17. Tag - Dienstag 02. September

Rif. Peller 2022 m - Rif. Graffer 2261 m

Nördliche B R E N T A

Kompass-Karte:    73 Gruppo di Brenta
Übergänge:   Passo della Nana 2101 m, Passo Uomo 2200 m, Passo Castron 2503 m, Passo Palette 2380 m, Passo Groste 2442 m  
Hütten:   Rif. Graffer 2261 m  
Täler:   Keine
Schwierigkeit:     Mittel, Kondition, 100 Hm Klettersteigabstieg !! (evt. Sicherungsmaterial nötig)
Bemerkung:   9 Stunden Gehzeit, Fünf Passos stehen im Weg  
Losgegangen:   7.20 Uhr    Angekommen:   17.30 Uhr  
Gesamtzeit:   10 h 10 min    Gehzeit:   9 h
Aufstieg:   1500 m    Abstieg:   1261 m
Tiefster Punkt:     1800 m  Höchster Punkt:    2503 m

Höhenprofil



Tagesbericht









Sonnenaufgang


Gestern Abend hatte es ja zu regnen begonnen, und das nicht zu knapp.
Ully sagt: "Auch heute Morgen hat es noch geregnet." Roland entgegnet: "Das kann auch die Klospülung gewesen sein, die du gehört hast."
Eins ist jedenfalls sicher, jetzt regnet es nicht.
Noch vor dem Frühstück gehen wir raus und schießen einige Bilder.



Die BRENTA zeigt sich



Passo della Nana 2101 m


Wir wissen, dass uns heute ein langer anstrengender Tag bevorsteht. Wir stehen deshalb früher auf als sonst. Bei Sonnenschein brechen wir um 7.20 Uhr auf. Zuerst müssen wir ein wenig absteigen. Den Monte Peller 2319 m lassen wir rechts liegen. Schon nach 10 Minuten kommen wir zu einem großen Schild. Hier beginnt offiziel der Naturpark Adamello-Brenta. Es soll hier ja noch Bären geben.
Nach weiteren 10 Minuten zeigt sich zum ersten Mal die Brenta. (Bild links) Der Anblick ist beeindruckend.

Auf gutem Weg erreichen wir bald die Malga Tassulla 2087 m auf einer Anhöhe. An ihr vorbei über Almgelände geht´s in leichtem Auf und Ab vorbei am Passo della Forcola 2104 m dem Passo della Nana 2101 m entgegen. Den erreichen wir um 9.00 Uhr und machen eine Trinkpause.

Danach nehmen wir den Weg 306 Richtung Passo Uomo. Eine Felswand versperrt uns den Weg. Erst als wir näher kommen, kann man den Durchstieg erahnen. Das ist typisch für die Brenta. Von weitem sieht man keinen Weg in den Felsen. Kommt man jedoch näher tun sich Wege und Bänder auf, die begehbar sind. Auch in unserem Fall ist das so.

Passo Uomo 2002 m


Kurz vor dem Einstieg steht zwar ein Schild: "SENTIERO ALPINISTICO DIFFICILE". Durch das lassen wir uns aber nicht abschrecken. Das Wetter hat sich inzwischen etwas geändert. Überall ziehen die berühmten Brenta-Nebel umher. Doch das gehört zur Brenta einfach dazu.

Wir steigen in eine Rinne ein. Es ist nicht schwer, über Steine klettern wir nach oben. Dann kommt ein Spalt mit einem Klemmblock unten drin. Da müssen wir drüberspringen. (Bild rechts)
Birgit mit ihren ultrakurzen Beinen tut sich etwas schwerer.
Doch auch sie kann das Hindernis überwinden ohne uns verlustig zu gehen. Danach geht´s in karstigem Gelände weiter zum Passo Uomo 2200 m rauf (10.00 Uhr). Die Sicht ist nicht besonders, wir sind mitten im Brentanebel drin. Trotzdem machen wir ein "Paß-Foto" von uns.

