Reiter Alm

Erstellt am: 03.01.2009
Zurück zur Startseite


Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Schneeschuhtour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:   Mittel
Karte:   Kompass-Karte 14 Berchtesgadener Land
Region:   Berchtesgadener Land
Hütten:   Traunsteiner Hütte(Neue) 1560 m
Gipfel:   Großer Weitschartenkopf 1970 m,
  Reiter Steinberg 2060 m, Prünzelkopf 2082 m, Hohes Gerstfeld 2032 m, Schöttmalhorn 2045 m, Edelweißlahner 1953 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Christa
Tourentermin:     03. - 05. Januar 2009
Besonderheiten:  5 Gipfel auf einen Streich


Tourenbericht



Zustieg auf die Neue Traunsteiner Hütte (Reiter Alm)

Geplant haben wir die Tour schon im letztem Jahr, vor Sylvester. Wir sind Sieben und wollen für zwei Übernachtungen auf die Neue Traunsteiner Hütte (1560 m). Doch, erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt. An Sylvester feiert ein Großteil der Tourenteilnehmer zusammen. Annegret, die auch mitgehen will, schleppt die Seuche ein. Am 2. Januar rufen Alfred und Martin an und melden sich wegen Erkältung ab. Annegret ist auch noch krank. Der Luke bekommt keinen Urlaub. So bleibt von den sieben Negerlein ein Rest von Dreien.

Trotzdem starten wir wie geplant unser Unternehmen. Um 9.10 Uhr brechen wir übrigen Drei vom Wanderparkplatz Oberjettenberg (640 m) auf. Der liegt direkt an einem Truppenübungsplatz, auch die Reiter Alm grenzt an diesen an. Das Wetter ist gut. Der Aufstiegsweg liegt aber im Schatten, somit ist es nicht besonders warm. Wir haben ein paar Minusgrade, durch den Aufstieg wird uns aber warm. Unten liegt fast kein Schnee, erst ab etwa 850 m kann man wirklich von Schnee reden. Etwa um 12.00 Uhr erreichen wir den Schrecksattel auf 1620 m. Die letzten 80 Höhenmeter sind steil und zum Teil etwas ausgesetzt. Unten war der Aufstieg wegen der niedrigen Schneehöhe kein Problem.
Erst hier im Sattel kommen wir wirklich in die Sonne. Wir haben strahlend blauen Himmel und die hügelige Landschaft ist eine Wucht. Der Schrecksattel liegt höher als die Hütte. In leichtem Auf und Ab geht´s in gut einer halben Stunde runter zur Traunsteiner Hütte 1560 m. Um 12.45 Uhr erreichen wir unser Quartier. Wir haben keine 4 Stunden für den Aufstieg gebraucht, für den Winter eine gute Zeit.




Außer uns ist noch niemand da. Der Winterraum ist für 16 Personen angegeben. Schlafplätze sind auch für 16 vorhanden, wenn´s dann auch eng wird. Der Tisch ist aber maximal für 6 Personen. Außerdem sind vier der 16 Schlafplätze in einem separaten Raum, der nicht beheizbar ist. Ein Ofen ist im großen Raum da, und auch genügend Holz. Auf Gerti´s Wunsch heizen wir sofort ein. Es ist noch nicht spät, daher will ich noch einen kleinen Gipfel machen.

Gerti ist nicht ganz fit und will nicht mit. Doch Christa ist nicht faul, hat Kräfte wie ein Gaul. Das reimt sich - und was sich reimt ist gut.

So gegen 14.00 Uhr gehen Christa und ich los. Gerti bewacht den Herd und das Licht. Der Weitschartenkopf ist der Hausberg der Hütte. Der Zustieg führt uns flach an ein paar Hütten der Reiter Alm vorbei. Danach wird es steiler. Es sind noch einige Skispuren von Sylvester vorhanden, denen können wir folgen. Weiter oben wird es noch steiler - der Schnee ist zum Teil harschig. Kurz vor dem Gipfel ziehen wir die Schneeschuhe aus und stapfen uns mit den Schuhen eine Spur. Die Aussicht auf dem Großen Weitschartenkopf 1970 m ist super. Südlich sehen wir den für Morgen geplanten Aufstiegsweg in der Steinberggasse und den ganzen Kamm den wir morgen überschreiten wollen. Hinter dem Kamm sind die Spitzen des Watzmanns und des Hochkalters zu sehen. Auch westlich bietet sich ein toller Panoramablick.




