Lamsenjochhütte - Skitour

Erstellt am: 13.01.2010
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:  Skitour
Tourenlänge:  2 Tage
Schwierigkeit:   Mittel
Karte:  Kompass Karte Nr. 26 Karwendel
Region:  Karwendel Östereich
Hütten:  Lamsenjochhütte (1953 m) Winterraum
Gipfel:  Kein Gipfel

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Thomas
Tourentermin:     09./10. Januar 2010
Besonderheiten:  Wiederholung meiner ersten Schneeschuhtour mit Ski




Rückblick - Erste Schneeschuhtour 2000

Auf die Lamsenjochhütte habe ich damals im Januar 2000 mit Birgit und Erich meine erste Schneeschuhtour gemacht. Damals lag viel Schnee. Wir mussten schon kurz über Schwaz, vom Ortsteil Fiecht aus auf 600 m ( kurz übern Benediktinerkloster ) den Aufstieg beginnen. Wir hatten damals keine Schneeketten dabei.

Daraus habe ich gelernt, diesmal habe ich Ketten im Auto.




Tourenbericht

Den Schnee, den wir vor 10 Jahren zu viel hatten, haben wir diesmal zu wenig. Im Inntal liegt gar kein Schnee. Wir fahren also mit dem Auto durch Schwaz in den Ortsteil Fiecht, vorbei am Benediktinerkloster. Hier ist die Straße noch schneefrei, also fahren wir weiter rauf. Erst kurz vor Bärenrast (ca. 900 m) muss ich die Schneketten doch noch montieren um den Parkplatz zu erreichen.
Für den Thomas ist das die erste Skitour. Gestern habe ich ihm gezeigt wie man Felle auf die Ski montiert. Auch die Bindung hab ich ihm erklärt. Er muss mit uralten Skiern gehen, die ich geschenkt bekommen habe. Auch Gerti hat ein relativ altes Bindungssystem. Dafür hat sie aber nagelneue Tourenschuhe zu Weihnachten bekommen. Die müssen wir testen, deshalb sind wir hier.
Auf einem Forstweg geht es, in gemütlicher Steigung, der Stallenalm entgegen. Es liegt gerade mal so viel Schnee dass der Weg bedeckt ist. Steine sind sichtbar. Unter größeren Fichten liegt gar kein Schnee. Beim Abfahren werden wir aufpassen müssen. Nach etwa 45 Minuten kommen wir auf offenes Almgelände und die Schneelage wird besser. Wir folgen weiterhin einer ausgetretenen Spur von Fußgängern und auch einem Schneeschuhgeher und erreichen nach gut einer Stunde die Stallenalm auf 1340 m. Hier machen wir eine Trink- und Esspause. Danach beginnt erst der eigentliche Aufstieg, das weiß ich von damals. Da mussten wir zum Teil in hüfthohem Schnee spuren. Das bleibt uns heute sicher erspart.

Die ausgetretene Spur ist nach der Alm zu Ende. Doch das Spuren ist heute nicht schwer. Bald queren wir einen Bach. Wir finden den verschneiten Sommerweg und steigen auf diesem auf. Damals mit den Schneeschuhen haben wir keinen Weg gefunden und mussten zum Teil durch unwegsames Gelände hochackern.
Auf dem Weg ist das einfacher, die Steigung ist kontinuierlicher. Trotz schlechter Sicht verlieren wir den Weg nicht bis er rechts an die Felsen stößt. Wir sind jetzt auf etwa 1700 m und der Sommerweg zieht unter den Felsen am Hang entlang zur Lamsenjochhütte hoch. Hier stehen aber keine Bäume mehr und wir verlieren den Weg. Kurzzeitig kommen wir etwas zu hoch und müssen wieder 20 m runter, um eine Geländekante zu umgehen.
Etwa eine halbe Stunde bevor wir die Hütte erreichen wird der Nebel dünner. Die Bergketten links und rechts von uns werden sichtbar. Auch die Lamsenspitze und die Hütte sind kurz zu sehen. Doch das Vergnügen dauert nur kurz - als wärīs nur ein Spuk gewesen. Wir stochern weiter am Hang entlang unserem Ziel entgegen. 10 Minuten vor der Hütte zeigt sich diese noch mal, ist aber gleich wieder verschwunden. Wir haben Mühe die Hütte zu finden. Erst so kann man verstehen, dass schon Menschen kurz vor der rettenden Hütte erfroren sind.


Sicht etwa 1/2 Stunde vor der Hütte - kurz drauf war sie wieder weg




Auch diesmal ist sonst keiner auf der Lamsenjochhütte 1953 m. Der Winterraum ist kalt und wir heizen an. Es dauert, bis der Ofen zieht und der Rauch weniger wird. Zum Zwischenheizen nehmen wir Schnaps. Nach etwa einer Stunde wir es schon gemütlicher.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kommen noch vier Tourengeher. Einer kommt rein um zu fragen ob wir hier übernachten und wie viele wir sind. Danach verschwindet er wieder nach draussen. Sie fahren wieder ab. Der Winterraum hat nur 6 Plätze. Einer von ihnen hätte im unbeheizten riesigen Nebenlager schlafen müssen. Das wäre ganz schön ungemütlich gewesen.
So können wir ungestört unser Essen weiter kochen. Es gibt Pfefferkörnersuppe aus der Tüte und danach die obligatorischen Spagetti mit grüner Pestosoße. Verfeinert mit Olivenöl, Peperoni und Knoblauch. Dazu wird Rotwein gereicht.

Sonnenaufgang auf der Lamsenjochhütte


Am nächsten Morgen muss ich als erster aufstehen und Feuer machen. Das Brennholz habe ich mir schon gestern Abend bereitgelegt. Erstaunlicherweise zieht der Ofen sofort sehr gut. Danach schau ich kurz vor die Hütte. Oben haben wir klare Sicht, unten im Tal liegt Nebel. Ich hole den Fotoapparat und mache ein paar Bilder. Wir machen gemütlich Frühstück bevor wir den geordneten Rückzug antreten.

Das Skianlegen geht morgens mit steifen Gliedern nicht so leicht. Besonders schwer tun sich die mit den alten Bindungen. Doch auch diese Plage bringen wir hinter uns.

Nun beginnt die Abfahrt. Für Gerti und mich eh der schwierigste Teil der Tour. Thomas sieht das anders, er fährt lieber runter bevor er einen Meter aufsteigt. Die Schneeverhältnisse sind gut.
Mein Rucksack ist aber immer noch ziemlich schwer. Die Gerti ist nicht in Übung. Gut, alles nur Ausreden. Gerti und ich haben zu tun nach unten zu kommen. Thomas muss oft warten, manchmal lange, bis wir kommen.

Auf der Stallenalm 1340 m wartet Thomas etwa 20 Minuten bis wir eintreffen. Nachdem auch wir gerastet haben fahren wir weiter. Jetzt gehts nur noch flach dahin. Das Schlussstück - auf dem Forstweg mit Steinen durchsetzt, ist so unangenehm wie erwartet.



Der Skischuhtest war erfolgreich. Die Schuhe sind den Anforderungen gewachsen.