mit seinen Graten zeigen sich rechts davon. Das Gamsspitzel 2888 m ist also ein lohnender Aussichtspunkt.


Gipfelbilder









Wir verlassen den engen Gipfel und stehen nach kurzer Zeit auf dem Obersulzbachkees. Den Gletscher müssen wir an seinem linken Rand runter. Wir gehen ohne Seil. Einige von uns haben Grödeln oder auch Steigeisen dabei und legen sie auch an. Da hat aber jeder seine eigene Technik. Annegret´s Technik ist ein Foto wert.



Die Spalten liegen offen und wir müssen einen kleinen Zick-Zack-Kurs laufen. Bei etwa 2400 m erreichen wir am linken Gletscherrand wieder die Felsen. Die Grödeln werden wieder im Rucksack verstaut.

Auf dem Gletscher









Nachdem wir den Gletscher verlassen haben laufen wir noch etwa eine halbe Stunde. Hier machen wir Mittagspause. Die Zeit passt auch in etwa. Wir packen unsere Brotzeit aus und schauen in die Runde. Auch hier ist die Aussicht noch gut. Wir haben einen guten Blick auf die zerklüftete Gletscherzunge des Obersulzbachkees. Früher ging ein Weg von der Postalm kommend über die Gletscherzunge durch die "Türkische Zeltstadt" zur Kürsinger Hütte. Der Weg kann wegen dem Gletscherrückgang im Sommer nicht mehr begangen werden. Deshalb wurde ein neuer Zustieg auf die Kürsinger gebaut. Der Weg wird heute eingeweiht, haben wir auf der Warnsdorfer Hütte erfahren.

Mittagspause







Heute haben wir Zeit. Die Postalm, unser Tagesziel, liegt nur noch 600 Höhenmeter tiefer. Ein Gegenanstieg kommt auch nicht. So dauert unsere Pause etwas länger. Trotzdem wollen wir irgendwann weiter. Die Hütte ruft. Es folgt noch ein etwas steilerer Abstieg im Fels, der zum Teil mit Drahtseilen versichert ist. Ich hatte das Teilstück schwieriger in Erinnerung als es ist. Deshalb hab ich fälschlicherweise der Claudia den Klettergurt anlegen lassen. Der Abstieg von der Gamsscharte zur Plauener Hütte war viel schwieriger. Und da ist die Claudia anstandslos runtermarschiert.

Abstieg zum Obersulzbach







Nach dem Steilstück sind wir unten beim Obersulzbach der hier aus dem Obersulzbachkees entspringt. Eine Menge Leute sind auf der gegenüberliegenden Talseite. Wie gesagt, heute ist Wegeinweihung. Anscheinen war gerade eine kleine Messe. Die meisten steigen jetzt den neuen Weg zur Kürsinger Hütte hoch. Eine kleine Prozession. Einer hat einen Tisch auf dem Rücken, wahrscheinlich der Messtisch. Oben wird nochmal eine Messe sein, vermuten wir. Einige Musikanten mit ihren Blasinstrumenten kommen runterwärts an uns vorbei. Die Instrumente sind nicht gerade klein. Damit wollen sie anscheinend nicht mit zur Hütte rauf. Irgendwie verständlich. Der "Neue Weg" scheint ziemlich steil zu sein. Ich sehe zum Teil ist er auch Drahtseilversichert.

Wegeinweihung







Wir laufen noch ein Stück aufwärts zur Gletscherzunge. Hier hat sich ein kleiner See gebildet an dem wir nochmal kurz Pause machen und uns umschauen. Bis hierher kommt man von der Postalm in etwa einer Stunde, notfalls auch in Turnschuhen, rauf. Ein Gletscherlehrpfad führt herauf. Vom Tal zur Postalm ist es aber relativ weit. Etwa vier Stunden Gehzeit. Doch die kann man mit einem Hüttentaxi umgehen. Nach einem Abschlussfoto müssen wir aber endlich runter zur Hütte.

Abschlussfoto "Die wilden 13"





Kurz nach 15.00 Uhr erreichen wir unser heutiges Ziel, die Postalm auf 1699 m. Wir bleiben noch etwas auf der Terasse. Es hat inzwischen zugezogen. Wir hatten fünf Tage hervorragendes Wetter und konnten die Tour durchführen wie geplant. Jetzt darf es ruhig etwas regnen. Die vier Stunden morgen schaffen wir auch wenn´s regnet.

letzte Bilder







Tatsächlich nieselt es am nächsten Tag etwas vor sich hin. Trotzdem nehmen wir nicht das Hüttentaxi. Auch dieses Wetter hat seinen Reiz. In der Berndlalm kehren wir noch mal kurz ein. Dann kommt ein langer Zieher entlang des Obersulzbachs bis nach Rosental gleich neben Neukirchen am Großvenediger. Hier nehmen wir den Bus und fahren nach Krimmel unter den berühmten Wasserfällen. Der Franz hat hier sein Auto stehen und nimmt die anderen Fahrer mit hoch zur Schönmoosalm. Wir fahren zurück und holen unsere komplette Mannschaft auf die Schönmoosalm 143 m zusammen.
Hier sind wir vor sechs Tagen losmarschiert. Hier ist endgültig das Ende unserer Hüttentour mit ein paar schönen Gipfeleinlagen. Ich hoffe es hat allen gefallen. Diese Tour bin ich schon mal mit dem Juppi gegangen. Der hat sie damals ausgesuch und geplant. Super Planung. Auch damals hatten wir super Wetter.