Es ist kalt, darum steigen wir trotz der guten Aussicht bald wieder ab. Inzwischen haben wir auf der Hütte Gesellschaft bekommen. Es ist noch ein Pärchen eingetroffen. Sie sind von Schwarzbachwacht zugestiegen und haben 5 Stunden gebraucht. Kein Wunder, sie haben auch Proviant für 5 Tage raufgeschleppt.
Doch auch wir waren nicht faul. Eine gute Tomatensuppe mit Reis, gemischt mit Frühlingssuppe ist unsere Vorspeise. Danach gibt´s die obligatorischen Spagetti mit grüner Soße (Pesto). Dazu einen Schnaps, den die Tschechen vor uns hier gelassen haben. Gerti hat ihn schon um 13.00 Uhr bei unserer Ankunft probiert und ist nicht blind geworden. So trauen auch wir uns den Schnaps zu probieren. Danach gibt´s noch Rotwein. Die anderen haben dafür einen Liter Milch dabei. Na gut, jeder wie er´s mag. Der Winterraum ist gut heizbar und für uns fünf auch platzmäßig groß genug. Wie gesagt, wenn er mit 16 Personen belegt ist wird´s schon eng. Kurz vor 22.00 Uhr legen wir uns hin. Morgen wollen wir ja eine schöne Rundtour machen.


Unsere Fünf-Gipfel-Tour

Heute ist keine Eile geboten. Ich stehe erst kurz vor 8.00 Uhe auf und mache Feuer. Um kurz nach 9.00 Uhr sind wir dann startbereit.

Wir wollen heute durch die Steinberggasse zum Reiter Steinberg 2060 m aufsteigen. Dann auf dem Kamm über den Prünzelkopf 2082 m, Hohes Gerstfeld 2032 m und Schöttmalhorn 2045 m zum Edelweißlahner 1953 wandern. Mit Abstieg haben wir dafür etwa 6 Stunden geplant

Zuerst führt uns der Weg wieder an den Almhütten von Gestern vorbei. Doch schon nach kurzer Zeit machen wir einen Linksschwenk und streben der Alten Traunsteiner Hütte zu. Die liegt auf 1600 m und ist bald erreicht. Danach geht´s wieder etwas abwärts. Zuerst Richtung Rossgasse, doch bald weiter nach links. Einen Baumgürtel umgehend, laufen wir einer Skispur folgend auf die Felsen zu. Unter den Felsen steigen wir wieder links haltend weiter auf. Wir folgen noch immer der Skispur. Der Skitourengeher ist etwas zu weit aufgestiegen. Ein kleiner Abstieg wird fällig. Trotzdem erreichen wir gegen 10.00 Uhr den Einstieg in die Steinberggasse. Jetzt wird das Ganze etwas steiler und anstrengender.
Vor einer Steilstufe machen wir um 10.30 Uhr eine Trinkpause. In der Steilstufe ziehen wir sicherheitshalber unsere Schneeschuhe aus. So haben wir einen besseren Stand und können nicht abrutschen. Danach gehts wieder besser und wir legen die Schneeschuhe wieder an. Wir sind schon fast oben. Es wird wieder steiler. Links sehe ich schon Schilder im Sattel. Die müssen wir erreichen. Wir ziehen nochmal die Schneeschuhe aus um die letzte Querung gefahrlos machen zu können. Um etwa 12.00 Uhr haben wir den Sattel und somit auch den Reiter Steinberg 2060 m erreicht.
Bis hierher hat unser Zeitplan gut funktioniert.
Es ist kalt und windig. Das Wetter ist nicht so gut wie gemeldet. Die Sonne lässt sich nicht sehen. Die Sicht ist aber trotzdem gut. Die Gipfel in der Ferne sind gut zu erkennen. Im Süden stehen der Watzmann und der Hochkalter direkt vor uns. Auch die Schärtenspitze und die Blaueishütte sind gut zu erkennen.








