Königsjodler - Klettersteig am Hochkönig

Erstellt am: 25.11.2011
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Klettersteige
Tourenlänge:   Erichhütte - Matrashaus 10 Stunden
Schwierigkeit:     schwer
Karte:   AV-Karte 10/2
Region:   Hagengebirge
Hütten:   Erichhütte 1545 m, Matrashaus 2941 m
Gipfel:  Hochkönig 2941 m

Tourenplaner:   Adolf
Teilnehmer:  Rosi, Sabine, Birgit, Luke, Tscharly
Tourentermin:     23. bis 25. September 2011
Besonderheiten:  Wenn der Anfang mal gemacht ist geht´s schon




Wir reisen am Freitag erst nach der Arbeit an. Dadurch wird es spät, erst um 17.00 Uhr gehen wir los. Vom Parkplatz im Dientner Sattel 1339 m ist es aber nicht weit zur Hütte, wir sind in etwa 20 Minuten bei der Erichhütte 1545 m.

Der Adolf ist mit seiner Rosi schon da. Aber wir kommen auch noch rechtzeitig, um vor einem tollen Sonnenuntergang noch ein Bierchen zu trinken.


Tourenbericht

Königsjodler

Daten:

7.30 Uhr Erichhütte 1546 m (los)
9.00 Uhr Ankunft beim Einstieg zum Klettersteig
9.45 Uhr Einstieg in den Klettersteig
13.30 Uhr Pause beim Notabstieg
14.00 Uhr Weiter
16.30 Uhr 2875 m Ausstieg aus dem Klettersteig (Hohe Köpfe) --> 6 H 45 Min im Klettersteig (mit Pausen und Wartezeit)
17.30 Uhr Ankunft auf dem Matrashaus 2941 m --> Gesamtzeit 10 Stunden


Der Adolf will eigentlich schon früher weggehen. Doch wir ziehen nicht so recht. Ich sag: "Selbst wenn wir erst um 8.00 Uhr losgehen sind wir spätestens um 18.00 Uhr auf der Hütte." Auch der Hüttenwirt will nicht unbedingt früher ein Frühstück für uns machen. So bleibt dem Adolf nichts anderes übrig als sich dem Gruppenzwang zu fügen. So kommt es dass wir erst um 7.30 Uhr von der Hütte aufbrechen.

Schon gestern hat uns der Hüttenwirt gesagt dass an seiner Hütte schon ab 5.00 Uhr die ersten vorbeiziehen, die unten vom Parkplatz kommen. Heute ist ein toller sonniger Samstag. Wir sehen die Karawanen vorbei ziehen. Alle streben zum Einstieg des Klettersteiges. Wir reihen uns ein.

Zum Einstieg steigen wir zügig auf. Das Wetter ist, wie schon erwähnt, prima. Um 9.00 Uhr legen wir unser Klettersteigset an und setzen den Helm auf. Wir, das sind alle außer Rosi. Die zickt etwas rum. Sie will diesen Kletterstig gar nicht machen. Der ist ihr zu schwer. Und alle möglichen Faxen bringt sie daher. Dabei geht sie mit dem Adolf Mehrseillängen klettern. Mal setzt sie den Helm auf, dann packt sie ihn wieder ein. Wir greifen zu einer List und sagen: "Dann kletter doch einfach das erste Stück mit über den ersten Aufschwung. Danach kannst du immer noch auf den Normalweg zur Birgkarscharte aufsteigen". Eigentlich glaubt das keiner, auch die Rosi nicht. Trotzdem, um 9.45 Uhr hat auch die Rosi ihr Set dran und den Helm auf dem Kopf. Wir steigen ein. Nachdem die ersten Meter gemacht sind, ist es genau so wie wir alle gedacht haben. Wenn der Anfang mal gemacht ist geht´s schon.










Über all das klettert die Rosi anstandslos rüber. Fast alle Grattürme müssen wir überklettern. Höhenmeter machen wir jede Menge. Merklich höher kommen wir aber nicht. Trotzdem, die Kletterei ist schön. Der Fels und die Sicherungen sind solide. Auch der "Jungfrauensprung" und der darauf folgende Teufelsturm sind kein Problem. Nach dem Teufelsturm geht es steil hinunter zur kurzen Dreiseilbrücke über die Teufelsschlucht. Vor dem Sallerriss staut es sich. Nach einem steilen Abstieg in den Riss ist hier ein "Flying Fox" installiert. Da wollen die meisten drüber. Man könnte auch ein Stück weiter abklettern und den FOX umgehen.

Vom Flying Fox sollte man keine falschen Vorstellungen haben. Hier ist lediglich ein Drahtseil mit etwas Gefälle gespannt. Will man fliegen, muss man schon eine Doppelseilrolle dabei haben. Wir sehen nur einen der das hat. Der Rest nimmt eine Bandschlinge und einen Schraubkarabiner. Der wird ins Seil gehängt. Der Antrieb erfolgt mit Muskelkraft. So machen wir es auch. Der Karabiner und die Arme leiden etwas darunter . Aber wir kommen gut rüber. Danach kommen noch ein paar luftige Grate bevor wir beim Notabstieg eine Pause machen.