"Paß-Foto" im Passo Uomo 2002 m



Passo Castron 2502 m


Nach dem Passo Uomo geht´s zuerst logischerweise nach unten. Wir queren im felsigen, grasdurchsetzten Gelände. Edelweiß wächst hier büschelweise oder vereinzelt auf Grashängen. Auch viele andere Blumen können wir hier bewundern und fotografieren. Nach etwa einer Stunde geht´s wieder aufwärts. Um 11.30 Uhr staunen wir nicht schlecht. Wir sind im Passo Castron 2502 m.

Hierher wollten wir aber gar nicht. Ich hab eine Abzweigung übersehen. Von hier würde zwar auch ein Weg zu unserem geplanten Ziel, der Graffer Hütte, führen. Den hab ich mir aber nicht angeschaut. Ich weiß nicht, ob wir da ohne Klettersteigausrüstung drüber kommen. Also müssen wir umkehren und unseren geplanten Weg suchen. Doch zuerst müssen wir Mittagspause machen. Wir steigen ein paar Meter ab und lassen uns in einer windgeschützten Mulde nieder. Die Brotzeit wird ausgepackt und wir stärken uns für den weiteren Weg.

Immer noch auf Irrwegen


Nach der Stärkung brechen wir um 12.00 Uhr wieder auf. Wir steigen auf dem Aufstiegsweg ab. Ich halte mich etwas weiter rechts, vielleicht finde ich so unseren Abzweig. Eigentlich müsste ich ihn irgendwo queren. Aber ich finde keine Abzweigung. Auch meine Kameraden finden nix. So bleibt uns nichts anderes, als weiter abzusteigen. Um 13.00 Uhr sind wir dann auf 1800 m unten, kurz über einer Alm. Wir beschließen, bei einer Trinkpause, heute die Alm nicht zu besuchen. Das ist sonst nicht unsere Art. Aber heute ist die Zeit zu knapp und der Weg noch zu weit. Bis zur Graffer sind hier noch 4 Stunden angegeben, und es liegen noch zwei Passo´s dazwischen.

Passo Palete 2380 m


Notgedrungen beginnen wir wieder aufzusteigen. Auf etwa 2100 m kommt von rechts ein Weg rein. Das wäre er gewesen. Der Weg, den wir nicht gefunden haben. Der hätte uns einige 100 Hm Auf- und Abstieg erspart. Aber das ist Vergangenheit, der nächste Passo ist schon in Sichtweite. Wir überholen ein Pärchen, die haben anscheinend die Abkürzung gefunden. Der Aufstieg zum Passo Palete 2380 m ist nicht ohne. Durch steiles Geröll und Schutt geht´s entlang einer Felswand unwegsam nach oben.

Auf der anderen Seite können wir tief blicken. Jetzt kommt ein kurzer Klettersteig. Der "Sentiero delle Palete" nur 100 Höhenmeter, aber ziemlich steil. Ully legt die Bandschlinge als provisorischen Klettergurt an und los geht es. Wir sind schnell aus dem drahtseilversicherten Gelände raus. Danach kommt noch eine unangenehme Querung durch eine absturzgefährlichen Rinne. Die ist gruseliger als der Klettersteig, hier kann man sich nämlich nicht richtig festhalten.

Passo Groste 2442 m - Endspurt


Danach sind die technischen Schwierigkeiten für Heute erledigt. Wir müssen nur noch die Hütte erreichen. Doch das zieht sich noch gewaltig. Meist nur leicht ansteigend streben wir dem Passo Groste 2442 m, unserem nächsten Ziel, entgegen. Erst um 17.05 Uhr sind wir im Passo. Die Kräfte gehen langsam aus. Doch zum Glück müssen wir jetzt nur noch absteigen. Mit dem erreichen des Passos haben wir auch das Skigebiet von "Madonna di Campiglio" erreicht. Dementsprechend ist natürlich die Landschaft. Überall Lifte und planiertes Gelände. Zum Glück gibt´s die Brentanebel, so muss man nicht alles sehen. Um 17.30 Uhr erreichen wir das Rif. Graffer 2261 m.

Zwar eine Alpenvereinshütte, aber eben Mitten in einem Schigebiet. Dementsprechend ist das Ambiente. Wir haben hier reserviert. Wir sind froh am Ziel zu sein. Kurz nachdem wir eingecheckt haben legt sich Ully erst mal hin. Es war für alle ein anstrengender Tag.

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