Fleimstaler Alpen - Cima Asta

Erstellt am: 12.11.2012
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Hüttentour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:     mittel
Karte:   Kompass Nr.: 75 Fleimstaler Alpen
Region:   Fleimstaler Alpen
Hütten:   Rif. Ottone Brentari 2473 m, Malga Conseria 1821 m
Gipfel:  Cima d´Asta 2847 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Luke, Adolf, Franz
Tourentermin:     27. bis 29. Juli 2012
Besonderheiten:  weit zu fahren


Tourenbericht

P O L E N T A - T O U R





TAG 1 : Anfahrt und Aufstieg zum Rif. Ottone Brentari

Wir haben eine Bergtour geplant, doch überall ist das Wetter zweifelhaft. Wir oder ich wollen aber in die Berge, wir haben aber nur 3 Tage Zeit. Mir kommen die Fleimstaler Alpen in den Sinn. Nächstes Jahr will ich bei meiner Weitwanderung (Slowenien - Gardasee) da durch. Hier könnten wir eine Erkundungstour machen. Mal schaun ob die Kameraden so weit fahren wollen. Hier würde das Wetter eventuell mitspielen. Der Luke, Adolf und der Franz sagen zu, anscheinend wollen auch sie in die Berge. Ich kann keinen Fahrer machen, Gerti hat das Auto. Also muss Adolf in den sauren Apfel beissen und den Fahrer machen.

Wir starten um 5.00 Uhr. Bei Trento müssen wir von der Autobahn runter. Ich hab die Ausfahrt Trento centro ausgesucht, die ist aber noch immer gesperrt. So können wir erst Trento Süd raus, wir fahren über einen Pass zum Lago Caldonazzo. Das kostet natürlich Zeit. Auch danach zieht es sich länger als ich gedacht hatte bis wir den Taleingang vom Val Sorgazza erreichen. Auch das Tal Sorgazza ist lang und die Straße ist schmal, so kommen wir erst kurz vor 12.00 Uhr am Parkplatz der Malga Sorgazza 1450 m an.

Nach dem frühen Aufbruch und der langen Fahrerei kehren wir zuerst mal in der Sorgazza ein. Wir müssen eine Kleingkeit essen und was trinken bevor wir aufbrechen. Ich glaube hier gibt´s die erste Polenta, von der sind meine Bergkameraden nicht so begeistert. Doch die wird uns noch ein paar Tage verfolgen.


Kurz vor 13.00 Uhr brechen wir auf. Das Wetter ist prima, fast schon zu warm. Es hat sich gelohnt so weit zu fahren. Auch das Gebirge verspricht interessant zu sein.

Rund um die Cima d´Asta ist ein Granitgebirge. Im ersten Weltkrieg verlief hier die Frontlinie, gleich hinter der Sorgazza ist ein kleiner Soldatenfriedhof mit Mahnmahl aus dieser Zeit.

Deshalb kommen wir nächstes Jahr auch durch diese Gegend. Wir wollen bei unserer Weitwanderung Slowenien - Gardasee annähernd dem Friedensweg folgen.


Der Aufstieg zur Hütte ist etwa mit 2 1/2 Stunden angegeben. Unten sind anfangs noch ein paar Bäume die Schatten spenden. Doch bald sind wir im baumfreien Gelände und die Sonne hat Zugriff. Wir werden schlapper. Bei einem Bach machen wir Pause. Trotz der langen Anfahrt und der Mittagspause haben wir Zeit. Im Juli sind die Tage lang, nicht wie jetzt im Novemer als ich das schreibe. Nach der Pause wandern wir rauf bis zum Rif. Ottone Brentari 2473 m. Links davon liegt der Lago Cima d´Asta, hier kommen wir gegen 16.00 Uhr an. Wir setzen uns auf die Terasse und genießen die Landschaft und ein Bier. Das Bier ist aber nicht so toll. Wir fragen den Hüttenwirt was das ist. Er versichert uns, das ist aus Bayern. Wir können es kaum glauben. Doch er hat es sogar schriftlich. Die Brauerei können wir allerdings nicht ausmachen. Furchtbar dass so ein Bier in Bayern gebraut wird. Abends trinken wir einen Rotwein.

Der Wirt fragt uns wo wir morgen hin wollen. Wir wollen auf die Cima d´Asta und danach weiter zum Rif. Caldenave. Er bietet uns an dort anzurufen um zu reservieren. Wir sagen natürlich ja. Als er zurück kommt stellt sich leider heraus dass die Caldenave belegt ist. Anscheinend ist auch in diesem entlegenen Gebirge am Wochenende einiges los. Wir stehen vor einem Problem, doch der Wirt weiß Rat. Er sagt auf der Malga Conseria könnte er für uns reservieren. Ich sag, das müssen wir uns erst auf der Karte anschauen. In meiner Karte ist die Malga als Bivaco eingezeichnet, aber der Wirt wird´s schon wissen. Obwohl die Alm etwas aus der Richtung liegt sagen wir zu. So reserviert der Wirt für uns auf der Malga.


