Schärtenspitze

Erstellt am: 26.07.2004
Zurück zur Startseite

Kurzbeschreibung
Tourentyp:  Klettern
Tourenlänge:  4 Stunden Aufstieg
Schwierigkeit:   III/III+
Karte:  Kompass Karte Nr. 14 Berchtesgadener Land
Region:  Berchtesgadener Land, Deutschland
Hütten:  Blaueishütte 1680 m
Gipfel:  Schärtenspitze 2153 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti
Tourentermin:     Juli 2004
Besonderheiten:  Unsere erste alpine Klettertour


Tourenbericht





Wir wollen uns das erste Mal im alpinen Klettern versuchen. Dazu haben wir uns eine gut abgesicherte, einfache Tour ausgesucht. Von der Blaueishütte auf 1680 m kann man über den Plattenweg III+ und die Nordostwand III auf die Schärtenspitze 2153 m aufsteigen.
Der Abstieg erfolgt über den Normalweg (Drahtseilversicherter Pfad).



Für unsere Bergtour haben wir uns drei Tage Zeit genommen. Nach der Schärtenspitze wollen wir noch den Hochkalter überschreiten, daraus ist aber leider wegen dem Wetter nichts geworden.
Der Aufstieg zur Blaueishütte beginnt am Hintersee auf 800 m. Der Weg führt auf einer Forststraße in etwa einer Stunde zur kleinen Schärtenalm auf 1359 m. Hier kann man eine gemütliche Pause machen, wenn man Zeit hat wie wir. Kurz nach der Alm endet der Forstweg und man steigt auf einem landschaftlich schönem, gut ausgebauten Pfad in etwa 45 Minuten zur Blaueishütte 1680 m auf. Wir sind am frühen Nachmittag oben und können so noch den Kletterkursen zuschauen die auf dem Plattenweg ihre Übungen abhalten. Dazu genießen wir ein großes Stück Kuchen wofür die Blaueishütte bekannt ist. Trotz der unsicheren Wetterlage bleibt es den ganzen Nachmittag trocken, erst um 22 Uhr beginnt es zu Regnen.

Heute machen wir unsere erste alpine Klettertour

Der Plattenweg bis zum Einstieg des NO-Grates

Die erste Seillänge steigt gleich Gerti vor. Am Anfang haben die Platten noch einige Risse, man kann sich langsam daran gewöhnen die Platten auf Reibung zu gehen. Trotz des nächtlichen Regens ist der Fels fast überall trocken und und wir haben einen guten Halt. Die Standplätze sind mit Ringen versehen und es sind auch für uns Anfänger genügend Zwischensicherungen vorhanden. Die zweite Seillänge weist weniger Risse auf und ist etwas steiler. Doch durch Wasserrinnen ist genügend Reibung vorhanden um ohne Probleme vorwärts zu kommen.
So klettern wir bis unter den rauhen Streifen (siehe Bild oben, Trennung blauer/roter Weg). Hier entscheiden wir uns weiter senkrecht nach oben zu klettern (man könnte auch nach links gehen). Direkt an dem senkrechten Abbruch ist ein Sicherungsring angebracht. Jetzt wenden wir uns nach rechts, hier ist der Plattenweg eigentlich zu Ende.
Nach etwa 10 m Querung kommt eine verrostete alte Drahtschlinge als Zwischensicherung, danach queren wir weiter unter einem Latschenfeld. Hier kommen aber keine Zwischensicherungen mehr, zur Not kann man sich an den Latschen festhalten. Nach dem Latschenfeld wird das Gelände leichter und man kann ohne Sicherung zur sichtbaren Verschneidung aufsteigen. Die Verschneidung steigt Gerti wieder vor. Es sind 3 Klebehaken und noch zwei geschlagene Haken zur Sicherung vorhanden. Gerti findet zwar nur zwei Klebehaken, aber die reichen auch als Sicherung. Kurz nach der Verschneidung quert man den Normalweg zum Steinberg. Nun geht es schräg rechts nach oben zum Einstig des NO-Grates.




Nordostgrat bis zum Gipfel

Der Einstieg zum NO-Grat ist mit einem Ring abgesichert, man muss um die Ecke schauen um ihn zu entdecken. Hier kann sich der Sichernde gut einbinden. Nach der ersten Querung geht es rechts eine Verschneidung rauf. Nach dieser folgt man links einem Band schräg nach oben zum ersten Standplatz. Danach muß man auf dem Band weiter schräg nach links queren, an einer Stelle wird es etwas luftig. Diese Stelle ist aber mit einer Zwischensicherung versehen. Der weitere Aufstieg ist kein Problem und es sind immer genügend Sicherungen vorhanden wie in der Beschreibung geschildert. Für den gesamten Aufstieg haben wir gut 4 Stunden gebraucht, ein geübtes Team benötigt sicher weniger Zeit.

Der Abstieg

Der Abstieg über den Normalweg stellt keine Schwierigkeit dar, in etwa einer Stunde ist man unten auf der Blaueishütte und kann gemütlich sein Weizen trinken.
Fazit: Eine schöne und gut für Kletteranfänger geeignete Tour.

Am folgenden Tag wollten wir noch den Hochkalter überschreiten, leider mussten wir auf 2200 m wegen einem drohenden Gewitter umdrehen. Kein Problem, die Blaueishütte ist immer wieder einen Besuch wert.