Aufgestellte Wegweiser weisen uns den Weg Richtung Prünzelkopf 2082 m und weiter zum Hohen Gerstfeld 2032 m. Der Kamm ist stellenweise abgeblasen. Steinmänner und manchmal rote Wegmarkierungen sind gut zu erkennen. So ist die Wegfindung kein Problem. Doch nicht alles ist schneefrei. Plötzlich bricht Gerti mit einem Fuß ein. Sie verklemmt ihren Schneeschuh in einer Felsspalte. Wir nehmen ihr den Rucksack ab und machen ein paar Bilder. Erst danach helfen wir ihr sich aus der Spalte zu befreien.

Inzwischen kommt die Sonne manchmal durch die Wolken. Dadurch ist es nicht mehr so beißend kalt und wir können es gut aushalten auf unserem "Fünf-Gipfel-Weg". Es geht immer mal wieder runter und dann wieder rauf. Doch mehr als 100 Höhenmeter sind es nicht. Als wir wieder oben bei einem Gipfelkreuz sind rätseln wir, ob das schon unser letzter ist. Doch als wir das Kreuz genauer studieren können wir aus einer Resttafel am Gipfelkreuz das Schöttmalhorn 2045 m entziffern. Wir müssen also noch mal runter und noch mal rauf. Kurz vor 14.00 Uhr erreichen wir den Edelweißlahner 1953 m. Auch jetzt stimmt unser Zeitplan noch. In gut einer Stund können wir unten auf der Hütte sein.




Richtung Norden steigen wir die Bergflanke ab. Wir treffen auf eine Skispur und der folgen wir. Erst nach geraumer Zeit merken wir dass der Skifahrer anscheinend nicht auf unsere Hütte will. Wir sind schon unten auf 1750 m und viel zu weit nach rechts abgewichen. Es ist schon 16.00 Uhr - in einer Stunde ist es dunkel. Ich stelle vorsichtshalber schon mal meinen Kompass ein. Wir kämpfen uns in der Hügellandschaft in ständigem Auf und Ab Richtung Hütte weiter. Um 16.15 Uhr sehen wir von weiten einen Wegweiser und eine Aufstiegsspur die von der Schwarzbachwacht rauf kommt. Da müssen wir hin. Wir sind aber noch ein gutes Stück höher. Aber egal, wir müssen runter. Ein paar steile Stücke rutschen wir mit Schneeschuhen runter. Zuletzt schnallen wir noch mal ab und stapfen mit Schuhen unsere Spur nach unten. Danach gehts ohne große Komplikationen auf der Spur zu unsere Hütte. 10 Minuten vor 17.00 Uhr ereichen wir die Traunsteiner Hütte.
Es wird schon dunkel. Aus den geplanten 6 Stunden sind 8 Stunden geworden.
Bei der Truppe macht das aber nix.
Das Pärchen ist schon da und die Hütte ist geheizt. Wasser ist gekocht und wir können uns ins gemachte Nest setzen.


Speisekarte:
Heute gibt´s Frühlingssuppe mit Frühlingssuppe als Vorspeise. Geschnittene Gurken (vom Pärchen). Nudeln mit roter Soße (mit Karotten und Zwiebeln vom Pärchen). Tschechischen Schnaps. Bratäpfel mit Zucker und mit Schoko (vom Pärchen). Und danach Rotwein mit Studentenfutter.

Dann machen wir noch ein Würfelspiel. Heute wird es nach 22.00 Uhr bis wir ins Bett kommen. Macht aber nix. Morgen wollen wir nur noch absteigen.