Ein paar Bilder







TAG 2 : Über die Cima d´Asta zur Malga Conseria

Heute wollen wir zuerst auf die Cima d´Asta, den höchsten Gipfel der Fleimstaler Alpen besteigen, der ist aus Granit wie das ganze Gebirge. Der Hüttenwirt weiß das von gestern Abend. Eigentlich wollen wir den eingezeichneten Normalweg zum Gipfel nehmen. Doch der Wirt, der mit draussen steht, erklärt uns dass wir links vom Gipfel durch eine steilere Rinne aufsteigen sollen. In meiner Karte entdecke ich schwarze Punkte auf dieser Route. Die Route ist für den Aufstieg geeignet sagt der Wirt, im Abstieg wirft man zu viel Steine. Auf dem Normalweg sollen wir wieder absteigen. So sparen wir eine knappe Stunde meint er. Er muss es wissen. Er wohnt ja hier. Also folgen wir seinem Rat und steuern links am See vorbei auf die Rinne (Canalone = Nudel?) zu. Der Zustieg ist unwegsam und der Aufstieg durch die Rinne ist steil. Doch schon nach einer guten halben Stunde sind wir in der Bocchetta del Canalon 2664 m. Von hier geht es auf einem angenehmen Gratrücken zum Gipfel der Cima d´Asta 2847 m. Hier sind wir um 8.30 Uhr, wir haben also eine gute Stunde gebraucht. Der Wirt hatte also recht, wär aber auch nicht so schnell gegangen wenn der Adolf nicht so gerannt wäre.




Beim Abstieg nehmen wir den Normalweg, so wie´s der Wirt empfohlen hat. So kommen wir noch mal an seiner Hütte vorbei. Der Abstiegsweg führt weit hinten in einem großen Bogen rum, ohne besondere Schwierigkeiten. Eine kurze Stelle ist zwar versichert aber leicht. Um etwa 9.30 Uhr sind wir wieder unten auf der Hütte. Wir haben für die Überschreitung gute 2 Stunden gebraucht. Auf dem Normalweg wäre das nicht gegangen. Der ist von der Strecke zu weit und hat einen Gegenanstieg.

Zum Frühschoppen trinken wir noch mal ein bayerisches Bier. Heut ist es, glauben wir, etwas besser. Doch lange nehmen wir uns nicht Zeit, wir wollen weiter. Gegen 10.30 Uhr brechen wir auf.

Sentiero Gabrielli


Wir steuern den Passo Socede 2518 m an. Ab hier haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir nehmen den "Alta via del Granito" oder den Klettersteig "Sentiero Gabrielli". Wir entscheiden uns für den Klettersteig. Deshalb geht´s zuerst mal bergauf weiter. Auf einem Höhenrücken führt der Weg, zwar interessant aber nicht gefährlich, weiter. Ein Klettersteigset brauchen und haben wir nicht. Nach etwa 1/2 Stunde erreichen wir die senkrechten Leitern. Ich hatte das schon im Internet gelesen. Hier überwindet man etwa 20 bis 30 m Höhenunterschied. Wer eine Leiter sicher steigen kann braucht auch hier kein Klettersteigset. Das muss aber jeder selber wissen. Danach dauert es noch fast 1,5 Stunden bis wir die Forcella Magna erreichen. Ein Teil des Weges verläuft auf alten Kriegswegen, zum Teil gut ausgebaut. Hier haben die Soldaten oder ihre Esel und Pferde die Kanonen raufgezogen. Die Forcella Magna 2115 ereichen wir gegen 13.00 Uhr.


Hier im Passo (Forcella Magna 2115) machen wir eine kleine Pause. Das Wetter verschlechtert sich. Es kommen Diskussionen auf wie wir weitergehen. Der Franz probt den Aufstand. Er sagt ich würde nicht demokratisch entscheiden. Auf einer Bergtour gibt es keine Demokratie, das sag ich zwar nicht, aber so ist es. Trotzdem lasse ich mich breitschlagen Richtung Passo Cinque Croci zu gehen. Das ist der kürzeste Weg zu unserer Übernachtung, dann sind wir um 15.00 Uhr auf der Hütte. Um 13.30 Uhr gehen wir los. Gut, das Wetter ist zweifelhaft, es regnet leicht und das Wetter könnte sich auch noch verschlechtern. Nach etwa einer viertel Stunde zeigt sich aber die Sonne wieder. Wir machen also noch mal eine "demokratische Abstimmung", der Franz soll seine Demokratie haben. Die Abstimmung fällt 3:1 aus. Trotzdem will der Franz weiter auf seinem Weg bleiben. Das ist kein Problem. Der Weg zu unserer Übernachtung ist nicht schwierig. Franz geht alleine weiter, wir kehren um und wandern zurück zum Passo.