Den Notabstieg erreichen wir um 13.30 Uhr. Hier darf man sich nicht täuschen lassen. Blickt man zurück auf den bereits überschrittenen Grat mit seinen Türmen, könnte man den Eindruck gewinnen schon fast am Ziel zu sein. Doch es liegt noch ein knackiger Anstieg vor uns. Zwar nicht mehr so ausgesetzt wie die Grattürme, trotzdem aber steil und dafür etwas kleinere Tritte. Auch darf man nicht vergessen, dass man schon eine geraume Zeit unterwegs ist und die Kraft nicht mehr wird. Um etwa 14.00 Uhr gehen wir weiter. Rosi geht auch weiter mit und nimmt nicht den Notabstieg. Nach einer kurzen flachen Passage gehts sofort in eine steile Wand. Dieser Abschnitt ist mit D und C/D angegeben. Eine der schwersten Stellen im Königsjodler. Danach ereichen wir den 2772 m hohen Kamatstein. Hier müssen wir nochmals absteigen. Nach dem Franz-Eduard-Matras-Kopf folgt noch ein interessanter Spreitzschritt. Ich finde, der ist weitaus interessanter als der "Jungfrauensprung". Aber dass soll jeder selber beurteilen. Um 16.30 Uhr erreichen wir den Ausstieg des Klettersteiges am südlichen Hohen Kopf 2875 m. Von hier brauchen wir noch etwa eine Stunde zum Matrashaus 2941 m ,das auf dem Gipfel des Hochkönig 2941 m steht. Auch hier haben wir einen schönen Sonnenuntergang und einen noch schöneren Sonnenaufgang.

K Ö N I G S J O D L E R

Das ist ein sehr schöner Klettersteig. Nicht wegen dem Jungfrauensprung, der Dreiseilbrücke oder dem FLYING FOX. Der erste Teil, in dem alle Grattürme überklettert werden ist sehr eindrucksvoll. Der ganze Klettersteig ist vorbildlich gesichert. Auch der 2. Teil nach dem Notausstieg bietet noch Überaschungen und ist Anfangs technisch fast schwerer als der erste Teil.

Man kann auf einer Hütte übernachten, die auf dem Gipfel eines fast 3000er Berges steht.

Wenn man Glück hat, bei bestem Wetter so wie wir.

Die Tourenlänge und den Anspruch sollte man jedoch nicht unterschätzen.










Am Abend machen wir noch die Planung für den morgigen Tag. Der Adolf wollte durch die Birgkarscharte absteigen. Ich wollte über das Arthurhaus runter. Da schlägt Adolf den Abstieg über die Teufelslöcher vor. Wir überlegen zusammen ob das geht und wie lange das dauert. Eine schöne Tour ist es allemal. Adolf und ich denken dass wir spätestens um 15.00 Uhr wieder auf der Erichhütte sind. Alle sind einverstanden. Schaumermal ob das klappt.



Abstieg über die Teufelslöcher

Daten:

7.45 Uhr Aufbruch vom Matrashaus
9.45 Uhr Teufelslöcher
14.00 Uhr 1312 m (unten)
16.00 Uhr endlich eine Hütte mit Verpflegung (nicht die Erichhütte)
17.30 Uhr Erichhütte (etwas später als wir dachten)
19.00 Uhr Heimfahrt


Wir gehen heute ein kurzes Stück unseres gestrigen Aufstiegsweges zurück bis zu den Hohen Köpfen, an denen der Königsjodler endet. Danach geht´s zum Teil über den flachen Gletscher der übergossenen Alm und über noch vereistes Felsgelände zu den Teufelslöchern. Die erreichen wir etwa nach zwei Stunden. Direkt durch eines der Teufelslöcher führt der drahtseilversicherte Abstieg. Wir legen noch mal den Klettergurt an. Doch nur das erste Stück ist etwas kritisch, danach wird es besser. Doch man solte den Abstieg nicht unerschätzen, bis zur Bertgenhütte 1843 m ist Vorsicht und Trittsicherheit gefragt. Die Bertgenhütte ist eine Nothütte. Wir steigen weiter ab bis auf fast 1300 m, hier machen wir um 14.00 Uhr Rast.





Bis hierher hat die gestrige Tourenplanung nur um etwa eine Stunde versagt. Hier wollten wir etwa eine Stunde früher sein. Doch an unserem Rastplatz steht ein Schild: "3 Stunden zur Erichhütte". Das schaffen wir nicht mehr bis 15.00 Uhr so wie gestern geplant. Aber schaumer mal. Von jetzt ab gehts auf gemütlichen Wegen weiter. Um etwa 16.00 Uhr kommen wir endlich auf eine bewirtschaftete Hütte, ich glaube die Mittereggalm. Hier kehren wir natürlich ein. Höchste Zeit mal ein Bier zu trinken. Danach kürzen wir zwar ab trotzdem sind wir erst um 17.30 Uhr auf der Erichhütte. Hier machen wir noch Brotzeit und steigen danach mit Sonnenuntergang zum Auto ab.