Wir nehmen den Weg Richtung Forcella Buse Todesche. Vorbei am Bivaco Lasteati steigen wir auf einem alten Kriegspfad auf. Wir wandern dem Monte Cengello entgegen. Aber bis zum Passo der Deutschen zieht es sich noch. Ich will auch nicht erst um 18.00 Uhr auf die Hütte kommen. Vor dem M. Cenello müssten wir rechts absteigen können, in meiner Karte sind da schwarze Punkte drin. Wir machen an der entsprechenden Stelle eine kleine demokratische Besprechung und entscheiden uns dafür hier relativ unwegsam abzusteigen. Wir sehen von oben kleinere Weiher, die sind auch in der Karte drin. Von daher vermuten wir dass wir richtig dran sind. Weiter unten müssen wir uns etwas durch´s Gestrüpp kämpfen bevor wir auf Almgelände gelangen. Hier finden wir auch wieder einen markierten Weg. Der ist in meiner Karte zwar nicht drin, aber unser Hüttenwirt auf der Ottone Brentari hat uns über den Weg informiert. Sonst wären wir hier auch nicht abgestiegen. Jetzt haben wir nicht mehr weit. Trotzdem machen wir erst mal eine Pause. Ich muss eine Kleinigkeit essen. Auch der Luke bekommt was ab. Danach wandern wir weiter zu unserem Ziel, der Malga Conseria 1821 m.

Hier kommen wir gegen 16.30 Uhr an. Der Franz ist zuerst unauffindbar. Doch die Hüttenleute sagen: "Der ist schon da". Irgendwann taucht er dann schon auf. Abends gibt´s dann ein gutes Abendessen, mit Polenta bis zum Abwinken. Die Polenta war etwas zuviel. Fast alle haben die Polenta nicht ganz geschafft. Die deutsch sprechende Bedienung nimmt das Frühstück für morgen auf. Franz ordert Käse und Wurst. Das ist für Italien ungewöhnlich, hier ist das Frühstück meist einfacher gehalten.

Aber wir staunen am anderen Morgen nicht schlecht. Alles ist da, in Mengen die wir gar nicht verzehren können.

Wir geben auch für den Abend noch eine Bestellung auf "Vino Rosso" Auch diese Bestellung wird zur Zufriedenheit aller ausgeführt.

Eine super Hütte, nur das Bier war auch nicht der Renner. Erinnert eher an eine lauwarme Suppe.


"Wein auf Bier das rat ich dir"



und ein gutes reichhaltiges Frühstück



dann kann jeder weiter wandern


TAG 3 : Über das Rif. Caldenave zur Malga Sorgazza

Gegen 7.45 Uhr brechen wir nach unserem reichhaltigen Frühstück auf. Ein gutes Stück folgen wir dem Weg auf dem wir gestern gekommen sind. Etwa nach 40 Minuten verlassen wir ihn. Hier sind wir weglos auf das Almgeläne runter gekommen. Zuerst wandern wir weiter Richtung Forcella delle Buse Todesche. In meiner Karte ist dieser Weg noch nicht drin. Er ist aber markiert. Das hat uns alles der Hüttenwirt der Brentari Hütte erzählt. Bis in den ersten Sattel brauchen wir etwa 1,5 Stunden. Links geht´s hier zur Forcella Todesche, wir halten uns aber rechts Richtung Caldenave Hütte. Ich denke das kann nicht lange dauern, doch weit gefehlt. Der Weg erweist sich als verschlungen. Ein bewaldeter Hügel muss umgangen werden. Wir brauchen über eine Stunde um das Rif. Caldenave 1792 m zu erreichen. Gegen 10.30 Uhr lassen wir uns nieder, zum Mittagessen ist es aber noch etwas früh. So halten wir einen kleinen Frühschoppen mit Dosenbier. Dann hungert uns aber doch. Wir fragen nach Nudeln, die macht er nicht über 1000 Meter sagt der Wirt, das wird nix.

Polenta wär im Angebot.

Das wollen wir aber nicht. So essen wir eine Suppe.


Auf der Caldenave Hütte





Kurz vor 12.00 Uhr wandern wir weiter. Unser nächstes Ziel ist die Forcella Orsera 2332 m. Hier kommen wir um 13.10 Uhr an. Ich sag ab jetzt geht´s nur noch bergab, doch da hab ich mich getäuscht. Wir steigen weiter bergauf zur Forcella Segura 2885 m. Das hat man in meiner Kompasskarte 1:50.000 nicht gesehen. Aber um 13.30 Uhr sind wir auch da oben. Ab jetzt geht´s wirklich bergab. Gegen 14.30 Uhr ereichen wir den abgelassenen Stausee Lago di Costa Brunella.

Hier ist im Moment eine Baustelle. Es ist Wochenende und niemand ist da. Franz entdeckt einen Kühlschrank. Der ist voll bis oben hin. Käse, Wurst und auch Wasser und Bier. Das Wasser interessiert uns nicht. Wir machen ein paar Dosen Bier auf und halten einen kleinen Umtrunk. Das Geld legen wir in den Kühlschrank. Ich denke die können sich wieder Biernachschub besorgen, ein Materiallift ist ja da.




Danach steigen wir in etwa einer Stunde zur Malga Sorgazza 1450 m ab. Hier steht unser Auto. Unsere Rundtour ist beendet. Nur der Adolf hat noch nicht Feierabend, er muß uns noch nach Hause kutschieren.

Wir hatten schönes Wetter, ich finde der Ausflug hat sich gelohnt - trotz der Fahrerei.